Alle müssen sterben - Thriller (German Edition)
weniger Tage, das war ziemlich viel. Tim Kreuzer, Jonas Blau und jetzt Petra von Kant, die noch in Lebensgefahr schwebte, waren die Opfer des Flammenkillers. Dazu Gruber, wobei der Anschlag eigentlich Braun gegolten hatte, Lenka und Petersen. Auf irgendeine Weise gehörten diese beiden Fälle zusammen, da war sich Braun sicher. Alles hatte mit Gmunden, der Modeschule, Red Zorn und dem merkwürdigen Mädchen Chloe zu tun. Aber wie?
Brauns Handy klingelte und Paul Adrian von der Gerichtsmedizin war in der Leitung. Neben Kim war Adrian einer der Ersten gewesen, die Braun informiert hatte, dass er nicht durch die Autobombe getötet worden war, und Adrian hatte für seine Begriffe auch ziemlich emotional reagiert. Doch schnell war wieder der Alltag eingekehrt und Adrian mit den Auswertungen des letzten Anschlags beschäftigt.
„Braun, wir sind in etwa zehn Minuten in der schwarzen Halle. Sieh zu, dass du deine Leute zusammentrommelst. Natürlich auch die Polizeipräsidentin.“
„Moment, Paul. Jetzt einmal langsam. Worum geht es eigentlich?“
„Braun, ich habe keine Zeit für endlose Erklärungen am Telefon. Ich möchte Anthea auch nicht vorgreifen. Sie soll es euch allen selbst erklären.“
„Kannst du mir nicht einfach am Telefon sagen, was denn Sache ist?“, schnauzte Braun, dem diese Geheimnistuerei ziemlich auf die Nerven ging. „Wir sind hier doch nicht in einer lustigen Quizshow.“
„Mir ist auch nicht nach Spaßen zumute, das ist mein voller Ernst. Also wir sehen uns in zehn Minuten in der schwarzen Halle.“
Dann legte Adrian einfach auf. Braun strich sich mit der Hand über die unrasierten Wangen und runzelte die Stirn.
„Das war Paul Adrian“, sagte er zu Elena Kafka, die ihn neugierig ansah. „Er kommt mit seiner Assistentin und will uns unbedingt etwas zeigen.“
„Der berühmte Gerichtsmediziner kommt zu uns. Was ist so ungeheuer wichtig?“ Geschickt fing Elena Kafka den Gummiball auf, den sie eben noch an die Wand gedroschen hatte. Braun zuckte mit den Schultern.
„Will er am Telefon nicht sagen.“
Kurz darauf betrat Paul Adrian die schwarze Halle. Neben ihm ging seine Assistentin Anthea.
Weder Adrian noch Anthea zogen ihre Mäntel aus, sondern setzten sich sofort auf eine Couch in der Besprechungszone auf der Bühne. Geschäftig klappte Anthea ihren Laptop auf.
„Anthea hat einen DNA-Schnelltest gemacht, Braun.“
„Weshalb? Auf dem Shirt, das verbrannt ist, waren ja sicher keine Spuren mehr zu finden.“
„Natürlich nicht“, antwortete Adrian. „Aber wir haben uns die Verpackung genauer angesehen, die noch in der Garderobe von Petra von Kant herumlag. Da gab es einen winzigen Blutstropfen an einer scharfen Kante. Daran muss sich der mögliche Verdächtige geschnitten haben und dieser Blutstropfen hat uns zu einem interessanten Ergebnis geführt.“
„Alle Achtung, Paul.“ Braun pfiff anerkennend durch die Zähne. „Was ist dabei herausgekommen?“
„Das soll euch Anthea am besten selbst zeigen.“ Er nickte seiner Assistentin auffordernd zu und diese drehte ihren Laptop mit verschiedenen bunten Grafiken zu Braun und Elena Kafka. Anthea sagte kein Wort, sondern tippte nur in ihre Tastatur und die Grafiken veränderten sich in rasender Geschwindigkeit, bis sie plötzlich zum Stillstand kamen. Ein Fenster öffnete sich in der Mitte und die Worte „Match found“ tauchten auf.
„Great.“ Elena Kafka hatte unbewusst ins Englische gewechselt, aber das schien niemandem aufzufallen, alle starrten auf das Fenster der Datei, in dem stand, dass sie einen Treffer mit der DNA gelandet hatten.
„Der Kurier ist also unser möglicher Flammenkiller oder steht mit den Morden in Beziehung“, meinte Berger andächtig, der sich zu ihnen gesetzt hatte. „Wenn er in der Datenbank verzeichnet ist, dann hatte er bereits mit der Polizei zu tun.“
„Also, wer ist es?“, fragte Braun ungeduldig.
„Das wissen wir nicht.“ Adrian zuckte bedauernd mit den Schultern.
„Wir haben einen Treffer in der Datenbank und ihr wisst nicht, von wem? Seid ihr eigentlich komplett bescheuert?“ Braun sprang auf und schlug sich wütend auf die Stirn. „Das ist doch das Dümmste, was ich seit Langem gehört habe.“
„Krieg dich wieder ein, Braun“, fauchte Adrian. „Deshalb sind wir ja hier, um das zu erklären.“
„Ich höre.“ Mit verschränkten Armen ließ sich Braun wieder auf das Sofa fallen und starrte mit finsterer Miene auf die Grafik am Display des Laptops.
„Wir haben
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