Alles fuer ihn - Band 2
Freunden, dass, wenn einer von denen mir über den Weg läuft, meine Anwälte ihre lächerlichen Karrieren ruinieren werden!“
„Die Karriere ruinieren“, diese Worte erinnern mich an den Brief. Ich werfe einen Blick auf meine Tasche, in der er steckt. Wieder läuft ein kalter Schauer über meinen Rücken …
Adam ist außer sich vor Wut, noch nie habe ich ihn in so einer Verfassung gesehen. Die Kellner wuseln um uns herum, um den Tisch wieder hinzustellen und die Gedecke zu erneuern. Ich warte, bis sie weg sind, um Adam zu beruhigen.
„Ist das denn so schlimm?“
„Natürlich ist das schlimm!“
Adam redet nicht mit mir, er behandelt mich wie den letzten Trottel.
„Diese Fotografen dürfen auf keinen Fall Fotos von uns in ihren Käseblättern abdrucken! Ich will, dass mein Privatleben privat bleibt und nicht für jedermann zu sehen ist!“
Das ist zu viel für mich und meine Nerven.
Dass Adam wütend ist, in Ordnung, aber dass er so mit mir redet! Nein!
„Du willst nicht mit mir gesehen werden, sag es doch! Es stört dich nicht, mit dieser anderen Frau gesehen zu werden! Aber mit mir schon! Du willst mich verstecken, du willst nicht, dass ganz San Francisco dich mit einer ordinären, kleinen Dummen sieht, das ist es doch, oder? Deine Tante könnte dich jedes Mal wieder zur Ordnung rufen! Bitte, dann hör doch auf, mich zu treffen, das ist das Einfachste!“
Ich explodiere, soweit die Intimität unseres Tisches das zulässt. Ich befinde mich am Rand zur Hysterie. Seit den neuesten Vorkommnissen und diesem Zettel auf meiner Windschutzscheibe liegen meine Nerven blank, das merke ich jetzt. Meine Augen werden feucht, ich würde gern gehen und ihn da sitzen lassen, mit seinem komplizierten Leben. Aber mein Bauch schmerzt bei dieser Vorstellung ungemein!
Adam sieht mich überrascht an. Meine Tirade hat ihn sprachlos gemacht und ich rechne damit, dass er mich tatsächlich gleich bittet zu gehen … Ich spüre, dass er innerlich mit sich kämpft und die richtigen Worte sucht. Ängstlich warte ich auf seine Reaktion.
„Willst du, dass wir aufhören, Eléa?“
Sein Blick ist düster, seine Züge sind angespannt.
Ist es ihm am Ende doch wichtig?
Hauchend verneine ich seine Frage. Er nimmt meine Hand und blickt mich an.
„Ich schäme mich nicht für dich, aber ja, ich will dich verstecken. Woher weißt du das mit meiner Tante?“
„Gestern in der Akademie, ich habe alles gehört …“
„Oh … Auch mein Gespräch mit Paul?“
„Ja …“
Jetzt steht es fest: er wird mich für eine „Furie mit Komplexen, die an der Tür lauscht“ halten und mich bitten, aus seinem Leben zu verschwinden!
„Okay, dann schulde ich dir wohl ein paar Erklärungen …“
Adam fährt mit der Hand durch sein Haar, sein Gesicht wirkt müde.
„Paul, mein Cousin, war nicht begeistert, dass ich gestern in der Jury saß. Ich denke, er hat ein Auge auf dich geworfen. Er erträgt es nicht, uns zusammen zu sehen und … lässt mich das spüren. Aber alles ist noch viel komplizierter, die Geschäfte, die Arbeit … Meine Tante, meine liebe Tante … Ich glaube nicht, dass du in ihre Pläne passt …“
„Ihre Pläne?“
„Meine Tante ist in meinem Leben sehr präsent. Sie würde alles tun, um ihren Willen durchzusetzen. Und bis heute konnte ich mich dem nie widersetzen. Ich weiß, wozu sie fähig ist, ich kenne Pauls Streiche und seine Ausrutscher. Ich bin misstrauisch.“
Der Brief? Könnten sie das gewesen sein?
„Ich will dir keine Probleme bereiten und schon gar nicht will ich, dass man mir mein Verhalten vorschreibt. Doch ich verdanke meiner Tante sehr viel, ich bin lieber vorsichtig.“
Adam senkt den Blick … Eine Welle aus Traurigkeit scheint ihn zu erfassen, sodass ich ihn in die Arme schließen will, seine Haare streicheln und ihm sagen, dass alles in Ordnung ist … Doch diesen Schritt wage ich nicht, ich belasse es bei den Worten:
„Das verstehe ich. Ich werde diskret sein, wenn es das ist, was du willst.“
Adam hebt den Kopf, sein Blick geht durch mich hindurch. Dann schaut er mich nachdenklich an, nickt kurz und dreht sich zur Seite, um nach draußen zu schauen. Wie gern wüsste ich, was er jetzt denkt! Er wendet sich wieder zu mir, sein Gesicht ist vollkommen verändert. Seine Augen funkeln, sein Lächeln hat etwas Dreistes an sich. Er beugt sich zu mir hinüber:
„Deine Formen lassen mich nicht kalt, Eléa …“
Wieder so ein Stimmungsumschwung. Er macht mich noch verrückt! Aber das ist
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