Irgend etwas stimmt
nicht, ahnt die Ermittlerin Sharon McCone, als ihre Freundin und frühere
Fluglehrerin Matty Wildress sie Monate vor dem Fälligkeitstermin zur
Überprüfung ihrer Fluglizenz bestellt. Und ihr Instinkt trügt nicht. Mattys
Lebensgefährte John Seabrook ist seit einer Woche verschwunden und hat seinen
elfjährigen Sohn Zach bei ihr zurückgelassen. In einem Abschiedsbrief fleht
John Matty ohne weitere Erklärung an, zusammen mit Zach eine Weile
unterzutauchen. Doch Matty will zunächst noch an dem geplanten Schaufliegen
teilnehmen — schließlich ist sie professionelle Fliegerin, und dieser Termin
ist für ihre Karriere wichtig. Aber dann läuft etwas fürchterlich schief, und
vor den Augen des entsetzten Publikums stürzt Matty mit ihrer Maschine ab. Die
Polizei vermutet menschliches Versagen als Unfallursache. Sharon McCone ist
jedoch sicher, daß Mattys Tod kein Unfall war. Und unterstützt von ihrem Freund
Hy Ripinsky, ist sie entschlossen, eigene Ermittlungen anzustellen, um nicht
nur den Vater des kleinen Zach, sondern auch den Mörder ihrer Freundin zu
finden...
Mit ihrer Heldin
Sharon McCone hat Marcia Müller ein Vorbild für all die starken Frauen
geschaffen, die heute die Krimiszene bevölkern. Von der idealistischen
Vorkämpferin des sozialen Aufbruchs in einer Anwaltskooperative hat sich die
eigenwillige Detektivin aus San Francisco zur selbständigen Ermittlerin
entwickelt, ohne ihren Überzeugungen untreu zu werden.
Marcia Muller, 1944 in Detroit
geboren, gilt in Amerika mit ihren Kriminalromanen um die Ermittlerin Sharon
McCone als Schöpferin der modernen Privatdetektivin. Ihr Roman ›Wölfe und
Kojoten‹ wurde 1994 für den Best Crime Novel Award nominiert. Sie lebt
mit ihrem Ehemann, dem Krimiautor Bill Pronzini, in Nordkalifornien, wo sie,
wie ihre Heldin, vor einiger Zeit den Flugschein erworben hat.
Weitere Titel von
Marcia Muller im Fischer Taschenbuch Verlag: ›Mord ohne Leiche‹ (Bd. 14541), ›Tote
Pracht‹ (Bd. 14542), ›Niemandsland‹ (Bd. 14543), ›Letzte Instanz‹ (Bd. 14544), ›Wölfe
und Kojoten‹ (Bd. 14545), ›Ein wilder und einsamer Ort‹ (Bd. 14546).
3. Auflage: Juli 1999
Deutsche Erstausgabe
Veröffentlicht im Fischer
Taschenbuch Verlag GmbH,
Frankfurt am Main, Juni
1999
By arrangement with
Warner Books Inc., New York
Die amerikanische
Originalausgabe erschien unter dem Titel
› Both Ends of the Night‹
im Verlag The
Mysterious Press, New York
Copyright © by Marcia
Muller 1997
Für die deutsche
Ausgabe:
© Fischer Taschenbuch
Verlag GmbH,
Frankfurt am Main 1999
Gesamtherstellung:
Clausen & Bosse, Leck
Printed in Germany
isbn 3-596-14352-7
[email protected] v1.0 06.02.2014
Zum Gedenken an Collin Wilcox, der mich
dazu gebracht hat,
mich in die Lüfte zu wagen,
und für Peggy Bakker, die dafür sorgte,
daß ich oben blieb.
Ich danke außerdem
den Leuten vom Petaluma Municipal
Airport
und von Aeroventure, die eine neugierige
Schriftstellerin und Fluganfängerin
so freundlich aufgenommen haben;
Bonnie und Mike Frederick sowie Tiffany
Knight,
meinen Kontaktpersonen in Arkansas;
Victoria und Ted Brouilette in
Minnesota;
dem Fluglehrer Bob Gardner für sein
Buch Say It Again, Please,
das mir die Funkkommunikation
verständlich machte;
Melissa Ward für ihre hervorragenden
Recherchen;
und Bill, der keinen Augenblick daran
gezweifelt hat,
daß ich es lernen könnte, die Cessna
7232S heil runterzubringen.
Nacht ist definiert als der Zeitraum zwischen dem Ende
der bürgerlichen Dämmerung am
Abend und dem Beginn
der bürgerlichen Dämmerung am
Morgen, so wie im amerikanischen Luftfahrtalmanach angegeben
und in die jeweilige Ortszeit
umgerechnet.
US-Luftverkehrsordnung, Teil I.I
Aber es gibt so vieles, was nicht in
den Bestimmungen steht.
Drei Jahre zuvor
»Tja, was jetzt, McCone? Ihr Motor ist
ausgefallen. Was tun Sie dann?«
»Der Motor ist völlig okay, Matty. Sie
haben nur das Gas weggenommen, das ist alles.«
»Ich bin die Fluglehrerin. Wenn ich
sage, der Motor ist ausgefallen, dann ist der Motor ausgefallen. Haben Sie sich
einen Notlandeplatz ausgeguckt?«
»... Nein.«
»Dann tun Sie’s besser.«
»Dort. Gleich da drüben. Die Weide. Der
braungrüne Flecken mit den Kühen auf der Ostseite.«
»Dann nichts wie hin. Wo gehen Sie
runter, von den Kühen ausgesehen?«
»So weit weg wie