Alles paletti

permanent, so wie er die Entscheidung bezüglich New Yorks, bezüglich Chens, bezüglich seines Platzes auf dieser Welt aufschob - denn hey, war er echt auf diese Welt gekommen, um eine Moving-Firma in New York zu betreiben?
    Doch es ging ihm nicht schlecht. Er liebte den Betrieb, liebte die Arbeiter, die ständig wechselten und doch immer vom gleichen Schlag waren - sie kamen nach der Armee aus Israel, begeistert von Amerika und dem Geld, arbeiteten hart und gern. Er liebte es auch, hin und wieder den Lastwagen zu nehmen und für einige Tage allein zu einer Tour aufzubrechen, auf den langen Straßen zu fahren, allein mit seinen Gedanken, Hershey-Küsse mit Kaffee zu lutschen, den Kopf zu klären. Er bemühte sich, auch wenn es nicht immer funktionierte, anständig mit seinen Kunden umzugehen, realistische Kostenschätzungen abzugeben, kein unhaltbares Lieferdatum zu versprechen, nicht beim Material zu schummeln. Oder genau genommen, beim Material vielleicht ein kleines bisschen, man musste ja schließlich trotzdem was verdienen, oder?
     
    Arik aus Chicago trennte sich von seiner Frau und zog in sein Büro.
     
    Izzi las Daphnas E-Mail und heulte drei Tage am Stück.
    Danach reiste er nach Südamerika. Er kehrte fünf Monate später nach Israel zurück und begann, am Technikum zu studieren. Dort begegnete er Gali, die er bereits in Südamerika
getroffen hatte. Sie mieteten zusammen eine Wohnung auf dem Karmel und heirateten kurze Zeit darauf. Er liebte sie sehr. Das Geld bewahrte er auf der Bank auf. Für den Tag, an dem er wissen würde, was er damit anfangen wollte.
     
    Monty Cohen und Jane Aki trafen sich nicht wieder, doch sie telefonierten noch ein paarmal. Sie versprach ihm, nach New York zu kommen, doch es gelang ihr nicht, sich aufzuraffen. Sie blieb im Sugar-Bush-Lac-Reservat in Minnesota sitzen, mit dem Gehalt vom Kasino ihres Stammes, und studierte weiter Crazy Horse und sein Liebesleben. Sie veröffentlichte eine Doktorarbeit, die ein Standardwerk auf dem Gebiet der amerikanischen Indianergeschichte wurde, mit dem schlichten Titel »Crazy Horse«. Sie reagierte nicht auf die Versöhnungsversuche seitens Jakes, der nach Kalifornien zog und sich lange Haare wachsen ließ.
     
    Montgomery Cohen wurde zum Leiter der Abteilung für russische Kriminalität des New Yorker FBI-Büros ernannt, nachdem sich herausgestellt hatte, dass Psych und Cornelia in illegale Geschäfte verwickelt waren, deren Einzelheiten niemand je ganz durchschaute, und vom Dienst suspendiert wurden. Es gelang ihm, sich mit seiner Mutter zu versöhnen, allerdings erst nach geraumer Zeit.
     
    Und es gab noch eine Slotmaschine, den zweiten Spielautomaten, der darauf programmiert worden war, nach Pozailovs Geburtstag noch gute neun Monate lang seine Arbeit zu tun. Was ist eigentlich damit passiert?

Die Originalausgabe erschien 2003 unter dem Titel Moving bei
Kinneret, Zmora-Beitan, Dvir, Or Jehuda.
     
    Handlung und Personen dieses Romans sind frei erfunden, und
auch die Chronologie mancher bekannter Ereignisse wurde den
Intentionen des Autors unterworfen.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
1. Auflage
Deutsche Erstausgabe
Copyright © 2003 Assaf Gavron
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2010
Luchterhand Literaturverlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Satz: Greiner & Reichel, Köln
     
    eISBN 978-3-641-05403-8
     
    www.luchterhand-literaturverlag.de
    www.randomhouse.de