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Alles wird schwerer - Ich nicht

Alles wird schwerer - Ich nicht

Titel: Alles wird schwerer - Ich nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonie Danz
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der Kalorienlehre Mitte des 19. Jahrhunderts hatte vor allem ernährungspolitische Gründe. So war sie vor dem Hintergrund zu sehen, dass in Zeiten knapper Nahrungsressourcen ermittelbar sein sollte, wie viel Nahrung und damit Geld im Minimum für die Armenspeisung, die Gefängnisinsassen und vor allem die körperlich arbeitende Bevölkerung (Arbeiter, Militär) bereitgestellt werden musste.
    Die Kalorienlehre galt damit vorrangig der Berechnung der zur Erhaltung der körperlichen Leistungsfähigkeit erforderlichen Mindestzufuhr an Energie (Kilokalorien). Erst, als in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts der Körper- und Schlankheitskult aufkam, wandelte sich die Bedeutung der Kalorienlehre. War sie in ihrer Ursprungsform mehr eine Lehre zur Erhaltung der Lebensfähigkeit, so wurde sie jetzt zu einer erhofften Heilslehre für Schlankheitsbewusste, zu denen vornehmlich Frauen gehörten.
Die Vertreibung aus dem Paradies
    Statt des erhofften Heils brachte die umfassende Verbreitung der Kalorienlehre jedoch eine Art Vertreibung aus dem Paradies. War zuvor noch alles in Maßen erlaubt, gab es nun klare Einteilungen in gute und schlechte Lebensmittel. Zu den guten gehörten die Lebensmittel mit wenig Kalorien, zu den schlechten die mit viel Kalorien. Fortan wusste jede schlankheitsbewusste Frau, wie viel Kalorien ein Apfel oder eine Scheibe Brot hat.
    Die Lebensmittelaufnahme der aufgeklärten Verbraucherinnen richtete sich nun verstärkt nach dem Kaloriengehalt einzelner Lebensmittel und weniger nach dem Geschmack, der Verträglichkeit und dem Wohlbefinden. Ihren Siegeszug verdankt die Kalorienlehre dabei vermutlich nicht der Einteilung in gute und schlechte und damit verbunden in gesunde und ungesunde Lebensmittel. Das Versprechen eines idealen Körpergewichts durch das Befolgen einer kalorienarmen Kost war hierbei sicher der eigentliche Erfolgsfaktor. Dennoch wissen die Diätgeplagten, dass das Zählen von Kalorien und die Auswahl der Nahrung anhand des Kaloriengehaltes langfristig nicht das bewirken konnte, was sie sich davon versprachen.
Ernährung findet nur noch im Kopf statt
    Der Kalorienlehre folgten weitere wissenschaftliche Erkenntnisse, beispielsweise zu Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die unser Ernährungsverhalten stark beeinflussen. Viele, und besonders die gut aufgeklärten Frauen, richten sich stets nach den neuesten Ernährungsempfehlungen. Dadurch ist das Verhältnis zur Nahrung für viele Frauen zu einer kopflastigen Sache geworden, die auf einem begrenzten und nur kurzfristig aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand basiert. Der Zugang zu der sinnlichen Wahrnehmung von Nahrung und zu dem eigenen Ernährungswissen und dem Vertrauen darauf ging jedoch durch diese wissensorientierte Ernährungsaufklärung für viele weitestgehend verloren. Wen wundert es da noch, dass frau , trotz all der Vitamine und Mineralstoffe, nicht satt wird.
Auf der Sinnsuche
    Mit den wechselnden und sich teilweise widersprechenden Empfehlungen der Ernährungsaufklärer wuchs die Verwirrung ob der „richtigen" Ernährung und der Vertrauensverlust in die Expertise der Ernährungsfachleute nahm zu. Ein solches Zusammentreffen aus Verwirrung und Vertrauensverlust kulminiert unweigerlich in einer Frustration über die klassische Ernährungsaufklärung. Das wachsende Interesse an alternativen Ernährungslehren ist ein deutlicher Ausdruck davon. Darüber hinaus zeigt die zunehmende Auseinandersetzung mit Erfahrungslehren wie der TCM und des Ayurveda einen Wandel im Verständnis von Leben und damit auch von Nahrung und Ernährung.



Das innere Wissen wieder erfahrbar machen
    Die Traditionelle Chinesische Medizin mit ihren verschiedenen Denkmodellen erfasst den Menschen ganzheitlich. Erfahren Sie in diesem Kapitel, wie diese Modelle den Einfluss von Nahrung auf Ihr körperliches, emotionales und geistiges Befinden beschreiben.

TCM – Jahrtausende altes Erfahrungswissen
    Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist eine Jahrtausende alte Erfahrungslehre und eine der ganzheitlichsten Medizinsysteme der heutigen Zeit. Es ist eine Lehre vom Menschen, von der Welt, die nicht in geistige und physische Phänomene einteilt und diese daher nicht als getrennt voneinander betrachtet.
    Alles ist Energie und alles steht miteinander in Wechselwirkung, so eine Kernaussage der TCM. Das Nichtmaterielle – Feinstoffliche – kann in das Materielle – Grobstoffliche – umgewandelt werden und umgekehrt. Alles

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