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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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sollten Seelenspringer an Bord?
    »Hero, komm zurück!«, brüllte Rodrigo. »Sofort!«
    Der scharfe Tonfall ließ Wilbur hochschrecken. Er blickte zur Projektion seines Kameraden. Rodrigo saß wieder kerzengerade, die Augen geschlossen. Aber seine Hände wirbelten über eine virtuelle Tastatur, die nur in seiner Vorstellung existierte.
    »Was ist los?«, fragte Hero verwirrt und leicht gereizt. Es gab keinen optischen Rückkanal, der Japaner konnte Rodrigo oder das, was in der Superhero vorging, nicht sehen. »Endlich sind wir …«
    »Später. Ich erkläre alles später. Komm jetzt, Hero!«
    Wilbur hörte ein lautes Schlucken, dann sagte der Japaner: »In Ordnung.« Er stieß sich von der Stasisbank ab, und ein Aufleuchten in seinem Rücken zeigte an, dass er zusätzlich über den Anzug Schub gab. Hero beeilte sich.
    Nur: wieso? Was war geschehen?
    Wilbur wartete darauf, dass Rodrigo ihm eine Erklärung gab, aber sie kam nicht. Schließlich hatte Wilbur genug davon, herumzusitzen und zu warten. »Was ist los?«, fragte er.
    Rodrigo beachtete ihn nicht.
    »Rodrigo, was ist los?«, wiederholte Wilbur. Und als sein Kamerad immer noch nicht reagierte, fügte er hinzu: »Rodrigo, bei der Heiligen Jungfrau, der Schwarzen Madonna oder was dir sonst vielleicht noch heilig sein mag, wenn du mir nicht auf der Stelle eine Antwort gibst, dann schnalle ich dich eigenhändig von der Bordwand! Deinen echten Körper, klar?«
    Rodrigo schlug die Augen auf. »Er ist nicht mein echter Körper. Nicht mehr.«
    »Also gut.« Wilbur stemmte beide Arme in die Lehnen, um sich abzustoßen. »Dann macht es dir ja nichts aus, wenn ich …«

    »Halt!« Leben kam in Rodrigos Projektion. Er beugte sich Wilbur entgegen, als wolle er ihn eigenhändig aufhalten. »Ich brauche meine volle Konzentration hierfür. Aber wenn du alter golfamerikanischer Dickkopf darauf bestehst, dann …«
    »Quatsch nicht rum: Was ist los?«
    »Wir müssen weg.«
    »Wieso? Pasong und seine Leute?« Die Seelenspringer hatten bislang keinen Versuch unternommen, die Superhero anzugreifen. Aber Wilbur war überzeugt davon, dass ein Angriff kommen würde. Pasong konnte nicht einfach untätig zusehen, wie eine Handvoll Menschen seine einzige Hoffnung, die Seelenbewahrer abzuwehren, in ihrer Gewalt hielten.
    »Nein.« Rodrigo schüttelte den Kopf. »Kalt. Ganz kalt.«
    Eine neue Ansicht öffnete sich an der Cockpitscheibe. Wilbur sah die Erde aus der Ferne. Komplett, nicht nur einen Ausschnitt, wie sie ihm die erdwärts gerichteten Bullaugen der Superhero boten. Rodrigo blinzelte, und eine Kugel aus winzigen Lichtpunkten hüllte die Erde ein: das Abwehrnetz der Seelenspringer. Einen Augenblick lang blieb das Bild still, dann fuhr die virtuelle Kamera zurück. Die Erde wurde zu einem kleinen, hellen Ball in der Schwärze - und auf diesen Ball schossen aus einem Dutzend verschiedener Richtungen leuchtende Pfeile zu.
    »Was ist das?«
    »Die anderen Aliens. Die Seelenbewahrer. Die Bösen, wenn man Pasong glauben will.«
    »Was wollen sie?«
    »Ich weiß es nicht. Nichts Gutes, vermute ich.«
    »Und was tun wir?«
    »Wir setzen uns ab.«
    »Und dann?«
    »Warten wir ab.«
    Ein metallischer Schlag zeigte an, dass Hero in die Superhero zurückgekehrt war. Rodrigo wartete, bis der Japaner sich im Heck in einem Sessel festgeschnallt hatte, dann gab er Schub. Das Patronenschiff, an dem sie festgemacht hatten,
nahm er mit. Dabei befand er es nicht für nötig, Wilbur mitzuteilen, dass er die Steuerung des Schiffs übernommen hatte.
    Die Beschleunigung drückte Wilbur schwer gegen das Polster, schnitt ihm die Entgegnung und um ein Haar die Zunge ab. Aber Wilbur vergaß sie nicht. Als der Schub wieder aussetzte, raunzte er: »Abwarten? Worauf? Darauf, dass die Aliens die Erde in einen rauchenden Trümmerhaufen verwandeln? Dazu haben wir uns nicht in den Weltraum schie ßen lassen!« Und in Gedanken fügte er hinzu: Dafür habe ich Diane nicht alleine ausgesetzt!
    Rodrigo schüttelte den Kopf, als hätte er es mit einem störrischen Kind zu tun, das nicht verstehen wollte. Wilbur machte die Geste so wütend, dass er seinen Kameraden am liebsten am virtuellen Kopf gepackt und ihn gegen die Bordwand gehämmert hätte. »Es gibt nicht die Aliens. Es gibt Seelenspringer und Seelenbewahrer. Soweit wir wissen.«
    »Das sind Haarspaltereien!« Wilbur zeigte auf die Cockpitscheibe: Die Lichtpfeile hatten beinahe die Erde erreicht. »Und das hier ist alles, nur nicht der Moment dafür!«
    »Das

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