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0003 - Die Teufelsklause

0003 - Die Teufelsklause

Titel: 0003 - Die Teufelsklause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Noch hatten sie seine Flucht nicht bemerkt. Aber lange konnte es nicht dauern, bis… Der nervenzerfetzende Heulton einer Sirene jaulte durch den Park, blieb für Sekunden in der Luft stehen und brach dann ab wie abgeschnitten.
    Scheinwerferstrahlen fraßen sich in breiten Bahnen durch die Dunkelheit, rissen Bäume, Hecken und wild wucherndes Gestrüpp aus der Finsternis. Der Mann warf sich im letzten Augenblick zu Boden, rutschte ein Stück über den Rasen und blieb neben einem Gebüsch liegen. Der Suchscheinwerfer strich nur einen Herzschlag später über ihn hinweg. Der Mann kroch Jetzt auf allen vieren weiter, quälte sich förmlich in den vor ihm liegenden Busch, bog mit beiden Händen die dornigen Zweige zur Seite und robbte weiter. Schon bald bluteten seine Handflächen. Der Mann achtete nicht darauf. Er hatte nur einen Gedanken: Flucht! Stimmen gellten auf. Scharfe Befehle klangen durch die Nacht. Die Füße von einem halben Dutzend Menschen trampelten über den Boden. Die Panik drohte den Flüchtling zu überwältigen. Diese gottverdammten Kommandos. Wie er sie haßte. Er wußte jetzt, daß ihm die Mods auf der Spur waren. Die Wächter des Satans. Brutale Mörder, mit schwarzen Lederuniformen ausgestattet, die grausamen Folterinstrumenten gleichkamen.
    Die Stimmen wurden lauter. Kamen jetzt von allen Seiten. Zusätzlich suchten die Mods das Gelände noch mit Taschenlampen ab. Ja, sie wollten ganz sichergehen.
    Der Mann lachte bitter.
    Und dann kroch er weiter. Auf Händen und Füßen. Wand sich oft wie eine Schlange durch Unterholz und Hecken.
    Es war ein Wunder, daß ihn die Mods noch nicht entdeckt hatten.
    Und plötzlich sah er die Mauer. Sie war etwa brusthoch, und auf der Krone befand sich ein armlanges, spitzes, schmiedeeisernes Gitter.
    Geschafft!, jubelte der Flüchtling innerlich. Geschafft!
    Schwer atmend kam er auf die Füße, klammerte sich mit beiden Fäusten an den unteren Rändern des Gitters fest und zog sich auf die Mauerkrone.
    Im gleichen Augenblick erfaßte ihn ein Scheinwerferstrahl. Für Sekundenbruchteile kniff der Mann die Augen zusammen.
    »Da ist er!« gellte eine Stimme.
    Etwas zischte durch die Luft.
    Unwillkürlich duckte sich der Flüchtling. Nur um Haaresbreite sirrte das schwere Wurfmesser an seinem Hals vorbei.
    Der Schock traf den Mann wie ein Pferdehuf, machte ihm seine Lage wieder bewußt.
    Er schwang sich über das Gitter, wollte sich an der anderen Seite herunterlassen und vergaß die Gitterspitzen.
    Wie durch Butter drang die Spitze in seinen linken Oberschenkel. Der Schmerz war gräßlich, schoß wie Feuer durch das Bein des Flüchtlings.
    Und unten standen die Mods. Blickten mit lüsternden Augen zu dem Flüchtling hoch, weideten sich an seiner Hilflosigkeit.
    Wie der Mann es schaffte, loszukommen, wußte er später auch nicht. Auf jeden Fall war er plötzlich frei und fiel auf der anderen Seite der Mauer zu Boden.
    Der Aufprall drang ihm bis in den letzten Nerv.
    Benommen blieb der Flüchtling liegen. Vom Grundstück her hörte er das Wutgeheul der Mods. Der Mann sah, wie aus seinem linken Oberschenkel das Blut sprudelte und wußte, wenn er nicht schnell Hilfe bekam, würde er elendig verbluten.
    Der Mann preßte ein Taschentuch auf die Wunde und versuchte aufzustehen.
    Es gelang ihm.
    Dann humpelte er weiter. Schwerfällig, torkelnd. Ohne Gefühl in seinem linken Bein.
    Er war den Mods entkommen! Ein Wunder.
    Der Mann grinste verzerrt, als er daran dachte, daß die Mods das Grundstück nie verließen. Nicht verlassen konnten. Es sei denn, man hätte sie umprogrammiert, ihnen andere Befehle gegeben. Aber bald würde es keine Mods mehr geben. Dafür würde er sorgen.
    Der Flüchtling war so mit seinen Gedanken beschäftigt, daß er sich nicht ein einziges Mal umdrehte. Und deshalb sah er auch nicht, daß sich ein Gewehrlauf über die Mauer schob und zwischen zwei Gitterstäben zur Ruhe kam.
    Das Gewehr war mit einem Infrarot-Nachtsichtgerät ausgestattet.
    Der Lauf schwankte ein wenig nach links, dann etwas nach rechts und wurde auf das Ziel einjustiert.
    Ein behandschuhter Finger überwand den Druckpunkt.
    Der Schuß peitschte durch die Nacht. Die Kugel fand mit nahezu tödlicher Genauigkeit ihr Ziel.
    Ohne einen Laut von sich zu geben, brach der Flüchtling zusammen.
    ***
    »Das war doch ein Schuß«, sagte Billy Evans und fuhr von dem Liegesitz hoch.
    Carol, seine Freundin, mit der er sich intensiv beschäftigt hatte, reckte sich träge.
    »Was geht uns das an,

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