Alle Lust der Welt
für einen Sessel war, hatte er lässig auf ihrem ungemachten Bett Platz genommen. Er trug weiße Shorts und ein dunkelblaues Polohemd und sah aus, als ob er gut geschlafen hätte.
“Guten Morgen, Kit. Nett, dich zu sehen. Ich dachte schon, du willst heute gar nicht mehr aufstehen. Wie geht es deinem Kopf?” Joshua betrachtete sie wohlwollend, und sie hätte ihm am liebsten die Augen ausgekratzt, als sein Blick mit unverhohlener Bewunderung über ihre langen wohlgeformten Beine glitt.
Kit warf Georgia einen ungläubigen Blick zu.’ “Du warst schon draußen?”
fragte sie.
“Natürlich”, erwiderte Georgia. “Paula und ich sind aufgestanden, um uns den Sonnenaufgang anzuschauen. Es ist ein wundervoller Tag. Sonne, strahlend blauer Himmel, eine erfrischende Brise. Ich hätte dir noch gestern Abend gesagt, dass Joshua heute mit uns frühstückt, aber du hast bereits geschlafen, als wir zurückkamen.” Georgia schaute zu Joshua hinüber. “Sie hat geschlafen wie ein Murmeltier.”
“Das glaube ich.” Joshua lächelte. “Sie war ganz schön müde. “
Sie war hereingelegt worden. Vor Wut hätte Kit sich am liebsten die Haare gerauft. Um Himmels willen. Ihre Haare! Sie riss sich das weiße Handtuch vom Kopf und begann hastig, mit den Fingern ihre feuchten Haare zu kämmen. Oh nein! Sie sah bestimmt aus wie eine Vogelscheuche.
“Ich muss meine Haare fönen”, erklärte Kit rasch und wich seinem Blick aus.
Musste er sie so anstarren!
“Nun, jetzt haben wir so lange gewartet, jetzt kommt es auf die paar Minuten auch nicht mehr an”, bemerkte Georgia. Mach nur.”
Joshuas Blick folgte ihr, bis sie im Badezimmer verschwunden war und hieß sie willkommen, als sie nach zwei Minuten wieder zurückkehrte.
“Ich bin fertig”, verkündete Kit, schüttelte ihre rotblonde Mähne und schlüpfte in die zierlichen Sandalen.
“Gut“, erklärte Georgia. “Dann kommt. Mein Magen knurrt schon.”
Joshua erhob sich, und sie folgten Georgia zum Fahrstuhl. “Du siehst ohne Make-up gut aus”, sagte er. “Das ist mir bereits gestern Abend aufgefallen.”
“Ich bin wirklich froh, dass ich dir gefalle, ich…” begann sie schnippisch, doch Joshua unterbrach sie, in dem er ihren Arm packte und sie zu sic h drehte.
“Hör zu, heute ist ein neuer Tag”, erklärte er. “Lass uns noch mal von vorne beginnen. Ohne Flugzeug, ohne Tanz, ohne Casinos.“
Kit schaute ihn an und fragte sich, ob er sie wohl erneut küssen würde. Doch stattdessen redete er einfach weiter.
“Kein Sarkasmus, keine schnippischen Bemerkungen.”
Sie wollte etwas sagen, doch sein Gesichtsausdruck hielt sie davon ab. Der Gedanke an einen Kuss verschwand.
“Und das gilt für uns beide, Kit. Also, wollen wir noch mal von vorne beginnen?”
“Kommt ihr endlich”, rief Georgia ihnen zu. “Ich halte schon eine Weile den Fahrstuhl fest, und ich will endlich frühstücken.”
“Einverstanden?” Joshuas schaute sie ernst an, und Kit spürte, wie ihre Hände zitterten.
Sie hatte keine Ahnung, warum er ständig ihre Nähe suchte. irgendwie ergab das keinen Sinn, aber was für eine Wahl hatte sie? Wie immer ihr Körper auch reagieren mochte, sie musste diesen Mann interviewen. Ihre Zukunft hing davon ab. Irgendwie musste sie den richtigen Zeitpunkt erwischen, ihn darum zu bitten.
“Einverstanden”, murmelte sie schließlich und erneut überfiel sie das unstillbare Verlangen, ihn auf der Stelle zu küssen.
“Gut”, schien sich Joshua sichtlich zu entspannen. “Dann wäre ja alles geklärt.
Während ich brav Bills Anweisungen folge, wirst du dir heute einen schönen Tag in Nassau machen. Heute Abend sehen wir uns dann im Ballsaal.
Einverstanden?”
Kit riss den Blick mit Gewalt von seinen Lippen fort und nickte.
“Einverstanden.”
“Gut, dann werden wir jetzt gut frühstücken.” Er hakte sich bei ihr ein und ging mit ihr zum Fahrstuhl hinüber. “Vielleicht kann ich dir ja noch ein paar Tipps für deinen Ausflug nach Nassau geben.”
6. KAPITEL
Als Kit Stunden später, erschöpft von den vielen Eindrücken, die sie während ihres Aufenthaltes in Nassau gesammelt hatte, wieder ihre Kabine auf dem Schiff betrat, blinkte das rote Lämpchen an ihrem Telefon. Jemand hatte eine Nachricht hinterlassen. Kit schaute verärgert auf das Telefon und nahm schließlich widerwillig den Hörer ab. Wie sic h herausstellte, waren die Nachrichten ausschließlich von ihrem Vater. Mit jeder befahl er ihr; nach Hause zu kommen, und mit
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