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Alles Gold der Erde

Titel: Alles Gold der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bristow Gwen
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fröhlichen Augenzwinkern hinzu: »Aber Sie dürfen nicht denken, ich interessierte mich für Sie, weil die Mädchen hier rar sind. Ich bin an Ihnen interessiert, weil eben Sie es sind.«
    Er hatte ihre Gedanken so deutlich gelesen, daß Kendra keine Antwort fand, aber Ted ersparte sie ihr auch. Als er die Kiste auf den Küchentisch gestellte hatte, erklärte er:
    »Ich bin von Honolulu herübergekommen.«
    »Und warum?« wollte Kendra wissen, die mit einemmal flink und neugierig geworden war.
    Ted zuckte mit den Schultern. »Aus keinem besonderen Grund. Ich habe von Kalifornien reden hören und mir gesagt: Schau dir die Gegend mal an.«
    Ein Wirrkopf, sagte sie sich. Ein Mensch, der ein planloses Leben führt. Alex Taine würde so jemanden nie ernst nehmen.
    Ted deutete auf die Kiste. »Wollen Sie nicht sehen, was ich für sie habe? Oder gehören Sie vielleicht auch zu den Leuten, denen es egal ist, was sie essen?«
    »Ganz gewiß nicht!« sagte sie rasch. »Ich weiß gutes Essen zu schätzen, und ich koche auch gern. Lassen Sie doch mal sehen.«
    »Oh, das freut mich aber. Es macht nämlich keinen Spaß, Lebensmittel auszusuchen für Leute, die gar keinen Wert auf anständige Nahrung legen.«
    »Ich werde unsere Mahlzeiten kochen«, erklärte Kendra.
    Diesen Entschluß hatte sie soeben gefaßt. Sie konnte aus einer Hütte keinen Palast machen, aber sie konnte aus jeder Nahrung, die nicht gerade vergiftet war, ein schmackhaftes Mahl bereiten, und eben das würde sie künftig tun. Sie hatte keine Lust, dieses geschmacklose Zeug zu vertilgen, das ihre Mutter heute serviert hatte.
    Ted meinte: »Ich nehme an, man hat Ihnen schon gesagt, daß in Kalifornien fast nur Rindfleisch gegessen wird. Hier ist welches, aber ich habe da noch ein wenig Speck, und ich hoffe, später werden wir auch Schinken kriegen. Und hier sind ein paar Appetithäppchen und Gewürze.« Er holte aus seiner Kiste Curry, Ingwer, Senf, Nelken, Muskatnuß, Oliven, Rosinen und getrocknete Äpfel. »Für die meisten Gemüsesorten ist es noch zu früh, aber ich habe immerhin Zwiebeln und weiße Rüben entdeckt.«
    »Ich werde Rindfleisch mit Zwiebeln machen«, verkündete Kendra. »Und übermorgen wird es Curry geben.«
    »Es freut mich, daß Sie Curry mögen. Diese Büchse ist mit der Eagle aus China gekommen.«
    »Und ich bin froh, daß ich nun diese getrockneten Äpfel habe. Ich werde eine Torte backen.«
    »Darf ich Ihnen einen Rat geben?« fragte Ted und nahm eine Schachtel Rosinen in die Hand. »Weichen Sie ein paar Rosinen über Nacht in Wein ein, und fügen Sie sie dann der Tortenfüllung bei.«
    »Eine gute Idee! Wer hat Ihnen denn das gesagt?«
    »Oh, eine Frau, die ich mal gekannt habe«, antwortete er und wechselte schnell das Thema. »Haben Ihnen die Burschen von der Armee erzählt, daß sie ein Tanzfest planen?«
    Kendra nickte. Wer mochte das sein, diese Frau, die er ›mal gekannt‹ hatte. Er schien sie jedoch bereits wieder vergessen zu haben, denn er erkundigte sich, ob sie mit ihm tanzen werde. Kendra versprach es und hoffte, dieses Versprechen möge nicht allzu eifrig geklungen haben. Ted erklärte: »Ich bin eingeladen worden, weil mich Mr. Chase empfohlen hat, der zu den angesehenen Bürgern gehört.«
    Belustigt krauste er die Stirn. Kendra begann impulsiv:
    »Sagen Sie mir …« Aber sie verstummte sogleich wieder.
    »Ja?« half er ihr weiter. »Warum sind Sie Laufbursche?«
    Seine schmalen Wangen verzogen sich zu einem Grinsen. »Weil ich zu stinkfaul bin, um etwas Besseres zu sein.«
    Er sagte das so, als wäre dies der logischste und amüsanteste Grund der Welt. Sie lachten beide. Dann fuhr Ted fort:
    »Ihr Name gefällt mir, Kendra. Wo haben Sie den her?«
    »Mein Vater hat ihn mir gegeben. Er hatte ungewöhnliche Namen gern. Es heißt, Kendra komme von einem alten Wort, das Wissen bedeute.«
    Wie vorhin, als er unter der Tür gestanden hatte, glitt sein Blick über sie. Und wieder fühlte sie sich einen Augenblick so, als werde sie entdeckt.
    »Was für ein ausdrucksvolles Gesicht Sie haben!«
    Kendra griff sich mit der Hand ins Gesicht. »Gefällt es Ihnen wirklich?«
    »Und wie! Diese schwarzen Wimpern und die blauen Augen und der Haaransatz. Einfach alles. Ähneln Sie Ihrer Mutter?«
    »Nein. Meinem Vater. Es heißt immer, ich gliche ihm in vielem. Ich selbst kann mich nicht an ihn erinnern.«
    »Da vermissen Sie wohl viel«, meinte Ted ernst. Und auf ihren fragenden Blick setzte er hinzu: »Weil Sie ein ungewöhnlicher

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