Allergie, vergessen sie Medikamente
Einleitung
Allergien nehmen in den letzten Jahrzehnten stetig zu. Beim Vorliegen einer Allergie zeigt das Immunsystem eine übermäßige Reaktion auf harmlose Stoffe. Die auslösenden Stoffe bezeichnet man als Allergene . Das Allergen ist zugleich ein Antigen. Darunter versteht man eine körperfremde Substanz, die im Körper eine spezifische Antwort des Immunsystems auslöst , beim Allergen eben die Allergie .
Allergien lassen sich durch Blutuntersuchungen, Provokationstests oder über Hauttests nachweisen. Prinzipiell lassen sich 4 Allergie-Typen unterscheiden: Typ I = Soforttyp, Typ II = zytotoxischer Typ, Typ III = Immunkomplexreaktion und schließlich Typ IV = zellvermittelte, verzögerte Immunreaktion.
Die Allergie verläuft in 3 Phasen: zuerst durchläuft sie eine Sensibilisierungs-Phase, d.h. beim Erstkontakt treten noch keine Symptome auf. Es folgt die Akut- bzw. Reaktions-Phase und schließlich die Entzündungs- bzw. Spät-Phase.
Sinnvoll ist es, in Erfahrung zu bringen, gegen welche Substanz der Körper allergisch reagiert.
Natürliche Behandlungsformen um Allergien erfolgreich zu bekämpfen
Allergen vermeiden
Ist das Allergen einmal bekannt, so sollte versucht werden, den Allergie auslösenden Stoff zu vermeiden. Bei einer Pollen- bzw. Hausstaub-Allergie gelingt dies allerdings nicht.
Hyposensibilisierung (Spezifische Immuntherapie = SIT)
Bei bestimmten Allergieformen vom Typ I kann eine Hyposensibilisierung (Desensibilisierung) durchgeführt werden . Voraussetzung hierfür ist, die Bekanntheit des Allergens sowie die Verfügbarkeit einer Hyposensibilisierungs-Lösung. Ziel der Therapie ist es, mit der Zeit eine Verträglichkeit gegenüber dem Allergen zu erreichen. Bei folgenden Allergien kann sie angewendet werden:
- Hausstaubmilben-Allergien
- Heuschnupfen
- Tierhaarallergien
- Insektengiftallergien
In langsam ansteigender Dosierung wird das Allergen über einen Zeitraum von mindestens 3 Jahren unter die Haut gespritzt (= subkutane Immuntherapie, SCIT) . Die Dosierung wird niedrig begonnen , um allenfalls eine örtliche Reaktion zu provozieren. Dies kann z.B. eine Schwellung oder Juckreiz an der Einstichstelle sein. Unmittelbar nach der Injektion besteht die Gefahr dennoch eine allergische Reaktion zu erleiden – bis hin zum anaphylaktischen Schock. Daher sollte der Patient aus Sicherheitsgründen noch 30 Minuten in der Behandlungs-Praxis verbleiben.
Alternativ können auch Tabletten oder Tropfen verabreicht werden. Bei der Anwendung in Tropfen (Sublinguale Immuntherapie = SLIT) , werden diese unter die Zunge gegeben. Die Dosierung ist etwas ungenau aufgrund leichter Größenunterschiede der Tropfen sowie einer unterschiedlichen Aufnahme über die Mundschleimhaut durch Herunterschlucken oder der Speichelflussmenge. Die Anwendung dieses Therapie-Verfahrens ist bei Nahrungsmittel-Allergien noch nicht erprobt, vor allem deshalb nicht, weil die Befürchtung besteht, kleinste Mengen des Allergens könnten unter Umständen sehr schwere Komplikationen hervorrufen.
Relativ neu ist ein Therapieansatz, spezifische orale Toleranzinduktion, bei dem das Allergen oral verabreicht wird, hierzu liegen derzeit noch keine konkreten Studienergebnisse vor.
Die Nachteile einer Desensibilisierungs-Therapie bestehen einerseits darin, dass es zu einer anaphylaktischen Schock-Reaktion kommen kann, weshalb die Therapie ausschließlich in Krankenhäusern oder spezialisierten Arztpraxen durchgeführt w i rd . Andererseits ist e ine lange Behandlungs-Frequenz n otwend ig, so kommt es zu einer hohen Abbruchquote. Schließlich kann die Therapie nur dann durchgeführt werden, wenn wenige Allergien vorliegen, sie ist bei mehreren Allergien nicht praktikabel.
Der Erfolg der Therapie richtet sich danach, ob der Patient das lange Behandlungsintervall durchhält. Bei einer bestehenden Pollenallergie kommt es mitunter zu einer Kreuzallergiereaktion, die zu einer Verbesserung einer gleichzeitig vorliegenden Leb ensmittelallergie führen kann.
Akupunktur
Klinische Studien haben belegt, durch die Akupunktur kann es direkt bei der ersten Sitzung zu einer deutlichen Verbesserung der Symptomatik kommen und bei zwei Drittel der Behandelten kommt es zu einer völligen Beschwerdefreiheit, die oft auch noch ohne Nachbehandlung im Folgejahr anhält oder nur noch leichter Symptomatik. Die Akupunktur ist daneben weniger risikoreich als die
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