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Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Titel: Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KBV Verlags- und Mediengesellschaft
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Wilhelm, besser gesagt an seine Frau, Ricarda von Geldern. Der Mönch Sorokin hatte diesen Verdacht und verfolgte die Spur über den Kölner Dom bis nach Nideggen. In Köln wandte Sorokin sich an Pater Dominik, einen Spezialisten des Domarchivs. Er brachte ihn, vermutlich unter Bedrohung durch die Büttel des Paten, dazu, ihm zu helfen. Sorokin war gut ausgerüstet und sondierte gemäß den Angaben des Paters gezielt das Grab des Konrad – ohne Ergebnis, wie wir wissen. Der Mord an dem armen Pater, der als Mitwisser nicht gelitten war, geht übrigens auf das Konto des kleinen giftigen Albaners und des riesenhaften Fahrers von Wladimir Slotin.«
    »Der Riese, den du vermutlich meinst, ist übrigens tot«, ergänzte Rita und wies auf einen Zinksarg, der gerade geschlossen wurde.
    »Armer Oleg«, murmelte Elena leise.
    »Da kann man noch ganz andere Leute bedauern«, fuhr Lorenz fort. »Der Mönch bediente sich ja gezwungenermaßen der Russenmafia, die die ganze Unternehmung seit Jahren finanzierte. Hier traf er auf einen lokalen Mafioso, der als Pate vom Rursee belächelt wurde, sich jedoch anschickte, seine Macht erheblich auszubauen. Die Suche nach der Reliquie wurde mit einem schnöden Bandenkrieg vermischt. Ein polnischer Ganove, der von Sorokin eingeweiht wurde, machte Zicken. Die Polen sind halt schon arg gläubig. Die Russen, die umgekehrt auch dem Mönch misstrauten und das große Geld witterten, wurden tätig. Ein Ausreißer aus der Ostfront, der auch noch allzu christlich verwurzelt schien, das ging nicht. Der Pole musste sterben. Es war wieder die kleine skipetarische Rattenfresse, wie Benny den Albaner so schön und treffend nannte, der die Messerarbeit erledigte.«
    »Dann hast du meine beiden Mordfälle gelöst?«, staunte Rita.
    »Das war eine leichte Übung am Rande«, grinste Lorenz. »Die Mordwaffe habt ihr der kleinen Ratte sicher eben erst abgenommen. Das ist nur noch ein bisschen Laborarbeit.«
    »Blödes Labor braucht es nicht!«, zischte Kastriot Kreshnik. »Ich habe die Katholiken abgestochen, kann jeder wissen.«
    »Na, da haben wir noch ein Geständnis obendrauf«, meinte Lorenz zufrieden. »Nun aber weiter im Text, ihr wollt doch was lernen. Der Rest ist leider ein bisschen dumm gelaufen. Die zwischenzeitliche Gefangennahme von Gustav und meiner Wenigkeit führte mich zwar zu einer Zusammenarbeit mit Sorokin, leider jedoch war der Mönch mir im entscheidenden Moment einen Schritt voraus. Er drang in die alte Krypta der Kirche ein, wo die Überreste der Ricarda von Geldern liegen oder lagen – das werden wir noch sehen –, fand dort offenbar etwas und entwischte durch einen Ausgang in der Apsis. Ich war zu … kräftig, um dem schlanken Asketen folgen zu können. Mein Pfleger, dieser agile Hänfling hier« – er wies auf Benny – »zog mich aus dem engen Schacht. Und da stehen wir nun.«
    »Und wie kam es zu dieser wilden Schießerei?«, fragte Rita. »Als Paul mich anrief, rechnete ich mit euch und ein paar Verfolgern, nicht jedoch mit einem ausgewachsenen Bandenkrieg.«
    »Das geht auch auf das Konto von Sorokin«, erklärte Lorenz. »Er kannte die Tücke des Paten vom Rursee und hat nach allen Seiten gearbeitet. Er informierte Slotins Feinde und beorderte sie bereits vor unserer Flucht hierher. Er hat genau gewusst, dass wir zur Kirche fahren würden, diesen Ort hatte ich ihm bereits genannt, um uns seiner Hilfe zu versichern. Dass er nun am Ende allerdings so elegant entwischen würde, war reines Glück, denn die alte Krypta der Kirche und den versteckten Ausgang kannte er vorher sicherlich noch nicht.«
    »So ist denn jetzt alles aufgeklärt«, meinte Bärbel. »Leider nicht ganz, meine Liebe«, widersprach Lorenz. »Wir wissen ärgerlicherweise nicht, ob der Mönch die heilige Lanze gefunden hat.«
    »Das interessiert mich aber nicht so sehr«, meinte Rita. »Wir haben die Mörder dingfest gemacht und dem organisierten Verbrechen nebenbei einen heftigen Schlag zugefügt. Und das ist, so schwer es mir auch fällt, dies zu sagen, nicht zuletzt das Verdienst meines verrückten Opas.«
    Sie trat auf Lorenz zu und umarmte ihn. Dabei flüsterte sie ihm ins Ohr: »Aber bitte, tu so etwas niemals wieder.«
    Lorenz küsste Rita auf die Stirn und murmelte: »Der alte Ermittler antwortete auf diese Bitte nicht, denn er wollte seine Enkeltochter in diesem Moment nicht anschwindeln.«
    Und laut sagte er in die Runde: »So, wenn ihr uns für heute nicht mehr braucht, würden wir jetzt gerne unser

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