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Am Ende der Straße

Am Ende der Straße

Titel: Am Ende der Straße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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glaubst, das war es? Al Qaida? Die Söhne der Verfassung? Die haben nichts mehr gemacht, seit sie die Leute bei dieser Realityshow, Castaways , umgebracht haben. Oh Gott, was, wenn die dahinterstecken?«
    »Ich habe doch gerade gesagt, dass es nicht zwangsläufig so etwas sein muss, Christy. Aber egal was es ist, wir sollten zunächst davon ausgehen, dass es gefährlich ist. Alle öffentlichen Netze sind zusammengebrochen, und die Leute haben Angst. Das führt zu Panik, und wenn die Leute dann richtig durchdrehen, sind wir überall besser dran als auf der Straße. Also sollten wir uns entspannen und erstmal abwarten, was passiert. Vielleicht kommt ja Hilfe. Und wenn nicht, können wir uns in ein paar Stunden immer noch überlegen, was wir tun sollen. Okay?«
    »Okay.« Sie zog einen Flunsch.
    Ich ging in die Küche und beschloss, uns etwas zu essen
zu machen. Da ich die kalte Luft nicht rauslassen wollte, vermied ich es, die Kühlschranktür zu öffnen, denn schließlich konnte niemand sagen, wie lange wir ohne Strom auskommen müssten, und ich wollte nicht, dass unsere Lebensmittel schlecht wurden. Stattdessen holte ich ein paar Trockenfrüchte und eine Schachtel Cheerios aus dem Schrank. Ich mischte sie in zwei Müslischalen und trug die Schalen ins Wohnzimmer rüber.
    »Wir werden sie leider ohne Milch essen müssen«, erklärte ich, »tut mir leid.«
    »Schon okay.«
    Christy klang nicht mehr ganz so hoffnungslos. Es tat gut, sie wieder lächeln zu sehen. Es war nur ein kleiner Sieg, aber für mich ein wichtiger. Denn ehrlich gesagt bekam ich langsam selber Angst. Männer sind genetisch irgendwie darauf programmiert, die Menschen zu beschützen, die ihnen wichtig sind. Wenn wir das nicht schaffen, ist das ein schreckliches Gefühl. Man fühlt sich hilflos und meint, man sei es nicht wert, von ihnen geliebt zu werden, selbst wenn die Betroffenen einen gar nicht so sehen. Ich wollte, dass Christy in Sicherheit war, hatte gleichzeitig aber keine Ahnung, wovor ich sie eigentlich beschützen musste und wie ich das anstellen sollte. Ich glaube, diese Unwissenheit war das Schlimmste. Wenn ich gewusst hätte, was los war und womit wir es eigentlich zu tun hatten, wäre ich schon irgendwie damit fertiggeworden. Ich hätte tun können, was auch immer ich für uns hätte tun müssen. Aber so unwissend, wie ich war, konnte ich mich auf nichts vorbereiten. Ich konnte nur versuchen, dafür zu sorgen, dass Christy einigermaßen
glücklich und zufrieden war. Sie ablenken und hoffen, dass es bald vorbei war.
    Aber es ging nicht vorbei.
    Wir knabberten noch unser trockenes Frühstück, als es an der Tür klopfte. Es war ein sehr lautes Klopfen, das uns beide zusammenzucken ließ. Mir fielen ein paar Cheerios auf die Couch.
    »Bleib hier«, befahl ich Christy und stellte meine Schüssel auf dem Couchtisch ab.
    Christy zog die Augenbrauen zusammen, wie sie es immer tat, wenn sie Angst hatte oder nervös war. Ich zögerte, dann streckte ich einen Finger aus und wischte ihr einen Cornflakekrümel vom Mundwinkel. Das brachte sie zum Lächeln.
    Es klopfte erneut, und ich ging zur Tür. Diesmal klang es drängender. Ich hörte eine gedämpfte Stimme, die meinen Namen rief. Wer auch immer es war, er war sehr aufgeregt. Vorsichtig schaute ich durch den Spion und sah Russ’ vergrößertes Gesicht vor mir. Ich öffnete die Tür.
    Sein Kopf war rot angelaufen. »Oh, dem Himmel sei Dank, dass ihr zu Hause seid. Wart ihr schon draußen?«
    »Ja, ich bin vorhin mal rausgegangen.« Ich machte die Tür weiter auf. »Komm rein, Mann.«
    »Danke.«
    Russ sah aus wie etwas, das die Katze abgeschlachtet, gefressen, wieder ausgespuckt, nochmal gefressen, ausgeschissen und dann ins Haus getragen hatte. Sein schütteres Haar stand in fettigen Korkenzieherlocken vom Kopf ab, und seine Augen waren blutunterlaufen und verquollen.
Graue Bartstoppeln zierten seine Wangen. Seine Jeans war verdreckt, und er trug einen fetten Senffleck auf dem weißen T-Shirt. Seine Schnürsenkel waren offen. Doch das Schlimmste war der Geruch, der seinen Poren entströmte – alter Schweiß und Alkohol. Obwohl ich versuchte, es zu verbergen, musste er meine Reaktion bemerkt haben, denn er entschuldigte sich sofort.
    »Tut mir leid. Ich habe gestern einen draufgemacht und verschlafen. Ich sehe wahrscheinlich echt beschissen aus. Bin mit einem tierischen Kater aufgewacht. Wie steht’s bei euch mit dem Wasser? Ich wollte duschen, aber bei mir kam nichts raus.«
    »Es

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