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Allem, was gestorben war

Allem, was gestorben war

Titel: Allem, was gestorben war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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abgezeichnet hatten, waren über Vinga ausradiert worden.
    Sie fuhren durch den Gnistängstunnel und sie zeigte nach links.
    »Fahren Sie hier ab.«
    Er fuhr über die Gleise und in das alte Zentrum von Kungssten, hinauf zum Verkehrskreisel und weiter unter dem Autobahnviadukt hindurch. Für den Bruchteil von Sekunden konnte er nichts sehen in der Dunkelheit, seine Augen waren groß und vorbereitet, als sie wieder hinaus ins Licht kamen, und er sah die Temperaturanzeige über dem Industriegebiet wie eine kleine Sonne: siebenunddreißig Grad. War das möglich?
    »Geradeaus weiter.«
    Sie fuhren zum Sannaplan und langsam die Fridhemsga-tan hinunter, dann nach rechts zum Westfriedhof.
    »Können Sie hier irgendwo anhalten?«
    Sie machte eine unbestimmte Handbewegung zum Straßenrand. Jonathan Wide bog nach rechts zum Blumenladen ein und fand einen Parkplatz im Schatten unter den Bäumen. Sie stiegen aus.
    »Ich möchte hier jemanden besuchen.«
    »Darf ich mitkommen?«
    Sie zuckte mit den Schultern und ging auf den Friedhof zu. Wide ließ einem Paar den Vortritt, die Frau trug ein Rosenbukett, deren Blätter sich von der Hitze eingerollt hatten, der Mann einen Kranz, der nach Wald duftete: in der Mitte eine blanke Schärpe in Weiß und Gold, die sich ihm um das linke Bein legte. Ein dunkler Anzug, der lange unbenutzt im Schrank gehangen hatte.
    Jeanette Forsell ging an den Steinen entlang, Familiengräber, Reihen von Namen und Jahreszahlen, Wide jetzt an ihrer Seite. Sie ging an der Kapelle vorbei und dann in einem Halbkreis zurück, bog in einen schmalen Gang ein und blieb im Schatten von Eichen vor einem Grab in einer kurzen Reihe von Steinen stehen, der Stein war weiß und glänzend, einige niedrige Wacholder, frische Lilien in einer Vase, in der noch Wasser war. Ein breiter, gusseiserner Kerzenhalter, eine Kerze, die schon viele Male gebrannt hatte.
    Sie sah auf den Stein hinunter und Wide las:
    Karolina Mörk
    8.6.1975-15.1.1993
    Sie schaute ihn mit trockenen Augen an. Er sah den Vorwurf in ihrem Gesicht. Was meinst du, warum ich hierher fahren wollte? Ja. Darum.
    »Deine Freundin.«
    Sie nickte und wandte das Gesicht wieder dem Grabstein zu.
    »Du konntest es nicht akzeptieren.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein. Wie soll man so was akzeptieren . es aushalten?«
    »Weiß deine Mutter davon?«
    Er trat näher an sie heran und legte vorsichtig eine Hand auf ihren Arm. Er fühlte sich hart an unter dem dünnen Hemd.
    »Ich weiß nicht, wie viel sie weiß. Ich hab nichts gesagt . noch nicht. Aber es wäre nicht mehr länger gegangen . sie kann ja nicht da drinnen sitzen bleiben.«
    Sie lachte auf und dann begann sie zu weinen.
    »Du wolltest selbst . dabei sein .«
    Sie sah Wide an. Sie waren ungefähr gleich groß, aber er hatte nicht das Bedürfnis, sich zu recken. Sie erzählte, kurz. Sie war schuldig. Sie hatte ihn umgebracht.
    »Ist das nicht furchtbar? Ich wollte sehen . dass es erledigt wird. Aber genau gesehen, wie es passiert ist, habe ich nicht. Erst hinterher .«
    »Was war das für ein Gefühl?«
    »Es war schrecklich, aber auch schön . und es ist ja auch schrecklich. Aber er war ein Monster.«
    »Einen Menschen umzubringen ist das Schlimmste, was man tun kann.«
    Jeanette Forsell senkte den Kopf zum Kiesweg, eine Meise hüpfte energisch um ihre Füße herum.
    Als sie wieder sprach, klang ihre Stimme wie die eines Anrufbeantworters.
    »Er hat versucht, sich an mich ranzumachen ... das ist ein paar Mal passiert, aber zum Schluss hat er sich zurückgehalten.«
    »Hast du das deiner Mutter nicht erzählt?«
    »Wenn es so weitergegangen wäre . aber wie erzählt man so was?«
    »Manchmal ist es nötig.«
    »Mama wusste schon, dass sie nicht mit ihm leben konnte. Ich glaub, das hat sie ziemlich schnell kapiert.«
    Er ließ ihren Arm los.
    »Was ist mit den anderen?«
    »Den . anderen?«
    Wide sah sie an.
    »Die auch dabei waren.«
    »Ich sage nichts mehr. Nur so viel: Es war meine Idee.«
    »Jemand muss ihn mindestens genauso hassen wie du. Vielleicht noch mehr.«
    »Ich weiß nicht, ob das möglich ist.«
    »Jemand aus der Familie Mörk?«
    Sie antwortete nicht.
    »Wir erfahren es ja doch bald.«
    »Wir? Auf wessen Seite sind Sie?«
    Wie sollte er darauf antworten? Du hast die Welt von einem Massenmörder befreit und so belohnen wir dich?, wie sollte sie Gesellschaftsethik verstehen, die so oft beiseite geschoben wurde. Verbrechen, das zu Verbrechen führt.
    Sie nahm ihm die Antwort ab.
    »Ich weiß, es ist

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