Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alles nach Plan

Alles nach Plan

Titel: Alles nach Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. G. Thomas
Vom Netzwerk:
Wunder, dass sie nicht geblitzt wurden. Er stellte seinen Wagen auf dem Parkplatz des Wohnkomplexes ab, stieg aus und streckte seine Hand nach seinem besten Freund aus. Gavin zögerte nur einen Augenblick, dann nahm er sie. Curtis zog ihn zum Gebäude durch die Eingangshalle zu den Fahrstuhltüren aus Messing. Die Lesbe mit den blauen Haaren bemerkte er kaum.
    »Na, das wurde ja auch langsam mal Zeit«, murmelte sie, als sich die Fahrstuhltüren öffneten und Curtis und Gavin beinahe hineinfielen.
    Blind drückte Curtis den richtigen Knopf, den er schon mindestens eine Million Mal gedrückt hatte, gerade als sich die Türen schlossen und der Fahrstuhl sich in Bewegung setzte. Er sah in Gavins fragendes Gesicht hinunter, aber was sollte er antworten? Er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte.
    War es ein Fehler gewesen? Für sie gab es jetzt nur noch eins. Würde er überhaupt in der Lage sein, es zu tun? Würde er das durchziehen können? Würde das die beste Freundschaft zerstören, die er jemals gehabt hatte?
    Die Türen öffneten sich und ein Seitenblick verriet ihm, dass sie auf der richtigen Etage waren. Sanft zog er Gav in den Flur. »Meine Wohnung oder deine?«, flüsterte er.
    Gavins Kehlkopf hüpfte. »Bee übernachtet heute bei Cody und Harry.« Das schwule Pärchen zwei Stockwerke über ihnen. »Vor morgen Früh wird sie nicht zurück sein, aber sie wird nicht wissen wo ich bin, wenn… wenn… also, ich meine…«
    Ein Lächeln breitete sich auf Curtis' Gesicht aus, als Bianca plötzlich vor seinem inneren Auge auftauchte. Süße Bee. Wie sehr er sie doch liebte.
    Sie ist deine Familie.
    »Was?«, fragte Gavin.
    »Nichts. Später.«
    »Wir verbringen wirklich die Nacht zusammen?«
    Würden sie das? Natürlich würden sie. Ob es nun gut oder schlecht war, war egal, er würde Gav auf keinen Fall in einem leeren Bett schlafen lassen. Nicht heute Nacht. Und wenn sie in Gavs Bett stiegen und es wirklich schlecht war, konnte Gav ihn immer noch bitten zu gehen. Das war um Einiges weniger peinlich, als wenn Gav gehen müsste…
    Es war nicht schlecht.
    ***
    Sie lagen im Bett, ineinander verknotet, die Haut bedeckt von einem schimmernden Schweißfilm, die Luft erfüllt von dem Geruch nach Sex. Curtis hatte sich ein wenig aufgesetzt, sodass er das Wunder, das Gavin war, betrachten konnte. Sein rechter Arm diente seinem Liebhaber (und war das nicht ein großartiger Gedanke?) als Kissen, während seine linke Hand auf Gavs Brust ruhte. Mit den Fingerspitzen strich er sanft durch das kleine Dreieck aus Haaren zwischen den starken Brustmuskeln.
    Oh mein Gott! Er ist so schön. Wie habe ich das nur nicht sehen können?
    »Woran denkst du?«, fragte Gavin.
    »Ich denke daran, wie sehr ich dich liebe.«
    Das Lächeln auf Gavs Gesicht war himmlisch. »Ich liebe dich so sehr, Curtis.« Er streckte eine Hand aus und berührte Curtis' Wange, dann ließ er seine Finger über seine Lippen gleiten.
    »Ich hatte solche Angst, dass du, wenn wir… fertig sind, einfach abhauen würdest.«
    Curtis schüttelte den Kopf, küsste Gavins Fingerspitzen und nahm dessen Hand in seine. Er betrachtete ihre Hände, ihre inein-ander verschränkten Finger und schnappte nach Luft. Er konnte nicht sagen, wo Gavs Hand aufhörte und seine begann. Großer Gott, was hatte Gav gesagt?
    Deswegen wusste ich, dass ich schwul bin.
    Er lächelte. Und dann küsste er Gav noch einmal.
    Sie hatten die Wohnung betreten und Curtis' Herz hatte so schnell geschlagen, dass er sicher gewesen war, Gav könnte es hören. Einen langen Augenblick hatten sie getrennt voneinander gestanden. Nur ihre Hände hatten sich berührt. Und dann hatte Gavin die Worte gesagt. Die dummen Worte.
    »Letzte Chance.«
    »Wofür?«, hatte Curtis gefragt.
    »Einen Rückzieher zu machen.«
    Curtis lachte leise auf. »Ich mache jetzt keinen Rückzieher«, anwortete er. »Nimm mich mit in dein Zimmer.«
    Er beobachtete, wie Gavs Adamsapfel wieder hüpfte. Gav starrte mit diesen großen, blauen Augen zu ihm auf und Curtis glaubte erneut, darin versinken zu müssen.
    Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich habe das noch nie gemacht. Was soll ich tun?
    Curtis, Liebe machen ist das Gleiche. Es ist immer das Gleiche.
    Nein. Nicht mit Gav.
    »In Ordnung«, hatte Gavin schließlich gesagt und ihn den Flur hinuntergeführt. Sie betraten das Schlafzimmer und Curtis betrachtete die weite Fläche, auf der er mit seinem besten Freund liegen würde, und tat einen Schritt, den er nie mehr zurückgehen

Weitere Kostenlose Bücher