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Am Ende Der Straße: Roman

Am Ende Der Straße: Roman

Titel: Am Ende Der Straße: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene , Charlotte Lungstrass
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Geräusch. Die vertrauten Gerüche — Aftershave, Pfeifentabak und Arthritissalbe — verschwanden ebenfalls. Plötzlich war mir kotzübel. Ich hielt mir den Magen und presste die Zähne zusammen.
    In diesem Moment erschien ein Licht am Horizont, das sich aus Richtung Stadt näherte. Wir sahen, wie ein
Pick-up auf uns zufuhr. Seine Scheinwerfer schnitten einen Lichtpfad durch das Halbdunkel. Er musste einem der Feuerwehrleute gehören, denn auf der Fahrerkabine waren Signallichter angebracht. Sie blinkten rot und gelb. Irgendjemand drückte auf die Hupe. Der Truck hatte einen Überrollkäfig auf der Ladefläche und extra große Reifen. Die Seiten waren schlammverschmiert. Offenbar war da neulich jemand beim Offroad-Fahren gewesen. Wir machten ihm Platz. Der Truck wurde langsamer und blieb schließlich neben uns stehen. Der Motor dröhnte laut und hustete etwas. In dem Wagen saßen zwei Männer. Der Fahrer ließ das Fenster runter und musterte uns prüfend.
    »Alles klar bei euch?«
    »Uns geht es gut«, nickte ich. »Den Umständen entsprechend. «
    Er zeigte die Straße entlang nach vorne. »Ihr wart nicht da draußen, oder?«
    »Nein«, antwortete Russ. »Wir sind nur hierhergekommen, um zu überprüfen, ob man etwas sehen kann. Wie sich herausstellte, ist das nicht sonderlich viel.«
    Der Fahrer grunzte und lächelte freudlos. »Ja, echt wahr.«
    »Seid ihr diejenigen, die der Feuerwehrchef in die nächste Stadt schicken wollte?«, fragte ich.
    »Die sind wir.« Er nickte ernst. »Sonst hat sich niemand für den Job gemeldet.«
    »Seid bloß vorsichtig«, warnte ich ihn. »Da draußen geht irgendwas Merkwürdiges vor.«
    »Ja, das sehen wir. Es ist dunkel, obwohl es mitten am Tag ist.«
    »Nein.« Ich schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Ich meine, noch mehr als das, was wir bisher gesehen haben. Nicht nur die Dunkelheit. Da draußen ist noch irgendwas anderes. Etwas in der Dunkelheit. Vielleicht sogar mehrere. Oder es könnte die Dunkelheit selbst sein.«
    »Nichts für ungut, aber das ergibt irgendwie keinen Sinn.«
    »Wenn man genau aufpasst, kann man Dinge in der Dunkelheit hören.«
    »Und man kann sie auch sehen.« Russ’ Stimme klang traurig und verschreckt. »Ihr werdet euch wünschen, es wäre nicht so, aber ihr werdet sie sehen. Glasklar wie am helllichten Tag.«
    Der Fahrer rutschte unbehaglich auf seinem Sitz herum. Hinter ihm sah ich den Beifahrer, der uns musterte, als wären wir verrückt. Ich konnte es ihm nicht einmal übelnehmen. Obwohl ich es am eigenen Leib erfahren hatte, klang es für mich auch ziemlich verrückt.
    »Dinge?«, fragte der Fahrer schließlich. »Was für Dinge?«
    »Ich… na ja…«
    Ich verstummte, da ich nicht wusste, wie ich die Frage beantworten sollte. Um ehrlich zu sein, war es mir irgendwie peinlich — und ich hatte Angst.
    »Was für Dinge?«, fragte er wieder. »Meint ihr Tiere oder so? Kojoten? Bären?«
    »Die Toten«, sagte Christy schließlich. »Die Toten sind dort draußen und warten auf uns.«
    Der Fahrer starrte sie an und blinzelte. Dann breitete sich langsam ein verächtliches Grinsen auf seinem Gesicht aus. Er versuchte zwar, es zu unterdrücken, aber ich
wusste, dass wir gerade den von ihm offensichtlich geteilten Verdacht seines Beifahrers bestätigt hatten.
    »Die Toten?«
    Christy nickte. »Genau. Es klingt verrückt, aber wir haben sie gesehen.«
    Der Beifahrer stieß ein spöttisches, klagendes Heulen aus — wie ein Geist im Fernsehen oder in Kinofilmen. Der Fahrer rammte ihm den Ellbogen in die Rippen, um ihn zum Schweigen zu bringen.
    »Hört mal, Leute«, wandte er sich dann an uns. »In einer solchen Situation kriegt man schnell Angst. Gott weiß, wir haben auch die Hosen voll. Aber man darf sich nicht in wilde Spekulationen versteigen oder in Panik verfallen. Am besten geht ihr jetzt nach Hause, wie Peters es empfohlen hat, und wartet einfach ab. Alles wird wieder gut werden, ihr werdet schon sehen. Sobald wir die nächste Stadt erreicht haben, werden wir uns melden. Und die haben das Ganze hoffentlich besser im Griff. Alles klar?«
    Ich wollte mit ihnen diskutieren, sie anflehen, nicht über diese unsichtbare Grenze zu fahren, aber mir blieben die Worte im Hals stecken. Ich konnte es nicht ertragen, dass sie mich wieder für verrückt halten könnten. Eigentlich fragte ich mich sogar langsam, ob ich nicht wirklich verrückt wurde. Irgendwie schien Wahnsinn eine bessere Alternative zu sein als die andere Möglichkeit – dass das alles real

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