Alle guten Dinge sind 2
attraktiver junger Mann.
Kenan bekam jedoch kein Geschwisterchen so sehr sich das seine Eltern auch wünschten, er blieb ein Einzelkind. Melissa schenkte ihm ihre ganze Liebe und Aufmerksamkeit und versuchte ihn damit nicht zu erdrücken.
Doch das idyllische Glück hatte ein abruptes Ende. Als Nabu vor fünf Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, brach die Welt für Melissa zusammen. Sie wusste nicht wie sie die Beerdigung und die ganze Flut von Briefen mit den Banken, Versicherungen und Ämtern bewältigt hatte, aber irgendwie schien ihr Verstand trotz des immensen Schmerzes gearbeitet zu haben. Vor lauter Schmerz war sie schließlich wie ausgebrannt, leer, ohne Gefühle.
Erst als sie wieder in ihren früheren Beruf, Buchhalterin, zurückging, um für sich und Kenan sorgen zu können, das Alltägliche wieder zu ihr zurückkehrte, kam auch die Trauer. Die Trauer über den Verlust des Menschen, den sie geliebt hatte, mit dem sie so viel Glück erleben durfte , der ihr Freund war .
Melissa sprach mit Kenan viel über diese Gefühle, denn sie wollte, dass er sich öffnete und den Schmerz nicht in sich einschloss . Auch ihr tat es gut, sie kam eher darüber hinweg, wie wenn sie all die Trauer, die sie empfand geleugnet hätte. Mutter und Sohn kamen sich noch näher, falls das noch überhaupt möglich war.
Das war jetzt fünf Jahre her und in dieser Zeit fand sie langsam sich selbst wieder, denn in ihrer Ehe hatte sie nur für Nabu gelebt. Er war ihr Lebensinhalt gewesen, eine Liebe die man nur einmal im Leben findet. Jetzt verbrachte sie ihre Freizeit mit Lesen, Freundinnen treffen oder spazieren gehen . Das a lles erlebte sie viel intensiver wie zuvor, weil sie jetzt nur noch ihre eigenen Gedanken und Gefühle wahrnehmen musste .
Kenan wurde reifer und verbrachte immer mehr Zeit mit seinem Freund John. Dennoch riss das enge Band zwischen Mutter und Sohn nicht, denn sie hatten gemeinsam einfach zu viel ertragen um nochmals einen Menschen zu verlieren, der zu ihrem Leben gehörte.
Und jetzt stand sie da, vorm Spiegel und schaute hinein um heraus zu fi nden, was ihr irgendwie fehlte . Seit gestern hatte sie endlich Urlaub: Fünf Wochen - herrlich! Nachher wollte sie mit Kenan zu John fahren. Eineinhalb Stunden Fahrt waren noch erträglich, sie seufzte trotzdem.
Wie konnte ich nur diese Einladung annehmen?
Weiß der Himmel was d ich da geritten hat.
Jetzt hatte sie die schwarzen Sweathosen an, die sich eng an ihre Beine und ihren Po schmiegten. Dazu passte das rote T-Shirt mit dem V-Ausschnitt und den kurzen Ärmeln, das knapp unterm Bund der Hose mit einem gekräuselten Saum endete. Schwarze Schuhe und fertig war sie für die Autofahrt zu Johns Gestüt. Doch , irgendwie hatte sie Bammel davor Johns Vater kennen zu lernen , denn sie hatten sich bisher noch nie gesehen, sie hatte von ihm nur gehört . Oh ja, und was sie gehört hatte reichte ihr.
Was soll ich da? I ch kann nicht mal reiten.
Melissa, du tust es für Keni und außerdem ist es mal was ganz anderes für dich.
Genau - unvoreingenommen sollte ich sein. Alles auf mich zu kommen lassen. Ganz offen.
Schwungvoll drehte sie sich vom Spiegel weg, dass ihre schwarzen Locken durch die Luft wirbelten und machte sich auf um den Rest vom Frühstückstisch wegzuräumen .
Ein lang anhaltendes durchdringendes Klingeln war zu hören und Melissa eilte auf die Haustüre zu, wobei sie gegen zwei großen Koffer und eine Reisetasche lief. Stolpernd mit einem Fluch auf den Lippen öffnete sie die Türe. Es war Melissas Mutter Lora die leichtfüßig in die Wohnung huschte ihre Tochter dabei begrüßte und mit einem Blick die Lage erfasste „Hallo Liebling, ah wie ich sehe hast du dich also doch entschieden mit Keni auf Johns Gestüt zufahren.“ „War ja kaum möglich mich anders zu entscheiden, die zwei jungen Bengel haben mich ja ständig bearbeitet. Außerdem freute sich Keni so sehr auf das Reiten und du hast gemeint eine Abwechslung täte mir gut.“ Melissa zuckte mit den Schultern. “Schließlich kann ich wieder nach Hause fahren wenn es mir dort nicht gefällt.“ Die zwei Frauen, die sich so sehr ähnelten in Statur und den Gesichtzügen gingen in die Küche. „Trinkst du noch ein Kaffee mit ich hab noch übrig.“ „Ja danke Liebes.“ Lora setzte sich Melissa gegenüber und wie so oft bewunderte Melissa ihre Mutter, die trotz ihrer fünfundsechzig Jahre noch äußerst attraktiv war. Sie hatte eine schlanke Figur , einen modisch hervorragenden
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