Als unser Kunde tot umfiel
schiebt ein gesundes Polster von 120 Tagen vor sich her. Ein Projekt reiht sich ans andere. Schließlich bleibt die Welt ja nicht stehen – oder? Man stelle sich vor: Sie dreht sich doch – auch wenn Sie die verdiente Auszeit nehmen.
Freiräume zum falschen Zeitpunkt planen
„Ich bin dann mal weg.“ Frei nach dem Motto „Ich brauche meinen Freiraum“ werden die benötigten Erholungszeiten ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen. Der Jahresabschluss steht bevor oder eine wichtige Entscheidung an? Der Saisonverkauf läuft auf vollen Touren? – Der perfekte Zeitpunkt, um sich vor dem Stress in Sicherheit zu bringen. Die Mitarbeiter und Kollegen schieben gerade Dauerschichten, aber das sollte Sie doch nicht davon abhalten, mit gutem Gewissen eine Pause einzulegen. Energie muss regeneriert werden, das ist schon richtig. Aber vielleicht muss es ja nicht immer sofort sein.
Privatleben komplett vernachlässigen
„Du bist aber groß geworden“, stellt mancher Chef vielleicht erschrocken fest, wenn sein Kind Geburtstag hat. Monatliche Meetings mit der Ehefrau – von der Assistenz organisiert – und ein Jour fixe mit dem Segelkumpel runden den Terminkalender ab. Das Privatleben kommt zu kurz – in der Firma geht es eben hoch her, da muss die Familie Opfer bringen. Schließlich finanzieren sich der Weihnachtsurlaub auf Aruba und das neue Cabriomodell nicht von alleine.
Ständig überlegen: „Was denkt wohl der Chef von mir?“
„Meinungsbarometer.“ Wenn ich das jetzt nicht mache – was denkt wohl der Chef von mir? Erfahrene Vorgesetzte erziehen Sie mit der Frage: „Trauen Sie sich das zu?“ Eine Formulierung, auf die es nur eine Antwort gibt. Motivationsspritzen wie „Ich weiß, ich kann mich in dieser Sache auf Sie verlassen“ oder „Sie sind der Beste dafür“ geben noch eins drauf – und stellen sicher, dass Sie sich kaum noch trauen, nach Freizeit oder finanziellem Ausgleich zu fragen.
Zusagen machen, ohne die Konsequenzen zu beachten
„Darf’s ein bisschen mehr sein?“ Was beim Metzger des Vertrauens klappt, kann doch in einer Führungsfunktion nicht falsch sein, oder? Ohne die Konsequenzen zu bedenken und zu hinterfragen, ob die Extraleistung überhaupt benötigt wird, legen manche Chefs prinzipiell eine Schaufel drauf. Schließlich sollen Kunden und Chefs doch ordentlich staunen, was ich alles leisten kann! Aber eines sollte man sich in Erinnerung rufen: Vielleicht reichen manchmal ja auch 100 Prozent.
Die Lösungsfinder-Methode
Im Leben einer Führungskraft gibt es immer etwas zu tun. Projekt reiht sich an Projekt, Mitarbeiter verlangen nach Führung und irgendwo dazwischen gibt es noch Kunden und Vorgesetzte, die ebenfalls Erwartungen haben. Dabei kommen Regeneration und Privatleben häufig zu kurz. Das ist ok, solange Sie es schaffen, tatsächlich eine Balance zu wahren. Tappen Sie nicht in die Falle zu glauben, für Sie gälten andere Gesetze. Woran Sie erkennen können, ob jemand über seine gesundheitlichen Verhältnisse lebt, und was Sie tun können, wenn Sie selbst in diesem Dilemma stecken, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.
Gehen Sie bewusst mit Ihrer Energie um!
Der einzige Mensch, der Ihren aktuellen Energiestand und Ihre Leistungsfähigkeit einschätzen kann, sind Sie selbst. Das heißt, dass auch nur Sie die Verantwortung dafür übernehmen können. Doch häufig merken wir überhaupt nicht, dass etwas im Ungleichgewicht ist. Der Alltagstrott hält uns gefangen und wir folgen der immer gleichen Routine. Dass etwas ungut läuft, sehen wir oft erst, wenn es eigentlich schon zu spät ist.
Chef zu sein heißt, dieses Thema ganz bewusst anzugehen und sich immer wieder vor Augen zu führen, wo Sie Energie verlieren und wie Sie wieder auftanken können. Fragen Sie sich regelmäßig, wie es um Sie bestellt ist – und was Sie tun müssen, um leistungsfähig zu bleiben. Nicht nur Ihrer Familie, auch der Firma ist nämlich nicht gedient, wenn Sie ausfallen.
Hier einige Hinweise, an denen Sie ablesen können, dass es im Moment etwas viel ist:
Sie fühlen sich permanent unter Zeitdruck.
Sie vergessen die einfachsten Dinge (und das war früher nicht so).
Zu Treffen im Bekanntenkreis werden Sie schon gar nicht mehr eingeladen, weil Sie sowieso immer absagen.
Wenn es um Zusatzprojekte geht, sind Sie immer der Erste, der sie auf den Tisch bekommt – teilweise ohne dass Sie gefragt werden –, Sie sagen ja ohnehin ja.
Sie fühlen sich häufig müde, auch wenn Sie eigentlich
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