AlphaHERZ: Ein erotisch-romantischer Gestaltwandler-Roman (Alpha-Reihe) (German Edition)

du an wie Adamo und Lupus, eben wie einen Freund. Du hast dich liebevoll um Rufus gekümmert, als er verletzt war, und hast dich von einer neuen Seite gezeigt, die Camille rührte. Inzwischen ist ihr bewusst geworden, uns allen, dass du nur mit jedem Mann geflirtet hast, um Sympathien zu sammeln.»
    «Das macht sie nicht mehr!», sagte Rufus im Brustton der Überzeugung und knurrte, worauf alle lachten und Lynx ihn knuffte.
    Kristobal nickte Lynx zu. «Du kannst auf dem Speicher wohnen blei ben.»
    «Danke», antwortete Lynx und jauchzte.
    «Ich auch?» Rufus konnte sich nicht mehr vorstellen, nachts ohne sein Kätzchen zu schlafen.
    «Unter einer Bedingung.» Offensichtlich genoss Kristobal die Aufmerksamkeit, denn obwohl alle ihn fragend anstarrten, zögerte er seine Antwort hinaus, indem er einige imaginäre Flusen von seiner Samtjacke strich. Dann griente er breit. «Du baust einen Schallschutz ein.»
    Dass der Alphavampir damit auf ihr ausgiebiges Paarungsverhalten anspielte, war Rufus bewusst. So wie jedem anderen im Raum. Seine Wangen färbten sich rot, das sogar noch eine Nuance dunkler wurde, als er erneut Gelächter erntete. Eng schmiegte sich Lynx an ihn und schaute verliebt zu ihm auf.
    Plötzlich waren aufgeregte Stimmen im Korridor zu hören. Energisch kam Rafaela in den Bühnensaal. Ihr schiefergrauer Stoffmantel wehte auf. Der düstere Ausdruck auf ihrem Gesicht ließ nichts Gutes erahnen. Wasser tropften von ihren wasserstoffblonden Cornrows. Es musste zu regnen angefangen haben.
    Nanouk und einige Vampire hatten sich an der Tür versammelt und die Entscheidung der Alphas verfolgt. Nun stoben sie auseinander. Rufus erkannte Angst vor der ‹Grauen Eminenz › in ihren Mienen und wunderte sich einmal mehr über die seltsame Reaktion.
    «Was ist mit Rafaela?», flüsterte er Lynx zu, die angedeutet hatte, das Geheimnis der Vampirin zu kennen. «Die anderen weichen ja vor ihr zurück, als wäre ihr Atem giftig.»
    «Nicht ihr Atem.» Bevor Lynx mehr sagen konnte, hielt Rafaela eine Tageszeitung hoch. Aufgeregt tippte sie mit dem Finger dagegen. «Wir haben ein großes Problem. Da steht ein Artikel über uns drin.»
    «Von wem?» Claw sprang von seinem Sitz auf.
    Rafaela verzog das Gesicht. «Matt Jerkins.»
    «Ich dachte, das Problem hättest du gelöst, indem du ihm seine Erinnerung geraubt hast.» Breitbeinig stellte sich Claw vor Kristobal und stemmte die Hände in die Hüften.
    «Ich kann nur einen Nebel über seine Erinnerung legen, nicht sie komplett löschen.» Der Alphavampir zuckte mit den Achseln, sah aber trotz dieser lässigen Geste ebenso angespannt aus. «Durch einen Auslöser – ein Déjà-vu, einen Gegenstand oder auch einen bestimmten Satz – kann sich dieser Dunst auflösen.»
    «Jerkins schreibt andauernd Artikel über PSI-Sachen, den nimmt keiner ernst», wandte Luca ein und winkte ab.
    «Er hat Fotos von Claw und dir veröffentlicht.» Rafaela reichte ihnen die Zeitung. «Sie zeigen, wie ihr euch in eure Tiere verwandelt.»
    Lauthals fluchte der Alphawolf. «Sie wurden eindeutig im Wald geschossen, vor dem Unterschlupf des letzten Skuas.»
    «Montalbàn», warf Luca ein, der die Werwölfe und Vampire damals als Alpha angeführt hatte.
    «Nachdem ihr Kristobal und mich aus der Höhle befreit hattet.» Wütend schleuderte Claw die Zeitung auf einen Stuhl.
    Kristobal sprach es als Erster aus: «Das Geheimnis der Dark Defence wurde gelüftet.»
    «Die reinen Menschen werden uns jagen.» Unruhig lief Luca hin und her, wie eine Raubkatze, die in einen Käfig gesperrt war.
    Claw schnaufte. Er ließ die Arme hängen und knirschte mit den Zähnen. Sein Blick schweifte über die Versammelten. «Wir sind in Anchorage nicht mehr sicher.»