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Alpengrollen: Kriminalroman

Alpengrollen: Kriminalroman

Titel: Alpengrollen: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Fünfzigeuroschein auf die schwarze Konsole. »Nimm’s nur, Junge. Lade deine Freunde auf ein Bier ein. Auf meine Gesundheit. Okay?«
    »Darf’s auch Wodka sein?«
    »Natürlich! Pass auf dich auf. Servus.«
    »Auf Wiedersehen, die Herren Gendarmen! Und viel Glück.« Er preschte mit Vollgas davon. Wahrscheinlich direkt in seine Stammkneipe, wo er sein unglaubliches Erlebnis gleich bei ein paar Gläsern zum Besten geben würde.

43
     
    »Psst, Jessika, sei mal kurz ganz still!« Johanna zuckte kurz zusammen. Hatte sie etwa Stimmen von draußen gehört? Oder spielte ihre Wahrnehmung ihr einen Streich? Ein Wunder wäre es ja nicht, nach all dem Stress. Jessika blieb regungslos hinter ihrer Schubkarre stehen und hielt die Luft an.
    »Okay. Ich glaube, es war doch nichts«, gab Johanna nach ein paar Sekunden geräuschloser Wartezeit wieder Entwarnung.
    Jessika atmete tief durch. »Gott sei Dank«, sagte sie dann. »Ich kann die Luft nämlich nicht sehr lange anhalten. Mein Bruder kann das viel länger. Er kann auch viel weiter tauchen als ich. Einmal im Urlaub in Ägypten, da hat er es eine Minute lang unter Wasser ausgehalten. Voll ohne Schnorchel.«
    »Warte mal, Kleines. Da ist wieder was«, unterbrach Johanna ihren Redefluss. »Ich habe mich wohl doch nicht getäuscht. Ich glaube, sie kommen. Sie haben gerade die Tür zum Gang geöffnet. Und jetzt kann ich schon ihre Schritte hören.«
    »Ich auch, Johanna. Ich habe Angst.«
    »Hast du nicht!«
    »Okay!«
    »Bist du auf Position? Wurfsteine fest in der Hand?« Johanna zischte ihre Fragen leise zwischen den Zähnen hindurch.
    »Ja«, flüsterte Jessika und nickte langsam mit dem Kopf.
    »Also, dann absolute Ruhe, bis sie zur Tür hereinkommen.« Johanna presste sich mit erhobenem Spaten gleich neben der Tür seitlich gegen die Wand. Jessika duckte sich mit ihren zwei großen Kieseln in der Hand hinter die umgekippte Schubkarre gegenüber dem Eingang. Man sah von vorne nur noch ihren blonden Haarschopf und zwei große, konzentriert dreinblickende blaue Augen. Dann hörten sie, wie der Schlüssel ins Schloss geschoben wurde.

44
     
    Es hatte zu schneien begonnen. Die Luft war feucht und kalt. Max und Alois schlichen durch die parkenden Autos zu dem Seiteneingang hinüber, in dem die beiden Russen gerade verschwunden waren. Deren Fahrer hatte ihren Wagen um die Ecke neben der Hotelauffahrt abgestellt. Als sie die rot lackierte Tür erreichten, öffnete Max sie vorsichtig und sie schlüpften hinein.
    »Hier die Treppe hinunter. Sie sind da unten. Ich kann sie hören«, flüsterte er.
    Sie schlichen auf Zehenspitzen in den Keller. Dann lauschten sie wieder.
    »Da hinten!«, raunte Alois.
    Lautlos folgten sie dem langen Gang in das Kellergewölbe hinein, bis sie an sein Ende kamen. Jetzt ging es nur noch nach rechts. Sie blieben stehen, um zu hören, wo sich die russischen Burschen befanden. Dann wussten sie es.
    »Wo bleibt ihr denn schon wieder so lange?«, zischte eine wütende Männerstimme aus dem Gang rechts vor ihnen. Sie kam Max bekannt vor. Er konnte sie aber niemandem zuordnen.
    »Nur einen Wodka. Nur einen!«, hörten sie eine andere Stimme antworten. Dann hörten sie eine weitere Stimme. Sie war leiser als die Stimmen vorher. Und es war eine Frauenstimme.
    »Kommt doch, ihr Schweine! Ihr habt wohl Angst oder was?«
    Herrschaftszeiten, das ist Johanna, schoss es Max durch den Kopf. Sie ist gar nicht in Holland. Sie ist hier. Aber das kann doch gar nicht sein. Hat man sie etwa hier eingesperrt? Oder ist es jemand anders? Das entführte Mädchen? Blödsinn. Ich kenne doch ihre Stimme. Das ist Johanna. Er spähte vorsichtig um die Ecke. Die zwei Russen standen mit einem dritten, dickeren Mann direkt unter einer der taghellen Neonröhren im hinteren Teil der schmalen Abzweigung. Das Gesicht des Dicken konnte Max nicht erkennen, da der mit dem Rücken zu ihm stand.
    »Bringt diese Scheißweiber endlich zur Ruhe und fesselt und knebelt sie besser oder ich garantiere für nichts mehr!«, schrie er gerade die anderen beiden an und drehte sein Gesicht dabei in Richtung einer grauen Metalltür in der Wand.
    Jetzt erkannte ihn Max. Ja, spinne ich denn? Was ist denn hier los? Der feine Herr Hotelchef Huber höchstpersönlich? Er traute seinen Augen nicht. Marias schleimiger Exschwager schien hier klar das Kommando zu führen. Und irgendwen zu bedrohen. Johanna! Und eine andere Frauenstimme konnte man ebenfalls hören. Oder war es ein Mädchen? Was war hier los?
    »Nimm

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