Alptraum zwischen den Welten - Teil 2
einmal sagen, wie nah sie meinem Herzen steht. Das einzige was mir zu tun bleibt ist, euch auf die Suche nach meiner Behüteten zu schicken. Amorin hiermit übergebe ich dir das Kommando über den neuen eben fertig gestellten Raumkreuzer Hermes I.”
“Hermes I? Beim Unternehmen Mütter hieß das Schiff da nicht auch Hermes?”
“Hermes 311”, ergänzte Ombra und der Targo lächelte in Erinnerung an Jennys waghalsige Reise zu den Piraten.
“Stimmt Amorin. Im Gedenken an diesen unglaublichen Flug haben wir den Kreuzer danach benannt.”
Amorin schaute den Targo erstaunt an: “Ich dachte das Schiff ist erst in einigen Wochen fertig?”
Ein feines Lächeln erhellte die düstere Miene des Hohen Targo: “Ihr könnt nicht wissen was sich während eurer Abwesenheit alles getan hat. Schließlich seid ihr fast drei Monate unterwegs gewesen. Das Schiff ist fertig und steht dir in drei Tagen zur Verfügung.” Der Monitor blinkte, der Targo glitt mit der Hand über eine Fläche auf seinem Schreibtisch und der Kopf eines Yurge wurde sichtbar.
“Nun Eschma schon zurück? Ist alles in Ordnung?”
“Ja es hat mich einige Mühe gekostet, das Mädchen frei zu bekommen.” Zufrieden nickte der Targo: “Ich danke dir Eschma. Der junge Mann ist doch schon auf der Hermes?”
“Allerdings, bereits seit einer Woche und ich bin mehr als zufrieden mit ihm. Er befehligt das Schiff, als wäre es ein Spielzeug.” Jetzt lachte das Oberhaupt: “Das sind wenigstens gute Nachrichten. Bei den intelligenten Eltern wundert mich das keinesfalls. Ich danke dir noch einmal.”
Eschma lächelte: “Eine ereignisreiche Zeit wünsche ich dir Targo, ebenso dir Ombra und Amorin”, begrüßte er jetzt erst die beiden Yurge, “ich wünsche euch die Hilfe aller Hooklas bei eurer Suche. Bringt unsere Jenny heil und gesund nach Hause.”
“Dein Wort ins Auge der Hookla”, brummte Ombra missmutig. Der Schirm wurde dunkel und der Targo wandte sich wieder seinen Besuchern zu: “Ich hoffe doch, dass der Ochil bei Jenny ist?”
“Ja Askany sagte, er hätte nicht verhindern können, dass der Tiger im letzten Augenblick noch an Bord kam. Außerdem ist der Roboter dabei”, gab Amorin Auskunft.
“Etwa Goliath?” vergewisserte sich der Targo und als der Yurge nickte, lachte er trotz der ernsten Situation: “Da dürfte Askany vor unüberwindlichen Hindernissen stehen. Ich hoffte sehr, dass Nomir im Schiff ist. Darauf baute ich meinen Plan.”
“Deinen Plan?” kam es aus beider Mund. “Ja nur mit seiner Hilfe könnt ihr Jenny finden.”
“Wir haben keinen Telepathen auf dem Schiff. Wie sollen wir...”
“Doch einen schon”, ertönte eine helle Stimme von der Türe her. Amorin sprang wie elektrisiert in die Höhe, doch ehe er ein Wort über die Lippen brachte, hing ein blondes langbeiniges Wesen an seinem Hals und küsste ihn stürmisch. “Samina mein Liebling bist du es wirklich?”
“Ja Vater, Eschma hat mich auf Befehl des Hohen Targo geholt.” Sie löste ihre Arme von Amorins Hals und mit einen um Entschuldigung bittenden Blick in Richtung des Oberhauptes, umarmte sie Ombra ebenso stürmisch: “Hallo mein liebster, brummigster und Einzigster Onkel”, lachte und weinte sie in einem. Ombra war ebenso wie Amorin überrascht, das Mädchen hier zu sehen. Er brachte kein Wort über die Lippen, drückte Samina nur fest an sich. Endlich gab er sie frei und sie drehte sich lachend zu dem dritten Yurge um: “Hoher Targo, bitte verzeih mein schlechtes Benehmen. Ich wünsche dir eine ereignisreiche Zeit."
Er musterte das hübsche Mädchen eine Weile eingehend, dann winkte er ab: “Lass gut sein, ich weiß wie lange du deine Familie entbehren musstest. Du wirst deiner Mutter immer ähnlicher. Du bist heute schon genau so schön wie sie.”
Die grünen Augen Saminas blitzten vor Freude auf. Vor zehn Jahren wäre sie über dieses Kompliment noch erbost gewesen. Da hasste sie Jenny und um ein Haar hätte sie ihre Mutter getötet. In wirklich letzter Minute hatte Ombra das Schlimmste noch verhüten können. Er brachte das damals zwölfjährige Mädchen in die Mutanten Schule. Dort lernte sie ihre Kräfte zu beherrschen und sie gezielt einzusetzen. Normalerweise wäre ihre Ausbildung erst in zwei Jahren abgeschlossen, doch der besondere Umstand erforderte besondere Maßnahmen. Niemand wusste zu dem Zeitpunkt, dass ihr Lehrer der Meister davon überzeugt war, dass sie keine Ausbildung mehr benötigte. Sie war jetzt schon
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