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Allie kommt gross raus Band 4

Titel: Allie kommt gross raus Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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sie wollte.

    Ich hoffte inständig, dass es bei ihrer Ansprache um meine Mutter gehen würde, weil es Cheyenne dann leid täte, was sie auf dem Schulhof gemacht hatte. Ich konnte mir genau vorstellen, wie dringend Cheyenne mich besuchen wollen würde, wenn sie erst mal erfuhr, dass meine Mutter ein Fernsehstar war. Nicht, dass ich Cheyenne überhaupt reinlassen würde. Nicht, nachdem sie meine Freundinnen und mich so mies behandelt hatte.
    Cheyenne spielte nicht gerne Superspion. Dabei tut man so, als wäre man ein Spion, schleicht leise durchs Haus und spioniert anderen hinterher, ohne ertappt zu werden. Sie findet auch wissenschaftliche Experimente doof (wobei man alle Putzmittel, die man unter der Spüle findet, zusammenschüttet, um herauszufinden, wann es eine Explosion gibt … was uns bisher noch nie gelungen ist. Aber ein scheußlich stinkendes Gebräu haben wir schon zustande gebracht).
    Cheyenne hatte nur Spaß daran, Jungen anzurufen und sie zu fragen, ob sie sie mochten. Cheyenne ist definitiv langweilig . Das ist eine Regel.
    Trotzdem. Es wäre ein schönes Gefühl, wenn Cheyenne mich flehend bitten würde, dass ich sie zum Mittagessen mit nach Hause nehme, und ich dann sagen könnte: »Wohl kaum.«
    Eines sollte Mrs Hunter ganz bestimmt nicht verkünden, und zwar, dass sie wegfahren würde und wir einen Vertretungslehrer bekämen. Das hatte sie schon einmal gemacht und
es war nicht gut gelaufen. Jedenfalls nicht, als der Vertretungslehrer Mr White in unsere Klasse gekommen war. Die Jungen hatten nämlich für die eine Woche die Plätze getauscht und sich als jemand anderes ausgegeben. Stuart Maxwell hatte Rosemarie und mir fünf Schachteln Jelly Beans spendiert, damit wir nichts verrieten.
    »Kinder«, sagte Mrs Hunter, während wir alle fürchteten, Mr White würde zurückkommen (es war hochpeinlich, einen erwachsenen Mann weinen zu sehen), »alle Klassen an der Pinienpark-Schule beginnen nächste Woche mit der Vorbereitung des Tages der Offenen Tür. An diesem Tag laden wir eure Eltern ein und zeigen ihnen, was wir in diesem Halbjahr lernen. Jede Stufe bekommt einen eigenen Tag und jede Klasse macht etwas anderes. Mrs Danielsons Klasse zeigt zum Beispiel, wie die ersten Siedler in unsere Gegend kamen, was wir, wie ihr wisst, kürzlich durchgenommen haben.«
    Ich hätte mich beinahe übergeben, als ich das hörte. Das klang wirklich todlangweilig, etwas über die ersten Siedler in den Vereinigten Staaten auf die Bühne zu bringen. Ich meine es nicht böse, aber wenn ich einer der ersten Siedler in den USA gewesen wäre, wäre ich sicherlich wieder dahin zurückgegangen, wo ich hergekommen war. Erstens, wenn man musste, gab es nur eine Außentoilette. Das bedeutet, das Klo ist nicht im Haus, sondern eben draußen.
    Und alle Kinder einer Schule wurden in einem einzigen
Raum unterrichtet! Für mich hätte das bedeutet, dass ich den ganzen Tag mit meinen jüngeren Brüdern hätte zusammensein müssen. Es ist schlimm genug, in einem Haus mit ihnen zu wohnen. Da will ich doch nicht auch noch in der Schule im gleichen Zimmer mit ihnen hocken!
    Ich hatte allmählich ein ganz übles Gefühl wegen dieser Vorführung, denn ich hatte wirklich keine Lust, mir altmodische Sachen anzuziehen und mich hinzustellen und zu erzählen, wie es ist, neun Meilen zum Kaufmann zu latschen. Nein, danke.
    Dann sagte Mrs Hunter: »Da ihr alle in euren Aufsätzen und Bildern zum Thema Umwelt in diesem Jahr so viel Erfindungsgeist gezeigt und fleißig herausgefunden habt, wie man zu Hause umweltfreundlicher handeln kann, dachte ich, wir könnten etwas anderes machen als die anderen Klassen.«
    Ich beugte mich nach vorne über mein Pult, um Rosemarie anzusehen, die in der gleichen Reihe sitzt wie ich, aber auf der anderen Seite von Stuart Maxwell. Rosemarie hing auch über ihrem Pult, um mich anzugrinsen. Ich konnte genau sehen, dass sie das Gleiche über diesen vollgestopften Klassenraum aus alten Zeiten gedacht hatte. Rosemarie hatte sicher noch mehr Bedenken hinsichtlich der Siedler als ich. Sie hasste nämlich nichts mehr, als ein Kleid zu tragen. Und als Siedlerin wäre Rosemarie gezwungen, ein langes Kleid zu tragen. Das wäre mit Sicherheit ihr Ende gewesen.

    »Für unseren Beitrag«, fuhr Mrs Hunter von dem Stuhl aus fort, auf dem sie immer sitzt, wenn sie uns etwas vorliest, »fände ich es schön, wenn wir ein richtiges Theaterstück aufführen würden.«
    Alle schnappten nach Luft. Dann schnatterten wir aufgeregt

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