Alleinerziehend mit Mann
Hütte am Meer in einem großen Bett mit Moskitonetz bei leisem Meeresrauschen endlich mal richtig auszuschlafen.
Aber das aller-, allergrößte Geheimnis berufstätiger Mütter ist, warum sie überhaupt einen Job haben. Warum sie sich diesen Wahnsinn antun, ständig zwischen Kind und Job hin- und herzuhetzen. Warum sie das permanent nagende Gefühl in Kauf nehmen, oft keinem von beidem gerecht zu werden. Klar. Manche Mütter und Familien brauchen einfach dringend das Geld. Klar. Manche Mütter verwirklichen sich im Job selbst. Klar. Manche Mütter machen einfach einen guten Job oder retten beruflich die Welt. Alles gute Gründe, aber mal ehrlich: Wenn wir berufstätigen Mütter einmal kurz unser Hamsterrad für eine Sekunde anhalten, müssen wir zugeben, dass wir aus dem gleichen Grund arbeiten gehen, aus dem berufstätige Väter arbeiten: Wir wollen auch endlich mal unsere Ruhe haben.
Wie schön kann es sein, nachdem man morgens zwei widerwillige, unausgeschlafene und nörgelige Kleinkinder angezogen, gewaschen, gefüttert und in den Kindergarten gebracht hat, in ein fast noch leeres Büro zu gehen (die ohne Kinder kommen meistens alle später, die haben ja keinen lebenden Wecker zu Hause, der einem – leider auch am Wochenende – um 5.48 Uhr die Augenlider hochklappt) und sich selbst und nur sich selbst erst mal einen Kaffee zu machen, ohne dass das Frühstücksgeschirr und die nicht ausgeräumte Spülmaschine nach einem schreien.
Wie schön kann es sein, auf eine Toilette zu gehen, ohne dass eine Dreijährige mitkommt und gespannt in die Toilettenschüssel schaut, während man dabei die intimsten Körperfunktionen auch noch kindgerecht erklären muss.
Wie schön kann es sein, die Bürotür zu schließen und sich einfach nur auf ein Projekt zu konzentrieren und nicht gleichzeitig zu wickeln, zu kochen, zu beruhigen, zu trösten und zu putzen. Und wie schön kann es sein, anstatt zu Hause zwei Kleinkindern beim Sich-gegenseitig-Überschreien wegen ein paar Playmobil-Figuren zuzuhören, in einem Meeting mit Dr. Drossmann zu sitzen, der den gleichen alten langweiligen Sermon wie jede Woche von sich gibt und wir getrost leicht wegdösen können, da die Stimme von Dr. Drossmann so schön monoton ist und nie die zu Hause normalerweise vorherrschenden zweihundert Dezibel erreicht.
Mütter, seien wir ehrlich, wenigstens unter uns: Kein Job der Welt ist so hart wie der Job, Kinder großzukriegen. Kein Job der Welt will an sieben Tagen die Woche vierundzwanzig Stunden rund um die Uhr Aufmerksamkeit und Bereitschaft. Und, liebe Männer, auch nicht euer ach so wichtiger Job. Nein, auch dann und gerade dann nicht, wenn ihr Super-Manager seid. Und das wissen die Männer ganz genau. Und deshalb verdrücken sie sich seit Jahrhunderten einfach in die Arbeit und in ihre Büros. Aber Jungs, passt auf: Wir Frauen haben euer Geheimnis endlich, endlich durchschaut.
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8. Zettelschreiben für Anfängerinnen
S ollten Sie, liebe Mutter, eines Abends oder gar eines Tages oder gar eines Nachts und eines Tages oder noch länger abwesend sein, üben Sie sich rechtzeitig im Zettelschreiben an Ihren Mann.
Anrede: »Liebster«. Sie überzeugt ihn von Ihrer tiefen Zuneigung.
Beifügung: »Wie gerne wäre ich jetzt bei euch.« Niemand sieht, wie Sie bei dieser Lüge rot werden.
Geben Sie den Wochentag an, also zum Beispiel: »Morgen, Freitag, bitte die Schultasche für das Kind packen.« Gehen Sie davon aus, dass Ihr Mann nur im Büro über Kompetenzen im Umgang mit Kalendern verfügt.
Geben Sie die Uhrzeit genau an, also zum Beispiel: »Das Kind muss um acht Uhr in der Schule sein.« Gehen Sie nicht davon aus, dass Ihr Mann Ihre Selbstverständlichkeiten teilt.
Geben Sie ihm eine ungefähre Zeiteinschätzung verschiedener Tätigkeiten an die Hand, also zum Beispiel: »Tochter zum Ankleiden auffordern. Sie braucht etwa eine Stunde dafür.«
Schreiben Sie so detailliert wie möglich: »Brotzeit für Kinder herrichten. Kind A liebt Bananen als Pausenbrot (liegen in der Speisekammer links unten im blauen Regal, nicht im roten!), Kind B mag gerne eine Käsesemmel. Bitte Brötchen aufschneiden, Scheiben reinlegen und das Ganze in eine Brotzeitbox geben. Anschließend nicht vergessen, es auch in die Schultasche zu packen!!! Brotzeitbox befindet sich im Küchenschrank neben den Schüsseln.«
Werden Sie trotzdem nicht zu detailliert, und konzentrieren Sie sich auf den wesentlichen Ablauf des Alltags. Welchen Schlafanzug die
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