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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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sagen.«
    »Ihr benutzt auch den Begriff ›Alteration‹?«, fragte Ambre erstaunt.
    »Ja, das klingt weniger beängstigend als ›Macht‹ oder ›besondere Kräfte‹. Ich glaube, der Begriff kommt aus dem Osten. Da soll es eine Insel geben, auf der uns die Pans in der Beherrschung ihrer Fähigkeiten weit voraus sind.«
    Ambre grinste breit. Matt erinnerte sich, wie Ambre die Pans auf der Carmichael-Insel vom positiven Nutzen ihrer ungewohnten Kräfte überzeugt und die Bezeichnung »Alteration« eingeführt hatte. Offenbar trug diese Pionierarbeit nun Früchte. Ambre hatte allen Grund, stolz zu sein.
    »Mias Körper kämpft gegen eine Infektion«, erläuterte der Junge. »Ist sie stark genug, kommt sie durch. Wenn nicht …«
    Ambre strich sanft über die Stirn der Kranken. Es gab nichts, was sie für sie tun konnten.
    Später am Nachmittag spazierten Ambre und Matt die Hauptstraße entlang, die zum Platz mit dem Apfelbaum führte, und bewunderten das geschäftige Treiben in der Stadt. Lebensmittel wurden verteilt, Wasserträger schleppten volle Eimer herbei oder führten mit Schläuchen beladene Esel an der Leine, und aus den Backstuben drang der Duft von frischem Brot. Wachposten patrouillierten in den Straßen, und viele Pans kehrten von der Feldarbeit, der Jagd oder den Wäschereien am Fluss zurück. Die beiden Freunde schauten sogar in ein langes, schmales Gebäude, in dem Stoff aus Pflanzenfasern hergestellt wurde.
    Die Pans hatten ein Gesellschaftsmodell geschaffen, das ohne Geld auskam und ausschließlich auf Arbeitsteilung beruhte: Alle packten mit an, da sie wussten, dass das Überleben ihrer Gemeinschaft davon abhing. Hie und da hörten Ambre und Matt einen Pan über die Aufgabe murren, die ihm zugeteilt worden war, aber die meisten Posten waren nur vorübergehend: Alle paar Wochen wurde gewechselt, so dass jeder auch einmal mit leichteren und angenehmeren Dingen betraut war.
    Ambre und Matt bogen in eine Gasse ein, die von Planen überspannt war; viele Straßen wurden so vor Unwettern geschützt. Hier war die Luft heiß und stickig, und aus zahlreichen Kohlebecken, auf denen Mais oder Fleisch gegrillt wurde, stieg ein beißender Geruch auf. Die beiden nahmen sich ein paar Leckerbissen und knabberten daran, während sie plauderten. Nach einer Weile tippte Matt vorsichtig unter die blutverkrustete Stelle auf Ambres Hals, wo Malronce’ spiritueller Berater sein Messer angelegt hatte, um sie einzuschüchtern.
    »Denkst du manchmal noch dran?«
    Ambre zuckte mit den Achseln und warf ihren abgenagten Maiskolben weg.
    »Ich habe ab und zu Alpträume.«
    »Dieser Mistkerl hat dafür gebüßt. Der tut dir nie wieder was.«
    »Es gibt andere. Mit den Zyniks wird es immer andere geben. Fanatismus ist wie eine Seuche, die ganze Armeen ansteckt und sich überall dort ausbreitet, wo Unwissenheit herrscht. Solange wir nicht in der Lage sind, diese Unwissenheit zu beseitigen, werden sie so bleiben, wie sie sind.«
    »Wir werden sie erziehen. Wenn es sein muss, bringen wir jedem einzelnen Zynik bei, uns nicht mehr zu hassen.«
    »Indem wir gegen sie kämpfen?«
    Matt schüttelte verlegen den Kopf.
    »Sie sind es, die uns angreifen.«
    »Und wir werden zurückschlagen, um uns zu verteidigen«, entgegnete Ambre bitter.
    Matt hätte ihr gern eine optimistische Antwort gegeben, aber ihm fiel einfach nichts ein, das vernünftig und aufrichtig geklungen hätte. So gingen sie schweigend weiter.
    Bei den Ställen trafen sie auf Plusch. Die Hündin war von Kopf bis Fuß gestriegelt, und ihr gewelltes Fell glänzte. Als sie Matt sah, sprang sie vor Freude wedelnd auf ihn zu, leckte ihm das Gesicht ab und wich ihm für den Rest des Abends nicht mehr von der Seite.
    Sie aßen mit den Weitwanderern Floyd und Ben und mit Jon und Nournia, die Tobias in der Zynik-Stadt Henok aus der Gefangenschaft befreit hatte, im Haus der Gesandten zu Abend. Die Qualen des Nabelrings schienen allmählich von ihnen abzufallen, doch hin und wieder starrten die beiden noch minutenlang ins Leere, als reiße die Erinnerung sie in ihr Sklavendasein zurück.
    Niemand sprach über den Krieg. Noch sollte nichts an die Öffentlichkeit gelangen, denn die Ratsversammlung wollte am nächsten Tag wieder zusammentreten und sich über das weitere Vorgehen abstimmen. Nach dem Essen ging Matt mit Plusch nach draußen, um frische Luft zu schnappen.
    Ambre gesellte sich zu ihnen und setzte sich neben Matt auf den Gehsteig aus Holz.
    »Man sieht viele Sterne«, sagte

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