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Altern verboten

Altern verboten

Titel: Altern verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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nach! Ich will eine Erklärung von Cludwich!«
    »Suboberst Veron und Geschwader haben die JOHANN SEBASTIAN BACH verlassen!« meldete der Erste Offizier.
    »Auf den Sichtschirm mit ihnen!« Ein Ausschnitt der Sternkonstellation jenseits der Panoramafrontkuppel wich ein paar spitzen Spindeln, die sich nacheinander von der Unterseite des Schiffes lösten und rasch an Geschwindigkeit gewannen. Sekunden später sah man nur noch zehn winzige Funken. Sie rasten dem Omegafrachter entgegen. Dieser an einen Funkenschlag erinnernden visuellen Wirkung und ihrer Form verdankten die Beiboote ihren Namen.
    »Die Namenslisten, mein Subgeneral!« meldete der Kommunikator von Ebene II.
    »Auf mein Arbeitssichtfeld damit«, verlangte Bergen. »Und eine Viquaverbindung zur BRÜSSEL!«
    Auf dem Hauptsichtschirm erschien die Kommunikatorin des Aufklärers, Robsons Frau Zeelia. »Ich höre, mein Subgeneral!«
    »Schicken Sie den Bericht von der TROJA über die GOLF nach Terra Tertia, versehen Sie die Sendung mit folgender persönlichen Erklärung von mir …«
    »Veron meldet die ersten Treffer!« rief der Erste Offizier. Das Hauptsichtfeld teilte sich, unter Zeelia Robsons Oberkörper sah man nun einen von Funkenschlag umtobten Omegafrachter. Dessen rechtes Triebwerk und die Querbrücke mit Waffen- und Maschinenleitstand brannten. »Elektromagnetische Feldaktivität rund um den Frachter!« meldete der Aufklärer. »Ich orte exponentiell wachsende Energiekonzentration …«
    Aus den in Fahrtrichtung geöffneten Frachtertriebwerken strömten schleierartige Lohen, erst aus dem unbeschädigten, dann auch aus dem brennenden. »Verdammt!« brüllte der Erste Offizier. »Der Scheißkerl baut tatsächlich noch den Graviton-Sog auf!« Die weißlichen Schleier streckten sich weit in Flugrichtung des Frachters, verdichteten sich zu grellem Licht, und plötzlich hüllte ein grellweißes, flirrendes Feld das fliehende Schiff ein, und ein Ausläufer des Lichtfeldes erstreckte sich Hunderttausende von Kilometern weit in seine Flugrichtung. Die Lichtfunken der kleinen Beiboote waren nicht mehr zu erkennen, die Sterne im Grenzbereich des Lichtfeldes und des Strahls schiener zu verschwimmen. »Veron kann ihn nicht stoppen!« Der Erste Offizier war außer sich vor Zorn. »Das Miststück hat den KRV-Antrieb aktiviert …!«
    Drei Sekunden später war alles vorbei – das Lichtfeld erloschen, der Frachter verschwunden, die Sternkonstellationen wieder klar zu erkennen. »Para-Sprung!« meldete die Aufklärung. »Ich orte nur noch sechs Beiboote! Mindestens vier Sparklancer hat der Frachter mit sich aus der NP-Position gerissen …!«
    Totenstille in der Zentrale. Sekundenlang. Merican Bergen sah das schwarze Gesicht seines Zweiten Offiziers vor sich. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Im kontrollierten Raumzeitverzerrungssog eines anderen Schiffes aus relativer Nullpunktposition ins Hyperuniversum gerissen zu werden, kam einem unkontrollierten Raumzeitverzerrungssprung gleich. Mit viel Glück würden ein oder zwei der mitgerissenen Beiboote zusammen mit dem Frachter wieder im Normalraum landen. Wahrscheinlicher aber war, daß der Graviton-Sog Beiboote und Besatzungen ein für allemal ins Hyperuniversum oder in ein Para-Universum geschleudert hatte.
    Und gleich darauf die nächste Meldung, die dazu angetan war, Bergens kupferrotes Haar grau zu melieren: »Auf der TROJA hat man gar keine Kampfformationen zurückbeordert«, meldete der Kommunikator aus Ebene II. »Die drei georteten Sparklancer sind spurlos verschwunden. Wahrscheinlich Para-Sprung …!«
    »Man hätte sie zur Identifizierung auffordern müssen!« Bergen wurde laut. »Wozu gibt es Vorschriften? Ein unverzeihlicher Fehler!« Jetzt verlor auch der Subgeneral die Fassung. »Das wird Konsequenzen haben, meine Damen und Herren!« Er ließ sich in einen Sessel fallen und stützte die Stirn in die Hand. »Sollten die Rebellen tatsächlich drei Sparklancer gekapert haben …?« stöhnte er. Rasch gewann er seine Fassung zurück und wandte sich wieder an die Kommunikatorin der BRÜSSEL. »Fügen Sie auch den Mitschnitt dieses Zwischenfalls an. Und versehen Sie die Kommunikationsprotokolle der letzten zwei Stunden mit folgender persönlicher Botschaft von mir, Leutnant Peer-Robinson.« In der Miene der Frau auf dem Hauptsichtfeld zuckte es. »An den verehrten Primgeneral Eurobal Vetian«, begann Bergen. »Die Lage hier auf Genna ist ernster, als wir es zunächst für möglich gehalten haben …« Bergens

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