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Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Titel: Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KBV Verlags- und Mediengesellschaft
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macht auch hervorragende Steaks, und sogar ein paar leckere indische Gerichte.«
    »Hört sich gut an«, stimmte Rita zu. »Ich habe noch nicht einmal gefrühstückt. Lass uns gehen.«
    Lorenz setzte die unterbrochene Suche nach seinen Schuhen fort und hatte die passenden bald gefunden. Das war nicht schwer, denn er besaß nur zwei Paar. Er warf noch eine dicke Jacke über, denn es schien nicht wärmer werden zu wollen. Wenig später spazierten sie vom Waldrand, an dem die Seniorenresidenz Burgblick lag, das kleine Sträßchen zur Ortsmitte Nideggens hinauf zum Marktplatz. Dort befanden sich einige Restaurants und Cafés. Lorenz steuerte auf ein Haus zu, an dem ein schwarz-rotes Schild mit einem Stier darauf zum Essen einlud. Sie traten ein und nahmen an einem kleinen Tisch Platz. Eine sehr aparte Frau, offensichtlich Inderin, trat lächelnd zu ihnen und nahm ihre Bestellung auf, denn die beiden waren hungrig. Lorenz entschied sich für ein Hüftsteak vom Angus-Rind, während Rita Lust auf ein Tandoori-Huhn mit Naan verspürte.
    Als die Kellnerin wenig später die Getränke serviert hatte, meinte Rita: »Nun, Opa, ich denke, ich weiß, warum du gerne hierherkommst.«
    Lorenz schaute der Inderin nach und antwortete: »Ich weiß nicht, was du meinst. Das Essen ist doch noch gar nicht da.«
    Er schüttelte den Kopf, sah Rita über den Brillenrand hinweg scheinbar missbilligend an und sagte dann: »Und jetzt erzähle mir von deinem neuen Fall.«
    Rita nippte an ihrem Mineralwasser. »Ich wurde heute Morgen in den Kölner Dom gerufen. Dort hat man in der Nacht einen Mönch, der dort arbeitete, ermordet.«
    Lorenz beugte sich gespannt über den Tisch. »Ein Mord im Dom? Gibt es schon eine heiße Spur?«
    Rita schüttelte den Kopf. »Dafür ist es noch zu früh. Der Tatort muss noch ausgewertet werden, außerdem steht die Obduktion noch aus.«
    Lorenz grinste. »Vielleicht Protestanten?«
    »Ach Opa«, meinte Rita. »Du hast doch immer einen Blödsinn im Kopf!« Dann wurde sie wieder ernst. »Auf den ersten Blick sieht es so aus, als habe der Mann vielleicht Einbrecher überrascht, die etwas stehlen wollten.«
    »Das klingt plausibel. Der Dom ist vollgestopft mit wertvollen Kunstgegenständen«, grübelte Lorenz.
    »Stimmt. Sagte ich schon, dass der Mönch auf einem Metallgeländer aufgespießt war?«
    »Aua. Das hört sich nach Bauernaufstand an. Diese Zeiten sind aber vorbei. Heute spießen die Bauern keine Pfaffen mehr auf, sondern fordern mehr Geld von der EU.«
    »Ich denke, der arme Kerl hat den oder die Täter einfach nur gestört«, meinte Rita.
    »Nachts?«, fragte Lorenz neugierig weiter. »Ich käme nicht darauf, nachts in einer Kirche irgendwen zu stören.«
    »Du bist ja auch kein Geistlicher, der für die Domverwaltung arbeitet«, lächelte Rita. »Aber – du hast natürlich recht, diese Frage zu stellen. Das tat ich auch schon.«
    »Und – hast du eine Antwort bekommen?«
    »Nein, bislang noch nicht. Aber wir arbeiten dran.«
    Lorenz fasste nach der Hand seiner Enkelin. »Aber ich erfahre es doch, wenn du mehr herausbekommst, oder?«
    Rita streichelte den runzeligen, behaarten Handrücken. »Du bist schrecklich, Opa. Ich weiß genau, was passiert, wenn ich dir mehr erzähle. Es dauert nicht lange, dann machst du mit deinen Freunden einen Ausflug nach Köln und stellst im Dom einen Haufen Fragen. Das werde ich zu verhindern wissen.«
    »Und ich weiß, dass du weißt, was passiert, wenn du mir nichts erzählst. Dann platze ich nämlich vor Neugier und versuche herauszubekommen, was du mir nicht sagen willst.«
    Beide lachten. Rita hoffte, ihr Opa würde das Gesagte nicht so ernst meinen. Außerdem konnte sie davon ausgehen, dass er sich zwar in seiner Eifel, die er gut kannte, recht umtriebig zeigte, aber in die laute Großstadt würde er sich vermutlich nicht wagen.
    Als die Kellnerin mit Steak und Hühnchen an ihren Tisch trat, wischte Rita den Gedanken beiseite und gab sich ganz ihrem Appetit hin, den der tote Mönch ihr nicht hatte verderben können.
    »Hm«, seufzte Lorenz genüsslich, als er den ersten Bissen gekostet hatte. »Die junge Frau weiß genau, wie ich das Fleisch mag. Je blutiger, desto interessanter ist es, nicht wahr Rita?«
    Rita rollte verzweifelt die Augen und antwortete nicht. Lorenz grinste und schob sich ein Stück Steak zwischen die Zähne. Während des Kauens sagte er: »War nur Spaß, mein Täubchen. Du weißt doch, ich bin viel braver, als ich so daherrede.«
    Rita lächelte. Sie

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