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Der Mann, der den Zügen nachsah

Der Mann, der den Zügen nachsah

Titel: Der Mann, der den Zügen nachsah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Simenon
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Inhalt

    1
    Wie Julius de Coster junior sich im »Kleinen Sankt Georg« betrinkt und wie das Unmögliche unversehens die Dämme des alltäglichen Lebens übersteigt...........4
    2
    Wie Kees Popinga, obschon er auf der schlechten Seite geschlafen hat, in aufgeräumter Stimmung erwacht und wie er zögert, sich zwischen Eleonore und Pamela zu entscheiden .......................................26
    3
    Von einem kleinen Notizbuch in rotem Maroquin, von Popinga für einen Gulden an einem Tag gekauft, als er im Schach gewonnen hatte ........................................46
    4
    Wie Kees den Heiligabend verbringt und wie er sich in der Morgenfrühe ein Auto nach seinem Geschmack aussucht .....................................................................66
    5
    Wie Popinga, von einem verwandelten Popinga in Overall und Pullover, der in einer Autowerkstatt arbeitet, enttäuscht, ein weiteres Mal seine
    Unabhängigkeit demonstriert ....................................88
    6
    Die Indiskretionen des Ofenrohrs und der zweite Überfall von Kees Popinga .....................................109
    7
    Wie Kees Popinga seinen ambulanten Hausstand einrichtet und wie er es für seine Pflicht hält, der
    französischen Polizei einen Fingerzeig zu geben....132
    8
    Von der Schwierigkeit, sich alter Zeitungen zu entledigen, und von der Nützlichkeit eines
    Füllfederhalters und einer Uhr ................................155
    9
    Das junge Mädchen im blauen Seidenkleid und der junge Mann mit der schiefen Nase ..........................178
      10
    Wie Kees das Hemd wechselt, während die Polizei und der Zufall unter Mißachtung der Spielregeln ein hinterhältiges Komplott schmieden.........................200
      11
    Wie Kees Popinga erfährt, daß es etwa siebzig Francs kostet, sich als Clochard zu verkleiden, und wie er das Adamskostüm vorzieht............................................224
      12
    Warum es nicht das gleiche ist, ob man einen Läufer in eine Tasse Tee oder in ein Glas Bier fallen läßt..242

    1

    Wie Julius de Coster junior sich im
    »Kleinen Sankt Georg« betrinkt und
    wie das Unmögliche unversehens
    die Dämme des alltäglichen Lebens
    übersteigt

    Über Kees Popinga persönlich wäre zu sagen, daß um acht Uhr an jenem Abend noch Zeit war, denn da war sein Schicksal noch nicht festgelegt. Aber Zeit wozu? Und konnte er überhaupt etwas anderes tun, als er zu tun im Begriff war, zudem überzeugt, daß seinem Tun nicht mehr Bedeutung zukam als während der tausend und abertausend Tage, die vorhergegangen waren?
      Er hätte nur die Achseln gezuckt, wenn man ihm gesagt hätte, daß sein Leben sich schlagartig verändern und daß die Fotografie auf dem Serviertisch, die ihn, eine Hand lässig auf der Rücklehne eines Sessels, inmitten seiner Familie stehend zeigte, in allen Zeitungen Europas veröffentlicht werden würde.
      Selbst wenn er in seinem Innern gewissenhaft etwas gesucht hätte, das ihn für eine stürmische Zukunft prädestinieren konnte, hätte er wohl kaum an die heimliche, nahezu lustvolle Erregung gedacht, die ihn beim Anblick eines vorbeifahrenden Zuges überkam, zumal eines Nachtzuges mit dem Geheimnis der Reisenden hinter herabgelassenen Vorhängen.
    Und hätte man gewagt, ihm ins Gesicht zu sagen, daß in diesem Augenblick sein Chef, Julius de Coster junior, dabei war, sich in der Schenke Zum Kleinen Sankt Georg mit Absicht zu betrinken, so wäre das völlig witzlos gewesen, denn Kees Popinga hatte überhaupt keinen Sinn für derlei Scherze und hatte über Menschen und Dinge seine eigene Meinung.
      Doch so unwahrscheinlich es war, Julius de Coster junior saß wirklich und wahrhaftig in der Schenke Zum Kleinen Sankt Georg.
      Und in Amsterdam in einem Appartement des Carlton nahm gerade eine gewisse Pamela ihr Bad, bevor sie in das mondäne Nachtlokal Tuchinski ging.
      Inwiefern konnte das Popinga betreffen? Oder auch daß in Paris in einem kleinen Restaurant der Rue Blanche, Chez Mélie, eine gewisse Jeanne Rozier, eine Rothaarige, mit einem, der Louis genannt wurde, am Tisch saß und ihn, während sie sich Senf nahm, fragte:
    »Arbeitest du heute abend?«
      Und daß in Juvisy, nicht weit vom Rangierbahnhof, an der Straße nach Fontainebleau ein Automechaniker und seine Schwester Rose…
      Mit einem Wort: Das alles existierte noch nicht! Das war Zukunft – allernächste Zukunft für Kees Popinga, der an diesem Mittwoch, dem 22. Dezember um acht Uhr abends, davon nicht das Geringste

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