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Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction

Titel: Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D Simak
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sagte er zum Himmel. »Alles ist jetzt automatisch, es wird noch so weit kommen, dass man eine Maschine beiseitenimmt und ihr etwas ins Ohr flüstert, damit sie davonsaust, um es prompt zu erledigen.«
    Die Stimme seiner Tochter übertönte die Musik. »Vater!«
    Gramp überkam leichtes Unbehagen. »Ja, Betty.«
    »Vater, sieh zu, dass du weggehst, wenn der Rasenmäher bei dir ankommt. Sei nicht immer so dickköpfig. Er ist ja nur eine Maschine. Das letzte Mal bist du einfach sitzen geblieben und hast ihn rundherum schneiden lassen. Du bist wirklich unmöglich.«
    Er schwieg und ließ den Kopf ein wenig nach vorn sinken; vielleicht fiel sie darauf herein und ließ ihn in Ruhe.
    »Vater«, rief sie schrill, »hast du gehört?«
    Er sah ein, dass es nichts nützte. »Ja«, sagte er. »Ich wollte sowieso gerade aufstehen.«
    Er erhob sich langsam und stützte sich schwer auf seinen Stock. Er wollte, dass es ihr leidtat, wie sie ihn behandelte, wenn sie sah, wie alt und hinfällig er wurde. Aber er musste vorsichtig sein. Denn wenn sie je erfuhr, dass er den Stock gar nicht brauchte, würde sie irgendwelche Arbeiten für ihn finden; wenn er aber zu dick auftrug, rief er den blöden Arzt wieder auf den Plan.
    Murrend zog er den Liegestuhl auf das gemähte Rasenstück. Der vorbeirollende Mäher lachte teuflisch.
    »Eines Tages«, erklärte Gramp, »knall ich dir eine, dass dir die Zahnräder rausfliegen.«
    Der Mäher tutete ihn an und fegte den Rasen entlang.
    Auf der von Unkraut überwucherten Straße schepperte Metall, begleitet von einem stotternden Keuchen. Gramp, der sich eben niederlassen wollte, richtete sich wieder auf und lauschte. Das Geräusch wurde deutlicher. Die murrende Fehlzündung eines widerspenstigen Motors und das Klirren loser Metallteile waren zu hören.
    »Ein Auto!«, rief Gramp. »Ein Auto, nicht zu fassen!«
    Er lief zum Gatter, bis ihm einfiel, dass er ja hinfällig war, und sich mit einem hastigen Humpeln begnügte.
    »Muss der verrückte Ole Johnson sein«, sagte er zu sich selbst. »Nur er hat noch einen Wagen. Er ist ein richtiger Sturkopf, dass er ihn nicht aufgeben will.«
    Es war tatsächlich Ole.
    Gramp erreichte das Tor gerade rechtzeitig, um das verrostete, heruntergekommene alte Fahrzeug um die Ecke kommen zu sehen, das auf der holprigen Straße klappernd hin und her schwankte. Aus dem überhitzten Kühler zischte eine Dampfwolke, blauer Rauch drang in dichten Schwaden aus dem Auspuff, der schon vor fünf oder mehr Jahren seinen Topf verloren hatte.
    Ole kauerte hinter dem Steuerrad, die Augen zusammengekniffen, und bemühte sich, den auffälligsten Löchern auszuweichen, was ihm nicht leichtfiel, denn die Straße war so dicht mit Unkraut zugewachsen, dass nur schwer zu erkennen war, was sich darunter verbarg.
    Gramp winkte mit dem Stock. »He, Ole«, rief er.
    Ole zog die Handbremse. Der Wagen ächzte, zitterte, hustete, dann erstarb der Motor unter grässlichem Stöhnen.
    »Was hast du denn getankt?«, fragte Gramp.
    »Von allem ein bisschen was«, erwiderte Ole. »Kerosin, ein paar Liter Dieselöl, die ich in einem Kanister gefunden habe, und ein bisschen medizinischen Alkohol.«
    Gramp betrachtete das seltsame Gefährt mit offener Bewunderung. »Das waren noch Zeiten«, sagte er. »Hab' selber einen gehabt, der hundertsechzig in der Stunde schaffte.«
    »Wären alle noch in Schuss«, erklärte Ole, »wenn es Benzin und Ersatzteile gäbe. Bis vor drei oder vier Jahren habe ich noch genug Benzin bekommen, aber jetzt gibt es schon lange keins mehr. Wird wohl nicht mehr hergestellt. Kein Bedarf für Benzin, heißt es, wenn es Atomkraft gibt.«
    »Natürlich«, fiel Gramp ein. »Mag sein, aber riechen kann man sie leider nicht. War doch herrlich, der Geruch nach verbranntem Benzin. Mit den Hubschraubern und dem anderen Zeug ist die ganze Romantik beim Teufel.« Er sah die Kisten und Körbe auf dem Rücksitz. »Gemüse?«, fragte er.
    »Ja«, sagte Ole. »Ein bisschen Mais, Frühkartoffeln und Tomaten. Ich habe gedacht, ich könnte es vielleicht verkaufen.«
    Gramp schüttelte den Kopf. »Nein, Ole. Niemand wird es kaufen wollen. Alle sagen, das neue Hydroponikzeug wäre das Einzige, was man essen kann. Hygienischer, heißt es, und dass es besser schmeckt.«
    »Für den Kram, der in Tanks gezogen wird, gebe ich keinen Cent«, verkündete Ole angriffslustig. »Schmeckt einfach nicht richtig. Ich sage es Martha immer wieder, die Sachen müssen im Boden gesteckt haben, wenn sie etwas

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