Alles ganz Isi - Islaendische Lebenskunst fuer Anfaenger und Fortgeschrittene
einer der wichtigsten Filmemacher Islands und hat es bisher als Einziger
geschafft, mit einem Spielfilm für den Oscar nominiert zu werden. ›Börn náttúrunnar‹, so der Originaltitel, ist ein Roadmovie
über einen alten Bauern und seine Jugendliebe, die aus dem Reykjavíker Altenheim fliehen, um in den Westfjorden an geliebte
Orte ihrer Kindheit zurückzukehren. (Bruno Ganz hat darin einen kurzen Auftritt als Engel.) Bis heute dreht Friðrik Þór beachtenswerte
und anrührende Filme und Dokumentationen.
Der Tote von Nordermoor (2006)
Der typische isländische Mord ist schäbig, sinnlos und schlampig ausgeführt, schreibt Arnaldur Indriðason, der erfolgreichste
Krimiautor Islands, in seinem Roman ›Nordermoor‹. Dieser Fall ist für den eigenbrötlerischen Kommissar Erlendur allerdings
etwas schwieriger. In der glänzend besetzten und inszenierten Verfilmung von Baltasar Kormákur versteht man, warum die Isländer
immer mehr Angst vor Verbrechen bekommen.
Heima (2007)
Auch wer kein Sigur-Rós-Fan ist, wird diese Dokumentation allein schon wegen der wunderbaren Landschaftsszenen mögen. 2006
begaben sich die »singenden Islandpullis«, wie die weltweit erfolgreiche Band scherzhaft genannt wird, auf eine Tour durch
ihre Heimat. Dort spielte Sigur Rós eine Reihe von unangekündigten Konzerten vor außergewöhnlichen Kulissen – zum Beispiel
in einem Fischöltank (Djúpavík), auf einer Wiese vor dem Hof Öxnadalur oder in einem rustikalen Café. Zwischendrin zeigt der
Film intime und private Momente mit der sonst medienscheuen Band. Und keine Sorge: Die Interviews sind nicht wie viele ihrer
Songs in der Fantasiesprache Hoffnungsländisch, sondern auf Englisch.
Bjarnfreðarson (2009)
Die Comedyserie rund um den altklugen, überstudierten Außenseiter Georg Bjarnfreðarson und seine beiden Mitarbeiter war 2007
bis 2009 der T V-Serienhit in Island, die Vakt-Reihe ist ein urkomisches und zugleich bitterböses Porträt der Gesellschaft. Die Trilogie ›Næturvaktin‹
(Nachtschicht in einer Tankstelle), ›Dagvaktin‹ (Tagesschicht im Landhotel) und ›Fangavaktin‹ (Gefängnisschicht) endet mit
dem großartigen Kinofilm ›Bjarnfreðarson‹. Die Tragikomödie zeigt, dass der von Jón Gnarr gespielte Kommunist Georg, inzwischen
aus dem Knast entlassen, vor allem ein Gefangener seiner Vergangenheit ist.
Gnarr (2010)
Wie es ein Komiker schafft, mit viel Humor und absurden Wahlversprechen (drogenfreies Parlament bis 2020, kostenlose Handtücher
in öffentlichen Schwimmbädern) zum Bürgermeister der krisengeschüttelten Hauptstadt gewählt zu werden, zeigt diese unterhaltsame
Dokumentation von Gaukur Úlfarsson. Zum Spaß gründete der Comedystar und ehemalige Punker Jón Gnarr gemeinsam mit Freunden
»Die Beste Partei«. Der Film begleitet sie auf dem amüsanten Weg ins Rathaus.
Rokk í Reykjavík (1982)
Die Dokumenation von Friðrik Þór Friðriksson zeigt, dass die isländische Musikszene schon Anfang der achtziger Jahre äußert
experimentierfreudig war. Damals war bereits auf den Bühnen Reykjavíks eine sehr junge Björk, die in puppenhaften Outfits
bei der Punkband Tappi Tíkarrass sang. Einar Örn, mit dem sie später die Sugarcubes gründete und der heute mit Jón Gnarr im
Stadtrat sitzt, spielte damals noch bei Purrkur Pillnikk. Friðrik Þór taucht in eine Zeit ein, in der es in Reykjavík zwar
kaum Bars gab, aber viele Rock- und Punk-Musiker.
Reykjavík: Whale Watching Massacre (2009)
Ein Jugendfreund von Björk, Einar Örn und Jón Gnarr ist auch der preisgekrönte Poet Sjón. Der schrieb das Drehbuch des ersten
isländischen Horrorsplatterfilms, der aber vielmehr eine Satire auf das Genre ist und sich zudem über Isländer und einen bestimmten
Typus von Touristen lustig macht. Im Film landet eine Gruppe von Whale-Watching-Touristen unfreiwillig auf dem Schiff eines
Walfängers. Achtung: viele blutverschmierte Harpunen.
Pressa (2008)
Die sechsteilige T V-Dramaserie ›Pressa‹, Die Presse, zeigt den isländischen Alltag und die Rolle einer Boulevardzeitung in der kleinen Gesellschaft. Einige
der dargestellten Skandale basieren auf wahren Begebenheiten. Geschrieben wurde diese spannende Reihe rund um die Single-Mutter
Lára, die gerade als Journalistin bei der Zeitung anfängt, unter anderem von erfolgreichen Krimiautoren wie Yrsa Sigurðardóttir.
Future Of Hope (2010)
Henry Bateman und Heather
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