Alle Lust der Welt
konnte. Sie hatten sich in dieser Nacht zwei Mal geliebt, und Joshua hatte jeden Zentimeter ihres Körpers erforscht und sie zu ungekannten Höhen der Lust geführt. Kit schloss die Augen und seufzte glücklich. So konnte also Liebe sein.
Liebe? Kit öffnete bestürzt die Augen und war plötzlich hellwach. Was hatte sie da nur gedacht? Liebe? Um Himmels willen! Ganz bestimmt nicht. Oder doch?
Kit runzelte die Stirn und schaute Joshua mit neuem Interesse an. Nein, so schnell verliebte man sich nicht. Und wenn doch, war es nur ein Rausch, der ebenso schnell vorbeiging, wie er gekommen war. Selbst, wenn Joshua etwas für sie empfinden würde, wären diese Gefühle rasch im Keim erstickt, sollte er den wahren Grund für ihre Teilnahme an dieser Kreuzfahrt erfahren. Nein, er durfte nichts von dem geplanten Interview wissen. Es war besser, wenn sie ihn im Glauben ließe, dass sie lediglich ihrem Vater entkommen wollte.
Sie schaute ihn an, und ihr Körper reagierte erneut mit Verlangen. Wie sehnte sie sich danach, ihn zu streicheln und zu küssen, sich erneut von seinem Duft berauschen zu lassen und noch ein weiteres Mal ihm zu gehören.
Joshua gab ihr das Gefühl, vollständig zu sein. Und das hatte nicht nur etwas mit der Lust zu tun, die er ihr geschenkt hatte. Auch wenn ihr Verstand es leugnete, ihr Herz wusste, dass weitaus mehr als nur guter Sex sie miteinander verband. Doch sie war nun mal fest entschlossen, sich nicht in Joshua Parker zu verlieben. Sie konnte ihn begehren, aber lieben? Nein, das kam nicht in Frage.
Die ersten Sonnenstrahlen malten goldene Streifen in Joshuas Haar, und Kit schlug das Herz plötzlich bis zum Halse. Sie hatte Angst, Angst vor ihren eigenen Gefühlen. Was hatte sie getan? Wie konnte sie das wieder in Ordnung bringen? Sie musste unbedingt diese Kabine verlassen. Sie musste weg von ihm.
Und zwar sofort. Sie schluckte die aufsteigenden Tränen hinunter und rückte vorsichtig von ihm ab. Auf keinen Fall wollte sie ihn jetzt wecken.
Sie kletterte vorsichtig aus dem Bett, zog sich rasch an und schlich aus der Kabine, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass der Gang leer war. Sie wählte die Treppe, um niemandem zu begegnen und huschte nach wenigen Minuten fast lautlos in ihre eigene Kabine.
Joshua wusste, dass Kit aufgestanden war, sobald er die Wärme ihres Körpers nicht mehr gespürt hatte. Die Digitalanzeige der Uhr auf dem Nachttisch zeigte ihm, dass es erst sechs Uhr fünfundzwanzig war. Er hatte Kit nur wenige Stunden nach ihrem Liebesspiel in den Armen halten dürfen, und Joshua musste sich eingestehen, dass das nicht genug war. Längst nicht genug.
Der Sex mit ihr war wundervoll gewesen, besser als alles, was er je erlebt hatte. Mit Kit hatte Joshua das Gefühl gehabt, den weiblichen Körper das erste Mal wirklich erkunden zu dürfen. Sie weckte ein Gefühl bei ihm, das ihm neu, fast unheimlich war und das noch keine andere Frau bisher in ihm hervorgerufen hatte.
Er lächelte. Sie passten perfekt zueinander. Nicht nur in der Liebe. Er könnte ihr auch helfen, die Probleme mit ihrem Vater zu lösen. Er hatte die Fehler bereits gemacht, die noch vor ihr lagen, und er könnte ihr mit seinem Rat sehr viel Leid ersparen.
Ja, genau das hatte er vor. Er wusste nicht, wo sie beide enden würden, aber er spürte, dass ihre Beziehung mehr Potential barg als nur ein kurzes Urlaubsabenteuer.
Sie mochten Wasser und Feuer sein, aber im Moment war das Verlangen, das sie in ihm weckte, einfach zu stark, um es ignorieren zu können.
Warum nur hatte sie sich so klammheimlich davongeschlichen?
Kit! Joshua stöhnte, rollte sich auf den Bauch und verbarg sein Gesicht im Kissen. Ihr Duft, der immer noch in den Laken hing, trieb ihn fast in den Wahnsinn.
Kit, ich will dich in meinen Armen. halten. Ich will mit dir aufwachen, dich wieder und wieder lieben. Dich mit einem Frühstück im Bett verwöhnen.
Warum hast du dich weggeschlichen wie ein wunderschöner Traum, der nur allzu schnell vergeht?
Joshua rollte sich zurück auf den Rücken und starrte an die Decke. Er würde sie nicht gehen lassen. So einfach würde er nicht aufgeben.
Dazu waren seine Gefühle für sie viel zu stark. Wie war es ihr nur gelungen, ihn so um den Finger zu wickeln? Das hatte noch keine Frau vor ihm geschafft.
Doch offensichtlich war sich Kit dessen nicht bewusst. Stattdessen schien sie sich ihrer eigenen Leidenschaft zu schämen und schlich sich davon. Joshua schlug mit den Fäusten aufs Bett und sprang dann
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