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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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der auf sie zukam. Dann machten sie kehrt und flüchteten, so schnell ihre Pferde sie trugen.
    »Ich glaube, Ihr könnt Euren Wind jetzt abstellen, Althalus«, brüllte Bheid durch das Heulen des Sturms. Er klammerte sich an die Felsblöcke hinter ihm, um nicht über den Sims gefegt zu werden.
    »Das werde ich gern tun, Bheid«, rief Althalus zurück, »sobald mir einfällt, wie das geht.«
    »Ich weiß es nicht, Althalus«, gestand Gher. »Es erschien mir einfach richtig. Wir arbeiten für Emmy, genau wie das Buch, also tat es sich doch nicht quer stellen, oder?« Der Junge runzelte die Stirn. »Irgendwie versteh ich's aber nicht. Ich kann kaum lesen, drum weiß ich auch nicht viel über Bücher. Vielleicht war es doch was anderes, das mich drauf gebracht hat.«
    »Was zum Beispiel?«, fragte Althalus über den nachlassenden Sturm hinweg.
    »Emmy möcht nicht mit Euch reden, weil Ihr was herausfinden könntet, das Koman auf keinen Fall aus Eurem Kopf zupfen darf. Es könnt schon sein, dass sie mir diese Idee eingegeben hat -so ähnlich wie Sergeant Khalor Salkan benutzt hat, um Koman Lügen zuzuspielen, als wir drunten im Graben waren.«
    »Das würde es erklären, Althalus«, pflichtete Bheid dem Jungen bei. »Dweia kann nicht wirklich etwas vor Euch verbergen, weil Ihr einander zu nahe steht. Gher wäre da der ric htige Träger. Ihm fallen stets komische Ideen ein, deshalb würdet Ihr gar nicht meinen, dass bei seinen Vorschlägen etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.«
    »Ich hätte es eigentlich ahnen müssen«, gestand Althalus. »Es klang sehr wie Emmy, als er ständig Versucht es!‹ wiederholte. Aber im Grunde ist es mir völlig egal, woher die Idee kam. Hauptsache, sie hatte Erfolg.«
    Als der tobende Sturm sich gelegt hatte und nur noch eine sanfte Brise über das Land strich, ging die vom Rauch der Grasfeuer verschleierte Sonne beinahe scheu am östlichen Horizont auf.
    »Da draußen ist keine Spur von ihnen zu sehen«, sagte Albron erfreut. »Die Grasfeuer könnten sie bis nach Ansu zurückgejagt haben.«
    »Das ist Wunschdenken, mein Häuptling«, stellte Khalor fest. »Wahrscheinlicher ist, dass sie alle in ihre Höhle geflohen sind.« Er zupfte nachdenklich an einem Ohrläppchen. »Ich würde eine funkelnde Münze geben, wenn ich wüsste, was sie vorhaben. Aber ohne Leitha können wir es nicht erfahren. Natürlich kann ich mir so allerlei vorstellen, aber darauf möchte ich mich lieber nicht verlassen.«
    »Sag mir trotzdem, an welche Möglichkeiten du denkst.«
    »Wahrscheinlich planen sie etwas Herkömmliches. Sie hatten sicher nicht damit gerechnet, dass wir uns auf diese Weise zurückzie hen würden. Wir hatten ihnen in Gebhels Gräben gezeigt, wer die Oberhand hat, und unter normalen Umständen hätten wir unsere Stellung gehalten. Es ist höchst ungewöhnlich, dass eine Armee das Hasenpanier ergreift, nachdem sie einen Sieg wie wir errungen hat. Und Ungewöhnliches auf einem Schlachtfeld macht Feldherrn sehr nervös. Ich vermute, dass sie durch ein paar kleinere Angriffe herausfinden wollen, was wir beabsichtigen. Sie haben genug von Überraschungen, darum werden sie wohl eine Zeit lang sehr vorsichtig sein.«
    »Du erwartest also vorerst nichts Außergewöhnliches?«
    Khalor schüttelte den Kopf. »Die nächsten paar Tage bestimmt nicht. Wir haben ihnen mehrmals unerwartet die Hölle heiß gemacht, Althalus - mit Gebhels Fallstricken, mit den stacheligen Höllenbüschen, mit Steine schleudernden Schäfern und dem Angriff durch Gebhels Reservetruppen. Jedes Mal wenn sie sich etwas ausgedacht hatten, fiel uns eine bessere Antwort ein. Ich glaube, sie werden sich unserer neuen Stellung mit allergrößter Vorsicht nähern. Ich an ihrer Stelle würde es jedenfalls tun.«
    Es war Mittag, als die letzten von Gebhels Männern oben auf Dai-wers Turm ankamen, dicht gefolgt von Salkans Hirten. »Sollen wir jetzt die Seile durchschneiden, General Khalor?«, rief der junge Rot-schopf hinauf, als er eine Stelle mehrere Meter vom oberen Ende des Felssturzes erreicht hatte.
    »Versuch doch mal, ob du sie nicht einfach hochziehen kannst, Salkan«, rief Khalor hinunter. »Guter Strick ist teuer, also sehen wir lieber, dass wir ihn heil hinaufbringen.«
    »Wir werden es versuchen, General.«
    »Sergeant Khalor ist Arumer durch und durch, nicht wahr?«, sagte Bheid zu Althalus. »Er hasst es, irgendwas zu vergeuden, das Geld kostet.«
    »Und darüber bin ich froh, Bheid. Schließlich bin ich es, der für all das

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