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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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auf einem so hohen Gipfel ist wie unserm.«
    »Zeig sie mir«, forderte Khalor ihn auf. »Ich brauche wirklich keine weiteren Überraschungen. Kommt mit, mein Häuptling. Sehen wir es uns an.«
    »Meint Ihr, dass Dweia Euch das richtige Wort zukommen lassen wird, wie sie es das letzte Mal getan hat?«, fragte Bheid.
    »Das braucht sie nicht«, antwortete Althalus. »Diesmal weiß ich, welches Wort ich benutzen muss. Die einfachen Wörter kenne ich ziemlich gut. Das Wort für ›graben‹ habe ich schon sehr oft verwendet. Wenn ich meinen Kopf benutzt hätte, als du und ich und Eliar meine private Goldmine in Perquaine öffneten, wäre es viel leichter gewesen.«
    »Was werdet Ihr unternehmen, dass aus Eurer Quelle mehr Was ser sprudelt? Kennt Ihr auch dafür das richtige Wort?«
    Althalus zuckte die Schultern. »Ich werde das Gleiche benutzen wie beim Wind, als ich wollte, dass er stärker bläst.«
    »Es besteht ein ziemlicher Unterschied zwischen Wind und Was ser, Althalus.«
    »Eigentlich nicht. Gher hat mir die Augen geöffnet, als er meinte, dass das Buch uns helfen will. Emmy ist diejenige, die sich auf Einzelheiten versteift. Das Buch scheint viel großzügiger zu sein. Es wird einen Graben vor Gebhels Mauer geben, Bheid, und er wird voll Wasser sein, wenn Pekhals Fußsoldaten angreifen. Vertraut mir.«
    »Ich glaub immer noch, dass zwei Armeen da draußen sind, Sergeant Khalor«, beharrte Gher, als die drei Gefährten zurückkehrten. »Diese Feuer sind zu regelmäßig verteilt, als dass es Überreste von unserem gestrigen Grasfeuer sein könnten. Außerdem hat unser Feuer sich nordwärts ausgebreitet, und diese Brände sind weit draußen im Osten und Westen.«
    »Ein großes Feuer erzeugt seinen eigenen Wind, Junge«, er klärte Khalor geduldig. »Ich habe über einem Feuer Wirbelwinde aufsteigen sehen, und ein Wirbelwind kann Funken in jede Richtung tragen.«
    »Tut mir leid, aber ich glaub, du täuschst dich.«
    »Du kannst glauben, was du willst, Junge, nur versuch nicht, es mir unter die Nase zu reiben.«
    Die nahende Morgendämmerung erhellte langsam den Himmel, und Althalus wurde von Moment zu Moment unruhiger. Er fuhr fast aus der Haut, als Gher unmittelbar hinter ihm »Ghre« sagte. »Schleich dich nicht so an mich heran, Gher«, wies Althalus ihn zurecht.
    Ghers Miene war reglos, und seine Augen wirkten leer. Er deutete auf einen verkümmerten Busch und rief erneut: »Ghre! Sag es schon, Althalus!«
    Althalus blinzelte ihn verwirrt an. »Ghre?«
    »Frag nicht, Althalus -sag es!«
    Der Tonfall war so vertraut, dass Althalus lachen musste.
    »So langsam machst du mich wütend, Althalus. Blick auf den Busch und sag ›ghre‹.«
    »Dein Wunsch ist mir Befehl, Em.« Er grinste breit, deutete gleichmütig auf den Busch und sagte: »Ghre.«
    Sofort wuchsen dem Busch neue Triebe und Blätter, während er unverkennbar größer wurde.
    »Also, das war sehr hinterlistig!«, stellte Althalus bewundernd fest.
    »Was?«, fragte Gher verwirrt.
    »Du weißt gar nicht, was soeben passiert ist, Gher?«
    »Nichts ist passiert, Althalus«, antwortete der Junge. »Ich bin rübergekommen, um Euch zu sagen, dass Sergeant Khalor sich täuscht. Wovon habt Ihr gesprochen?«
    »Nichts Wichtiges, Gher«, log Althalus. »Nur tue mir einen Gefallen und bleib heute Morgen in meiner Nähe. Ich fühl mich viel besser, wenn du da bist.«
    Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen, als etwas anderes hörbar wurde als das Sirren und Aufschlagen steinerner Geschosse aus den Schleudern der Hirten. Das Klirren von Steinen auf Stahl er klang, und schon quoll eine Horde gerüsteter Männer, die Schilde vor sich hielten, hinter großen Felsbrocken auf den letzten vierzig, fünfzig Schritt des Steinrutsches hervor.
    »Sie sind fast schon oben!«, rief Bheid.
    Das schien Gebhels Männer allerdings nicht sonderlich zu erschrecken. Beinahe gleichmütig stemmten sie die Felsblöcke ihres scheinbaren Verteidigungswalls hoch und kippten sie den Rutsch hinunter, geradewegs auf den anstürmenden Feind.
    »Zurück!«, befahl Gebhel, und seine Truppe eilte den Hang hin auf und hinter die Schutzmauer vor dem Höhleneingang.
    »Das war wirklich sehr klug!«, lobte Khalor seinen glatzköpfigen Freund.
    »Du hast doch nicht im Ernst geglaubt, wir wollten diesen Felsrutsch halten, Khalor?«
    »Ich dachte, ihr würdet zumindest eine Weile so tun.«
    »Und meine Männer in Gefahr bringen? Unsere Verpflegung und das Wasser sind in der Höhle, darum werde ich

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