Alles für ihn: Erotischer Roman, Band 3 (German Edition)
Physiotherapeuten gefunden?“
„Natürlich.“
„Ich hätte doch auch in ein Zentrum in der Stadt gehen können, oder?“
„Die Fahrt wäre anstrengend … Und außerdem sind wir so zusammen …“
Gutes Argument …
Trotzdem muss ich doch langsam wieder ein Sozialleben führen!
Vom Pool aus wirkt das Gebäude beeindruckend groß. Die Natursteine heben sich vom blauen Himmel ab. Man würde es eher für ein Familienhaus halten als für das eines Junggesellen …
Ich stelle die Bremsen meines Rollstuhls fest und habe nicht einmal Zeit, mir zu überlegen, wie ich ins Wasser komme, da hat Adam mich schon auf den Arm genommen.
„Achtung, ich bin schwer!“
Adam lächelt, so als hätte ich etwas vollkommen Absurdes gesagt. Ich klammere mich um seinen Nacken. Ich habe Angst um seinen Rücken, aber ich genieße es, wie eine Prinzessin getragen zu werden. Was für eine Premiere! Adam steigt die Treppen in das Becken hinunter und hält mich fest an sich. Schließlich setzt er sich hin und behält mich auf seinen Knien. So muss ich wohl deutlich leichter sein! Er küsst mein Haar, atmet meinen Duft ein. Ich bin mit Adam zusammen, bei ihm zu Hause, die Landschaft ist wunderschön, die Sonne geht langsam über der Bucht unter. Ich frage mich wirklich, wie das Leben mit Adam an meiner Seite aussehen würde …
John hatte recht, der Blick auf die Bucht bei Nacht ist noch schöner. Alle Lichter der Stadt leuchten und spiegeln sich im Wasser. Es gibt ebenso viele Sterne auf der Erde wie am Himmel … Dieser Anblick ist voller Magie. Ich verstehe, warum Adam hier neue Kraft tankt, so weit weg von der Stadt. Wer würde nicht davon träumen, hier zu leben?
Ach! Wenn das Leben mit ihm doch nur einfacher sein könnte … Wenn Adam mich doch einfach so zu sich eingeladen hätte, nicht nur weil ich im Rollstuhl sitze … Hat meine Lähmung die Dinge beschleunigt? Hätte er mich sonst auch zu sich eingeladen?
Ich weiß nicht warum, aber ich kann nicht damit aufhören, mir diese Frage zu stellen … Er ist so aufmerksam, so präsent seit diesem Erdbeben. So als wären wir ein richtiges Paar … Aber kann man sich mit einem Mann wie Adam wirklich eine langfristige, feste Beziehung vorstellen?
Der Therapeut, den Adam eingestellt hat, ähnelt dem aus Aspen: gleiches Alter, gleiche graue Haare, nur dass er etwas gesprächiger ist und schnell lächelt. Doch sobald es um meine Übungen geht, ist er genauso ernst bei der Sache. Ich weiß nicht, ob es ihn beeindruckt, hier zu arbeiten, aber er lässt mich die Bewegungen genau ausführen. Er ermutigt mich und hilft mir, optimistischer zu sein.
Vor der Sitzung spreche ich mit ihm und frage, ob es möglich wäre, schneller voranzuschreiten. Meine Beine reagieren gut, vielleicht könnte ich versuchen, ein paar Schritte zu laufen, ohne mich festzuhalten? Ich spüre seinen Vorbehalt, er will erst einmal sehen, wie mein Körper auf den Gehbarren reagiert. Und ich will sehen, ob ich mich ohne ihn aufrecht halten kann. Er wird blass, als er sieht, dass ich die Arme von den Holmen des Gehbarrens hebe. Und ich lächle ihn triumphierend an. Meine Beine halten mich, ohne dass ich schwanke. Meine Beine tragen mich und das ist wundervoll! Ich wage einen Schritt, der Therapeut bittet mich, aufzuhören, es sei genug für heute. Mein erster Schritt macht mir Mut, der zweite nicht. Ich halte mich an den Holmen fest. Egal, ich bin glücklich. Meine Beine sind noch da. Mein nächstes Ziel ist eine Krücke, ein Stock oder Wanderstock, wenn nötig, aber auf jeden Fall will ich allein aufrecht stehen können – ohne diesen Rollstuhl!
Meine Fortschritte motivieren mich. Und die Anwesenheit von Adam, in seinem Büro in der oberen Etage, ist ein großes Glück. Ich bin nicht mehr allein, auch wenn er sehr viel zu tun hat.
Vielleicht kann ich ihn bitten, Claire einzuladen? Sie muss unbedingt dieses Haus, den Ausblick, den Pool sehen!
Im Salon wartet meine Geige auf mich. Ich beschließe, schnell zu duschen, um mich frischer zu fühlen. Der Abend scheint schön zu werden, ich kann eines der Negligés anziehen, die Adam im Krankenhaus erwähnte. Ich entscheide mich für eine Seidenhose und ein Trägerhemd mit einem tiefen Ausschnitt aus schwarzer Spitze. Das wird Adam gefallen … Ich schnappe mir meine Geige und platziere mich mit Blick auf die Terrasse. Ich spiele dasselbe Stück wie an jenem Abend in der Akademie, als der Saal von positiver Stimmung erfüllt war. Während ich spiele, erinnere ich mich
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