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Am Ende Der Straße: Roman

Am Ende Der Straße: Roman

Titel: Am Ende Der Straße: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene , Charlotte Lungstrass
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Dinge.«
    »Tja, die kannst du ruhig vergessen. Ich bin der Meinung, dass diese Stadt dir etwas schuldet. Und sie ganz besonders. Ich will mir lieber gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn du nicht da draußen aufgetaucht wärst. Du scheinst der Einzige in der ganzen Stadt zu sein, der irgendeine Ahnung von dieser Sache hat.«
    »Du meinst die Dunkelheit.«
    »Genau. Was ist sie? Offensichtlich ist das keine gewöhnliche Dunkelheit.«
    »Nein, absolut nicht. Sie hat einen geheimen Namen, so wie alles andere auch, aber diesen Namen dürfen wir nicht laut aussprechen. Wenn wir das tun, kommen Tod und Zerstörung über uns. Einige Leute nennen sie auch Sie, deren Name nicht genannt werden darf.«
    »Dann ist das also in der Dunkelheit? Ist es ein Ding? Oder eine… Person?«
    »Nein. Da ist nichts in der Dunkelheit. Sie ist, was sie ist.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Dez lächelte traurig. »Die Dunkelheit ist einfach… Dunkelheit. Aber sie ist lebendig. Und sie sieht auch nicht immer aus wie Dunkelheit.«
    »Ja«, nickte ich, »das haben wir schon selbst rausgefunden. Einmal hat sie ausgesehen wie mein Großvater.«
    »Sie kann noch ganz andere Gestalten annehmen. Sie kann aussehen wie das, wovor wir uns am meisten fürchten. Und noch mehr. Ein Ziegenmann, Feuer, eine Sturmwolke, eine große Schlange – alle möglichen Sachen. Wenn du vor etwas Angst hast, kann die Dunkelheit das in deinem Geist sehen und dann diese Gestalt annehmen.«
    Ich nickte, weil ich daran denken musste, wie die Gestalt in der Dunkelheit immer wieder ihre Form verändert hatte.
    »Jedes Mal, wenn sie sich derart verwandelt«, fuhr Dez fort, »erschreckt sie damit jemanden und labt sich dann an dessen Angst. Die Dunkelheit kann unzählige Formen
annehmen. Mehr als unendlich viele. Und sie hat auch verschiedene Namen. Othel, Verminus, Nuada, Lud, Nud, Shub-Niggurath, Pahad, Lilitu, Lamashtu, Vater des Pan, Lebendige Dunkelheit, Schöpfer der Kali. Und noch einige andere.«
    »Aber keiner davon ist ihr wahrer Name?«
    »Nein. Das sind nur die Namen, die die Menschen im Laufe der Zeit für sie erfunden haben. Keiner davon ist ihr wahrer Name. Keiner davon verleiht uns Macht über sie. Deshalb ist es so wichtig, ihren wahren Namen zu kennen.«
    »Aber wenn man diesen wahren Namen nicht laut aussprechen darf, was bringt es einem dann überhaupt, ihn zu kennen?«
    »Man kann ihren wahren Namen nur schriftlich verwenden. Niemals mündlich. Wenn man die richtigen Worte kennt, kann man sie damit fesseln und bannen. Wie ich schon sagte, Worte sind wichtig. Worte und Namen. «
    Ich zögerte, da ich mir nicht sicher war, ob er einfach verrückt war oder wirklich Ahnung von dem hatte, was er da sagte. Als Dez bei unserer Konfrontation mit der Dunkelheit das Salz nach ihr geworfen hatte, schien er wirklich gewusst zu haben, was er da tat. Aber jetzt, während wir hier in seinem Bau hockten, kamen mir langsam wieder Zweifel.
    In den Schatten wurden ein Rascheln und trippelnde Schritte laut. Es klang wie eine Ratte oder eine Maus. Ich schaute mich um. In einer Ecke stand ein schimmeliger Pappkarton, der mir vorher nicht aufgefallen war.
Er war voller Bücher. Ich sah genauer hin. Einige davon wirkten sehr alt, und die Titel verrieten mir, dass nicht alle in englischer Sprache verfasst waren. Auf ihren Deckeln waren Pentagramme und andere okkulte Symbole abgebildet. Seltsame Zeichen und Bilder.
    Dez folgte meinem Blick. »Gefällt dir meine Bibliothek? Ich habe sie noch nie jemandem gezeigt.«
    »Hast du die alle gelesen?«
    »Dadurch lerne ich die Worte.«
    »Okay«, nahm ich den Faden wieder auf. »Die Dunkelheit ist also ein lebendiges Wesen, und wir dürfen ihren wahren Namen nicht aussprechen. Aber das sagt mir noch nicht viel, Dez. Was ist sie genau? Wo zur Hölle kommt sie her, und was noch wichtiger ist, wie zur Hölle werden wir sie wieder los? Können uns diese Bücher irgendetwas darüber verraten?«
    »Mit Sicherheit. Um deine erste Frage zu beantworten: Die Dunkelheit ist eine der Dreizehn.«
    »Der dreizehn was?«
    »Einfach nur der Dreizehn. Sie sind die ältesten Wesen im Universum. Einige Leute glauben, sie seien Dämonen oder Götter, aber das stimmt nicht. Sie stammen aus dem Universum, das vor unserem existierte. Die Bibel lehrt uns, dass Gott das Universum erschaffen hat, aber sie sagt nichts davon, dass er, um ausreichend Kraft dafür zu haben, das Universum zerstören musste, das davor bereits existierte. Er brauchte die

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