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Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction

Titel: Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D Simak
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taugen sollen.« Seine Hand tastete nach dem Zündschalter. »Weiß nicht, ob es sich lohnt, das Gemüse in die Stadt zu bringen«, fuhr er fort, »so wie die Straßen aussehen. Vor zwanzig Jahren waren die Straßen hier draußen sauber betoniert, und jeden Winter wurden sie ausgebessert. Geld wurde genug ausgegeben dafür. Aber jetzt kümmert sich niemand mehr darum. Der Beton ist überall aufgebrochen und ausgewaschen. Sogar Sträucher wachsen in den Löchern. Heute früh habe ich tatsächlich einen Baum zersägen müssen, der quer über der Straße lag.«
    »Eine Schande«, bekräftigte Gramp.
    Der Motor sprang krachend an, keuchte und knatterte. Eine dichte blaue Rauchwolke quoll unter den Rädern hervor. Ruckartig fuhr der Wagen an und wackelte die Straße hinunter.
    Gramp stakste zu seinem Liegestuhl zurück, der völlig durchnässt war. Der automatische Mäher war mit dem Schneiden fertig geworden, hatte den Schlauch ausgerollt und berieselte mittlerweile den Rasen. Grimmige Verwünschungen murmelnd, verschwand Gramp hinter dem Haus und setzte sich auf die Bank neben der Veranda. Er saß nicht gerne dort, aber nur hier war er vor der Maschine sicher.
    Der Ausblick von der Bank wirkte ein wenig bedrückend, auf endlose Straßen mit verlassenen, leerstehenden Häusern und verwahrlosten Gärten.
    Einen Vorteil hatte der Platz jedoch. Hier konnte er sich Rufen gegenüber taub stellen und musste die grölende Radiomusik nicht hören.
    Vom Vorgarten her meldete sich eine Stimme. »Bill, Bill, wo bist du denn?«
    Gramp drehte sich um. »Hier, Mark. Hinter dem Haus. Ich verstecke mich vor dem idiotischen Mäher.«
    Mark Bailey hinkte um die Ecke, im buschigen Bart eine glimmende Zigarette.
    »Bisschen früh für ein Spiel, was?«, fragte Gramp.
    »Kann heute nicht«, erwiderte Mark. Er humpelte heran und setzte sich neben Gramp auf die Bank. »Wir ziehen fort«, sagte er dann.
    Gramp fuhr herum. »Ihr zieht fort?«
    »Ja. Aufs Land. Lucinda hat Herb endlich so weit. Keine Minute hat er seinen Frieden gehabt. Alle ziehen weg. Eins der schönen Landgüter, hat sie gesagt, warum können wir das nicht?«
    Gramp schluckte. »Wohin?«
    »Weiß nicht genau. War noch nicht dort. Irgendwo im Norden. An einem See. Zwei Hektar Land. Lucinda wollte zwanzig, aber Herb ließ sich nicht dazu überreden. Schließlich hat ja die ganze Zeit ein Grundstück in der Stadt genügt.«
    »Betty macht Johnny auch die Hölle heiß«, sagte Gramp, »aber er geht nicht drauf ein. Er kann einfach nicht weggehen, meint er. Es wäre nicht richtig, wenn er als Sekretär der Handelskammer aus der Stadt fortzieht.«
    »Die Leute sind übergeschnappt«, erklärte Mark.
    »Und wie«, stimmte Gramp zu. »Landverrückt, das sind sie. Sieh dir das mal an.« Er wies auf die vielen Straßen mit ihren leerstehenden Häusern. »Kann mich noch erinnern, wie eines schöner war als das andere. Gute Nachbarn. Die Frauen liefen von einer Hintertür zur anderen und tauschten Rezepte aus. Und die Männer kamen raus, um den Rasen zu mähen, aber nach einer Weile standen die Mäher still, und die Männer hockten beieinander und quatschten. Gesellige Leute, Mark. Und schau es dir jetzt an.«
    Mark wurde unruhig. »Ich muss zurück, Bill. Bin nur schnell hergeschlichen, damit du weißt, dass wir wegziehen. Lucinda hat mich zum Packen geschickt. Sie wäre böse, wenn sie wüsste, dass ich einfach weggelaufen bin.«
    Gramp erhob sich steif und streckte die Hand aus. »Wir sehen uns noch? Zu einem letzten Spielchen?«
    Mark schüttelte den Kopf. »Leider nicht, Bill.« Sie gaben sich verlegen die Hand. »Unser Spielchen wird mir sehr fehlen.«
    »Mir auch«, sagte Gramp. »Wenn du weg bist, habe ich niemanden mehr.«
    »Na dann, Bill«, sagte Mark.
    »Leb wohl«, sagte Gramp.
    Er sah seinem Freund nach, spürte, wie die kalten Pranken der Einsamkeit nach ihm griffen, ihn mit eisigen Fingern berührten. Eine schreckliche Einsamkeit. Die Einsamkeit des Alters – des Alters und des Überlebten. Gramp gestand es sich zornig ein. Er war überlebt. Er gehörte einem anderen Zeitalter an. Er hatte seine Zeit überzogen, über seine Jahre hinaus gelebt.
    Mit brennenden Augen tastete er nach dem Stock, der an der Bank lehnte, und schlurfte langsam zur Gartentür, durch die man die verlassene Straße hinter dem Haus betrat.
    Die Jahre waren zu schnell vergangen, Jahre, die das Familienflugzeug und den Hubschrauber gebracht hatten, das Auto irgendwo verrosten, die unbenutzten

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