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Allen, Louise - Ballsaison in London (H218)

Allen, Louise - Ballsaison in London (H218)

Titel: Allen, Louise - Ballsaison in London (H218) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen
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einer schimmernden Fläche Mahagoni zwischen ihnen sicherer. Ob sie aber wegen Nicholas oder um ihrer selbst willen flüchtete, darüber wollte sie lieber nicht näher nachdenken. „Warum willst du mit mir sprechen?“
      „Ich wollte dich fragen, ob du mir dein Geheimnis nicht doch anvertrauen willst. Das, wovon du glaubst, dass meine Tante alles darüber weiß, ich aber nicht glaube, dass sie es weiß.“
      „Nein, da hast du Recht, das tut sie nicht. Ich habe es wirklich gedacht, als ich es dir gesagt habe, aber ich hatte Unrecht.“ Es war eine Erleichterung, ihm wenigstens einen Teil der Wahrheit zu sagen.
      „Sag es mir.“ Er setzte sich ihr gegenüber.
      Ein wenig ruhiger geworden, setzte Talitha sich ebenfalls. Noch immer zitterten ihr die Knie. „Warum?“
      „Weil ich denke, dass es sicherer wäre.“
      Es war sehr verlockend. Talitha starrte in die grauen Augen, doch sie versprachen nicht, wonach sie suchte. Es hätte nicht viel gefehlt und sie wäre mit allem herausgeplatzt – sie verstand sehr gut, warum Menschen ihre Verbrechen gestanden, sobald sie befragt wurden. Doch der feindselige Blick, mit dem er sie betrachtete, gehörte einem Mann, der ihr misstraute, der ihre Freundinnen ablehnte, der sie aus dem Haus und dem Leben seiner Familie haben wollte. Die Tatsache, dass sie ihn liebte, machte es nicht einfacher, im Gegenteil. Sie konnte den Gedanken kaum ertragen, wie er sie wohl ansehen würde, wenn er die Wahrheit erführe.
      „Nein.“ Fragend sah er sie an, und sie setzte verärgert nach: „Warum sollte ich? Du hast sehr deutlich gemacht, dass du mir nicht traust. Meine Freundinnen passen dir nicht, du willst, dass ich von hier verschwinde. Warum sollte ich dir eine Waffe gegen mich in die Hand geben?“
      „Bedeutet das Krieg?“ Er rieb sich mit der Hand über das Gesicht. Eine uncharakteristisch erschöpft wirkende Geste.
      „Es fühlt sich so an.“ Sie wäre am liebsten aufgestanden und hätte sich hinter seinen Stuhl gestellt, ihm sanft Schultern und Schläfen massiert, bis die Erschöpfung verschwand und er sich entspannen konnte. Sie verschränkte die Finger und legte die Hände in den Schoß.
      „Mir haben deine Freundinnen zu Anfang missfallen, aber ich habe mich getäuscht. Ich entschuldige mich dafür. Miss Scott ist eine intelligente Frau mit Prinzipien. Miss LeNoir ist talentiert und tugendhaft und Mrs Blackstock macht einen äußerst respektablen Eindruck.“
      „Danke“, erwiderte Talitha steif.
      „Wenn ich dir nicht traue, so ist es dein Urteilsvermögen, das ich anzweifle, nicht dein Motiv. Und was deine Anwesenheit in diesem Haus angeht …“ Er unterbrach sich, strich sich mit der Hand durchs Haar und stand auf. Dabei drehte er sich so, dass sie sein Gesicht nicht sehen konnte. „Dies ist das Haus meiner Tante. Sie entscheidet, wer hier wohnt und wer nicht. Sie genießt deine Gesellschaft sehr und ich denke, dass sie sehr stolz auf deinen Erfolg ist.“
      „Nochmals, vielen Dank.“
      „Ich versuche, fair zu kämpfen“, erklärte er reumütig.
      Talitha wäre beinahe darauf hereingefallen. Dann fing sie sich wieder. Fair kämpfen? Mit Ermittlern, die hinter ihr herspionierten? Fair kämpfen, wenn er wusste, dass sie anfing zu zittern und mit schamlosem Begehren auf ihn reagierte, sobald er sie in seine Arme nahm?
      „Danke“, wiederholte sie. „Unglücklicherweise traue ich deinen Motiven so wenig wie du meinem Urteilsvermögen, daher sieht es wohl nach einem Patt aus.“
      „Du willst es mir also wirklich nicht sagen? Ist es denn so schrecklich? Du wolltest mit meiner Tante darüber sprechen und hättest es bestimmt auch getan, wenn sie nicht etwas gesagt hätte, das dich davon überzeugt hat, dass sie es bereits wusste.“
      „Was ich mit einer anderen Frau besprechen möchte – noch dazu einer, die meine Gönnerin ist –, ist etwas ganz anderes, als was ich einem Mann zu gestehen bereit bin“, erklärte Talitha und schlug die Augen nieder in der Hoffnung, er würde es als mädchenhafte Verwirrung deuten. Sie spähte durch die Wimpern und sah, dass Nick sie amüsiert betrachtete.
      „Netter Versuch, Tallie. Wie auch immer, die schreckhafte Maid, die sich nicht traut, einem Mann ihr ach so furchtbares Geheimnis zu offenbaren, nehme ich dir absolut nicht ab.“
      „Mit Sicherheit bin ich …“ Talitha unterbrach sich, als ihr bewusst wurde, dass sie sich mit ihrer schnellen Zunge selbst eine Grube grub,

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