Alles für ihn (Milliardär und Herrscher), Band 2 (German Edition)
ich habe nichts zu befürchten. Ryan wird da sein, mein Bruder. Mein kleiner Bruder, der mittlerweile mindestens zwei Köpfe größer ist als ich. Ich kann es kaum abwarten, ihn wiederzusehen. Durch das Studium und die Entfernung hatten wir nur selten die Möglichkeit, uns in den letzten Monaten zu besuchen.
Ich nehme meine Taschen und verlasse dieses Flugzeug, das mich noch ein wenig mit San Francisco verbindet. Ich bin in New York, um ein neues Leben zu beginnen. Ich schaue mich nach meinem Bruder um, da steht er. Wie immer charmant und lächelnd. So braun meine Haare sind, so blond sind seine, doch wir haben den gleichen Blick, sanft und voller Wärme. Wenn mein Bruder wirklich Chirurg wird, was er sich wünscht, dann werden seine Patientinnen seinem Charme erliegen!
„Eléa! Ich freue mich so, dich zu sehen. Du bist ja ganz blass, geht‘s dir gut? War die Reise nicht okay?“
„Hi Ryan! Der Flug, Turbulenzen, Sitznachbarn, du weißt doch, wie das ist …“
„Na gut, los dann, lass uns nach Hause gehen und frühstücken!“
Ryan geht zu den Taxis. Ich halte ihn am Arm fest.
„Warte, ich habe einen Wagen, der auf uns wartet …“
„Einen Wagen?“
„Ja, einen Wagen …“
Wie erkläre ich ihm das jetzt möglichst knapp?
Ich drehe mich zu der langen Autoschlange um und entdecke ein Schild mit meinem Namen.
„Da, da ist er, komm …“
„Was? Ein Auto mit Fahrer? Wow! Gehört das zu deinem neuen Job?“
„Nein, ein Freund … leiht mir den Wagen …“
„Aha! Da hast du wohl viel zu erzählen!“
Wir klettern beide ins Auto. Die Familie wiederzusehen, tut echt gut!
Wir kommen bei Ryans kleiner Wohnung an, zwei Zimmer in einem Viertel außerhalb, die typische Unterkunft eines Studenten, der nicht oft zu Hause ist. Das Nötigste an Möbeln, keine Dekoration. Ryan hat andere Prioritäten: Zwischen seinen Schichten, Examen und Nebenjobs ist er kaum in der Wohnung. Doch diesen Morgen hat er liebevoll ein ordentliches Frühstück aufgetischt, mit frischem Brot, Konfitüre und frischem Saft. Der Kaffee läuft durch und wir setzen uns an den Tisch.
„Ich habe gestern Abend etwas eingekauft, um den Kühlschrank zu füllen. Fühl dich wie zu Hause, okay? Die Wohnung hast du quasi für dich in den nächsten Tagen, ich werde wahrscheinlich im Krankenhaus schlafen müssen.“
„Ich werde versuchen, dich nicht allzu lange zu nerven, ich muss mir eine eigene Wohnung suchen. Wenn du ein bisschen Privatsphäre brauchst …“
„Ach nein, mein Liebesleben ist nicht existent. Sag mir Bescheid, wenn Adam Ritcher hier auftaucht, damit ich dann da bin!“
Im Wagen habe ich ihm von Adam erzählt, ohne in die Details zu gehen, und ihn gebeten, diskret zu sein. Auch auf der anderen Seite des Kontinents ist Adam durchaus bekannt und ich habe keine Lust auf noch mehr Probleme.
„Und wie geht es Claire?“
Bilde ich mir das ein oder wird mein Bruder gerade rot?
„Sehr gut. Sie arbeitet gerade an einem großen Projekt, in San Francisco.“
„Und die Liebe?“
„Warum interessiert dich das? Hat mein Bruder etwa ein Auge auf meine Mitbewohnerin geworfen?“
Ich schubse ihn leicht. Es stimmt schon, dass die beiden sich immer gut verstanden haben, aber niemals habe ich sie mir als Paar vorgestellt.
„Nein, einfach nur so … Gut, ich muss dann auch los. Fühl dich wie zu Hause, und ich melde mich, wenn ich zurückkomme!“
Ryan drückt mir einen lauten Schmatzer auf die Wange und geht aus der Tür. Ich trinke meinen Kaffee aus und schalte das Radio an, um diesen jetzt stillen Ort wieder zum Leben zu erwecken. Ich bin müde und es ist noch früh. Ich beschließe, mir eine kleine, morgendliche Siesta zu gönnen. Bevor ich unter die warme Decke schlüpfe, schreibe ich Adam eine Nachricht.
[Gut angekommen. Danke für das Auto. Eléa]
Ich schlafe sofort ein und träume nichts.
Mittags wache ich auf. Keine Nachricht von Adam, keine Antwort auf meine SMS.
Pauls Nachricht. Vielleicht weiß er, dass ich gestern Abend Adam gesehen habe? Womöglich hat Paul Adam erneut ermahnt, sich von mir fernzuhalten?
Ich seufze voller Unruhe.
Die Besprechung in der Avery Fisher Hall ist in zwei Stunden, sodass ich genug Zeit habe, mich fertig zu machen und noch eine Kleinigkeit zu essen. Der Fahrer wartet unten auf mich. Er hat offensichtlich die Anweisung erhalten, immer zu meiner Verfügung zu stehen, und kennt meine Termine.
Selbst aus der Ferne hat Adam alles unter Kontrolle!
Sich in dieser Stadt, die ich trotz
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