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Alle müssen sterben - Thriller (German Edition)

Alle müssen sterben - Thriller (German Edition)

Titel: Alle müssen sterben - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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bunten Schal verpassen, damit er weniger eintönig rüberkommt?“
    „Oh, ich verstehe. Sie meinen, weil bei ihm alles grau in grau ist. Aber das ist sein Markenzeichen. Fade to Grey“, zitierte Xenia den New-Wave-Hit.
    „Wenn Sie meinen, dann belassen wir es bei dem Grau.“
    Zorn war mittlerweile hinter den Kulissen verschwunden und als ihn Petra nach längerer Suche entdeckte, stand er an einem gekippten Fenster und rauchte eine Zigarette. Als er Petra bemerkte, dämpfte er sie hastig aus und zog ein Mundspray aus seiner Tasche.
    „Sie … Sie sehen wirklich fantastisch aus“, stotterte er und deutete auf das Firestarter Shirt, das Petras Rundungen perfekt zur Geltung brachte, ohne aber ordinär zu wirken.
    „Finden Sie?“, antwortete Petra geschmeichelt und kniff diskret ein Auge zu. Edgar Zorn war überhaupt nicht ihr Typ, doch er war prominent und hatte Geld, da waren Aussehen und Charisma zweitrangig.
    „Wir können uns ja nach der Sendung noch über Ihre Kollektion unterhalten“, meinte sie absichtlich ganz nebenbei und lächelte einladend.
    „Sehr freundlich“, flüsterte Zorn und lächelte verlegen. „Aber ich komme bei der Show bereits auf meine Kosten.“
    „Wie meinen Sie das?“, fragte Petra irritiert und Zorn erschien ihr von Minute zu Minute verwirrter.
    „Nun, es ist für mich eine Premiere. Diesmal ist es so anders.“ Zorn knetete seine Hände, ließ seine Gelenke knacken und schlich mit gesenktem Kopf langsam auf Petra zu. „Sie werden der Höhepunkt sein, meine Liebe!“
    „Ich … ich glaube auch, dass die Sendung gut wird.“ Petra wich unauffällig zurück. „Es wird Zeit, wir müssen auf unsere Plätze. Gleich geht es los.“
    Doch Zorn schien sie überhaupt nicht zu hören, seine grauen Augen waren wie leblose Steine und als er sie mit zusammengekniffenen Lippen von oben bis unten musterte, durchströmte sie ein irrationaler Angstschauer.
    Die Sendung nahm ihren Lauf und trotz ihrer fehlenden Kontaktlinse hatte Petra den Ablauf fest im Griff. Verschiedene Künstler kamen zu Wort, die alle von Red Zorn gefördert wurden. Dann folgte ein hastig im Studio zusammengeschnittener Imagefilm über das soziale Engagement von Red Zorn am Beispiel der wunderschönen Pianistin Polina Porzikova, die bei einem tragischen Arbeitsunfall zwei Finger verloren hatte. Doch zum Schluss warteten alle gespannt auf die weltweit erste Präsentation der „Burning Souls“-Kollektion.
    Der Choreograf von Red Zorn hatte wirklich ganze Arbeit geleistet, denn die Models formierten sich vor den Kameras zu Schmetterlingsflügeln, zu flackernden Kreuzen und zu flammenden Herzen.
    Flammende Herzen waren das Schlussbild und gleichzeitig das Stichwort für Petra. Mit einer eleganten Handbewegung zog sie ihre lange Jacke aus, mit der sie das Firestarter-Shirt die Sendung über verdeckt hatte. Selbstbewusst und gekonnt, so als wäre sie schon immer auf dem Catwalk gelaufen, stöckelte sie unter den anfeuernden Pfiffen des Saalpublikums vor die Models. Sie streckte ihre Arme graziös in die Luft, um das Motiv noch besser für die Kamera zur Geltung zu bringen, schritt lächelnd und mit durchgedrücktem Rücken vor ihrem Publikum auf und ab, dankte Red Zorn und den Models. Die Musik wurde leiser, war nur noch ein sanftes Pluckern, das den Höhepunkt der Sendung vorbereitete.
    Wie eine magische Prinzessin schnippte Petra mit den Fingern und das Saallicht erlosch augenblicklich unter den aufgeregten „Ahs“ und „Ohs“ der Zuschauer. Von einem einzelnen Scheinwerfer verfolgt, fuhr ihre Hand ganz langsam an dem leuchtend weißen Shirt mit dem goldenen Feuerball nach unten und ihre Finger spielten mit der goldenen Kordel. Projektoren schickten das Logo von Red Zorn durch den dunklen Studiosaal. Das Pluckern der elektronischen Musik wurde jetzt von einem treibenden Beat unterstützt, steigerte sich, setzte zum großen Finale an. Petra zog im Spotlight an der Kordel, um die goldene Scheibe auf dem Shirt zum Leuchten und Funkeln zu bringen und sich zur Königin des Abends zu küren.
    Für den Bruchteil einer Sekunde war das Leben für Petra unglaublich schön. Doch einen Atemzug später wurde es zur Hölle.
    Mit einem lauten Fauchen entzündete sich der Stoff des Shirts. Eine gelbe Stichflamme schoss über Petras Gesicht und ihre Haare bis hinauf zur Studiodecke und formte sich im Herabsinken zu einem glühenden Feuerball, der Petra sofort umhüllte. In Sekundenschnelle waren ihre Haare, Wimpern, Lippen, Augen und

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