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Als unser Kunde tot umfiel  - 25 knifflige Fuehrungsprobleme und ihre nachhaltigen Loesungen

Als unser Kunde tot umfiel - 25 knifflige Fuehrungsprobleme und ihre nachhaltigen Loesungen

Titel: Als unser Kunde tot umfiel - 25 knifflige Fuehrungsprobleme und ihre nachhaltigen Loesungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timo Hinrichsen Boris Palluch
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können.
Berichte über aktuelle Performancekennzahlen mit Benchmarking.
    Wir einigten uns darauf, dass diese Meetings immer moderiert werden sollten. Der Moderator wäre verantwortlich für die Planung, die inhaltliche Aufbereitung und die organisatorische Durchführung des Meetings. Die Moderatorenrolle sollten alle Meetingteilnehmer abwechselnd übernehmen, auch unser Geschäftsführer. Hierfür wurde ein fixer Plan pro Quartal erstellt.
    Nachdem wir die Punkte für uns erarbeitet hatten, waren wir alle sehr zufrieden. Abschließend sagte unsere Chefin: „Ich bin sehr beeindruckt von diesem Ergebnis und glaube, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind. Da wir sicherlich alle über unterschiedliche Moderationskenntnisse verfügen, schlage ich vor, dass alle ein Moderationstraining besuchen, um die Kenntnisse aufzufrischen und anzupassen. Den einen oder anderen Tipp werden wir dabei mit Sicherheit auch noch mitnehmen, um unsere Meetings noch effizienter zu gestalten.“
    Alle Kollegen waren damit einverstanden. Wir verließen das Meeting gemeinsam in gelöster Stimmung und ich hatte das Gefühl, dass wir zum ersten Mal nicht versuchten, uns voneinander abzugrenzen und besser zu sein als der andere, sondern dass wir gemeinsam etwas Neues gefunden hatten: einen Weg, als Team zusammenzuarbeiten.

15. „Wären Sie bitte so nett, ein kleines bisschen pünktlicher zu kommen?“ Kasernenhof oder Kuschelecke?
    Wie Sie Mitarbeiter so behandeln, dass sie freiwillig Höchstleistungen erbringen
    Führungskultur und Teamentwicklung. Erfahren Sie, wie eng beides miteinander verbunden ist und wie Sie es einsetzen, um mit Ihrem Team die selbst gesteckten Ziele zu erreichen.
    „Schau mal, dort drüben sitzt Harald“, sagte ich zu meinem Kollegen, als wir das Café Eckstein in der Nähe unserer Firma betraten. „Der sieht aber blass aus“, sagte ich. „Als ob er von einem Vampir gebissen worden wäre“, meinte mein Kollege mit gedämpfter Stimme, sodass Harald es nicht hören konnte.
    Harald war unser Chef-Controller, ein Mensch mit staubtrockenem Humor. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass er jemals die Miene verzogen hätte, selbst dann nicht, wenn jemand einen sensationellen Witz erzählte. Er selber allerdings war ein Meister der unbewussten Situationskomik. Bei Meetings sagte er regelmäßig Sachen wie: „Mann, die Kekse hier schmecken wie bei Mutti.“ Ich mochte ihn, auch wenn ich beruflich nicht allzu viel mit ihm zu tun hatte.
    „Harald, wie geht es dir?“, fragte ich und hoffte insgeheim, damit keine Wunden aufzureißen. „Ach, ganz gut“, sagte er. „Ich bin für ein paar Tage beurlaubt worden.“
    Etwas überrascht fragte ich gleich nach: „Beurlaubt?“
    „Ja“, sagte Harald. „Das ist eine längere Geschichte, aber ich bin froh, dass ich einmal mit jemandem darüber reden kann. Ich zweifle nämlich schon an mir selbst“, sagte Harald.
    Beeindruckt von seiner Offenheit schaute ich meinen Kollegen an und sagte: „Ja klar.“ Denn ich war gespannt wie ein Flitzebogen.
    „Meine Mitarbeiter haben sich bei der Geschäftsführung über mich beschwert“, fing Harald an.
    „Was?“, sagte mein Kollege. „Wieso das denn?“
    „Sie sind mit meinem Führungsstil nicht einverstanden. Er sei ihnen zu patriarchalisch“, sagte Harald.
    „Das darf doch wohl nicht wahr sein“, entfuhr es mir.
    „Worüber genau beschweren sie sich denn?“, fragte mein Kollege nach.
    „Ja, genau das habe ich unseren Chef auch gefragt“, sagte Harald und zog heftig an seiner Zigarette.
    „Und was hat er gesagt?“
    „Na ja, sie akzeptieren es nicht, dass ich jeden Morgen zuerst mit ihnen den Tag bespreche, Aufgaben vergebe und dann klar sage, was ich von ihnen für den heutigen Tag erwarte.“ Hm, dachte ich, hört sich schon ein wenig an wie damals bei der Bundeswehr. Erst einmal die ganze Truppe morgens vor dem Kasernengebäude antreten lassen und dann ABMs verteilen. Mehr als Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen konnte man die stupiden Aufgaben, die wir manchmal bekommen hatten, ja wirklich nicht nennen.
    „Wenn du sagst, dass du deinen Mitarbeitern klar vorgibst, was du von ihnen am Tag erwartest, heißt das, du kontrollierst am Ende jeden Tages, ob sie ihre Aufgaben auch erledigt haben?“, wollte ich wissen und sah vor meinem geistigen Auge, wie Harald seine ganze Truppe vor seinem Schreibtisch in Reih und Glied der Größe nach, die Schreibmappen präsentierend, antreten ließ.
    „Macht ihr das denn nicht?“, fragte

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