Als die Tiere den Wald verließen
wie ihr Reptilien euch nicht ans Schwimmen und Tauchen gewöhnen könnt!« gab die Kröte zurück.
»Ich kann schwimmen, wenn es sein muß«, erwiderte die Kreuzotter.
»Schon gut, schon gut«, fiel der Dachs ein. »Was geschah dann, Kröte?«
»Sie nahmen mich mit«, sagte die Kröte. »Ich weiß nicht genau, wie weit, weil ich auf der Reise ein Schläfchen hielt. Sie stellten mich hinten in ihr Auto, und das nächste, woran ich mich erinnere, ist, wie sie mich in einen Glaskasten in ihren Garten kippten.« »Wie lange behielten sie dich in diesem Glaskasten?« fragte der Fuchs.
»Ich nehme an, es waren etwa vier Wochen«, antwortete die Kröte. »Sie spannten ein Netz darüber, und eines Tages riß es ihre ekelhafte Katze herunter, die immer herumstrich und versuchte, mich zu erwischen. Also sprang ich, so hoch ich konnte, und es gelang mir, aus dem Kasten zu hüpfen und mich hinter einem Schuppen zu verstecken. Noch in derselben Nacht begann ich meine Heimreise.
Ich war noch nicht sehr weit gekommen, als ich mich entschloß, mich mit einem guten Mahl zu stärken. Alles, was mir die Menschen jemals gegeben haben, waren Mehlwürmer. Die schmecken ganz gut, aber es war so eintönig, immer dasselbe fressen zu müssen. Ich bin immer noch der Meinung, daß es nichts Besseres gibt als einen saftigen Regenwurm, frisch und feucht, direkt aus seinem Loch.«
»Hört, hört!« rief der Maulwurf gefühlvoll. »Es gibt nichts, was man damit vergleichen könnte! Ich könnte Regenwürmer fressen, bis ich platze. Ich kriege nie genug davon.«
»Bei deinem Appetit ist es ein Wunder, daß es überhaupt noch welche gibt«, bemerkte der Waldkauz. »Ach, Unsinn, es gibt genug für alle«, rechtfertigte sich der Maulwurf ein wenig verschämt. »Obwohl ich bei diesem trockenen Wetter ganz schön arbeiten muß, um welche zu finden. Wißt ihr, sie verkriechen sich so tief nach unten.«
»Ja, natürlich«, sagte die Kröte. »Nun, als ich mich satt gefressen hatte, war mein erstes Problem, aus dem Garten herauszukommen. Es war deshalb so schwierig, weil es dort keinen von diesen hölzernen Zäunen mit den praktischen Zwischenräumen gab - nur eine Steinmauer, die um den ganzen Garten herumführte. Aber ich war fest entschlossen, mich nicht entmutigen zu lassen, und es gab eine Sache, die für mich von Vorteil war. In der Mauer steckten kleine Kieselsteine und Glasscherben - vielleicht als Schmuck, ich weiß nicht -, und mir wurde klar, daß ich die hervorstehenden Stücke benutzen konnte, um daran hochzuklettern. Aber es dauerte so lange, daß ich sicher war, der Tag würde anbrechen, bevor ich oben ankam, vor allem weil ich etwa viermal herunterfiel und wieder von vorn beginnen mußte. Aber mir war klar, daß ich einfach hinaufkommen mußte, wenn ich versuchen wollte, nach Hause zum FarthingWald zu kommen. Schließlich kam ich oben an und ging dort entlang zum Ende der Mauer. Inzwischen wurde es gerade hell, und ich erkannte, daß ich hinunterspringen mußte. Ich schaute mich nach einer Pflanze oder nach etwas anderem um, das meinen Fall etwas gedämpft hätte, aber da war nichts; überall war nur Beton. Natürlich konnte ich es nicht riskieren, auf Beton zu springen, deshalb mußte ich meine Beine über den Rand strecken und wieder an den Kieselsteinen herunterklettern. Glücklicherweise dauerte es nicht so lange wie das Hinaufklettern, und ich dachte gerade, ich könne die letzten paar Zentimeter hinunterhüpfen, als diese schreckliche Katze aus dem Haus kam. Ich preßte mich an die Wand und erstarrte.«
Die Kröte brach ab und betrachtete ihr gefesseltes Publikum. Im Raum war es völlig still, man hätte eine Tannennadel zu Boden fallen hören können. Die jungen Eichhörnchen hatten sich behaglich in die buschigen Schwänze ihrer Mütter gewickelt, die Feldmäuse und Wühlmäuse hatten sich zu einem großen, pelzigen Haufen zusammengedrängt, der sich, abgesehen von ungefähr zwanzig bebenden rosafarbenen Nasen, nicht rührte. Jedes Tier schenkte der Kröte ungeteilte Aufmerksamkeit. Nur die Kreuzotter schien an den Vorgängen nicht interessiert zu sein. Ihr Kopf war nach vorn gesunken, aber es war schwierig zu sagen, ob sie schlief oder nicht.
»Ob ihr es glaubt oder nicht«, fuhr die Kröte ruhig fort. »Aber ich verbrachte den ganzen Tag an derselben Stelle und versuchte, wie ein Kieselstein auszusehen. Ich konnte nicht riskieren, noch weiter hinunterzuklettern, denn es gab nichts, wo man sich hätte verstecken können, und wenn die
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