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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Imperialen Ordnung Einhalt zu gebieten.« »Eben.«
    Richard sah zu, wie Nicci und Cara wortlos kehrtmachten und die Stufen hinaufstiegen. Von Cara hätte er mehr Widerstand erwartet, allerdings war er froh, sich damit nicht abgeben zu müssen. Er wechselte einen langen Blick mit seinem Großvater; Zedd wirkte uncharakteristisch schweigsam, und, was das anbelangte, ebenso Nathan und Ann. Alle drei betrachteten sie ihn, als studierten sie ein merkwürdiges, unter einem Stein gefundenes Objekt. Bis Zedd ihn schließlich mit einem kaum merklichen Nicken aufforderte, fortzufahren und sich in das Unvermeidliche zu fügen. Richard hörte, wie der Brunnen hinter seinem Rücken unvermittelt wieder zu sprudeln anfing. Als er sich umwandte, sah er das Wasser hoch hinauf in die Luft bis zum Scheitelpunkt schießen, zurückfallen und sich über die Ausgüsse der Schalen bis ins letzte Becken ergießen, wo es zu guter Letzt sprudelnd endete. Shota saß mit dem Rücken zu ihm auf der niedrigen Marmorumrandung des Beckens und spielte müßig mit den Fingern einer Hand im Wasser. Irgendetwas an ihrer Körperhaltung bewirkte, dass Richard sich die Nackenhaare sträubten.
    Als sie sich umwandte und über ihre Schulter sah, blickte Richard auf einmal in das Gesicht seiner Mutter. Er erstarrte am ganzen Körper.
    »Richard.« Ihrem traurigen Lächeln war deutlich anzusehen, wie sehr sie ihn liebte und vermisste. Seit dem Tag seiner letzten Erinnerung an sie als kleiner Junge schien sie kein bisschen gealtert zu sein.
    Während Richard wie erstarrt auf der Stelle verharrte, erhob sie sich vor ihm mit einer fließenden Bewegung.
    »Ach, Richard«, sagte sie mit einer Stimme, klar und wohltönend wie die Wasser des Brunnens, »wie hab ich dich vermisst.« Sie legte ihm einen Arm um die Hüfte, fuhr ihm mit der anderen Hand zärtlich durchs Haar und blickte ihm voller Sehnsucht in die Augen. »Ich hab dich ja so sehr vermisst.«
    Augenblicklich unterdrückte Richard alle aufkommenden Gefühle. Er war klug genug, sich nicht zu dem Glauben verleiten zu lassen, dies sei tatsächlich seine Mutter.
    Schon bei ihrem ersten Zusammentreffen war Shota ihm als seine Mutter erschienen, die, als er noch ein kleiner Junge war, bei einem Brand den Tod gefunden hatte. Damals hätte er ihr wegen dieser in seinen Augen grausamen Hinterlist am liebsten mit seinem Schwert den Kopf abgeschlagen. Shota hatte seine Absicht durchschaut, ihm Vorhaltungen gemacht und erklärt, dass sie sich so vor ihm zeige, sei das harmlose Geschenk einer lebendigen Erinnerung an die Liebe, die er für seine Mutter empfand, sowie ihrer Liebe für ihn; eine Gefälligkeit, für den sie einen hohen Preis bezahlt habe, den er weder jemals werde ermessen können noch offenbar zu schätzen wisse.
    Diesmal hatte er nicht den Eindruck, dass sie ihm irgendeinen Gefallen tun wollte. Was genau sie beabsichtigte oder was ihre Beweg gründe waren, wusste er nicht, beschloss aber, sich dem in aller Ruhe zu stellen und keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. »Ich danke Euch für die wundervolle Erinnerung, Shota, aber warum müsst Ihr ausgerechnet als meine Mutter erscheinen?« Shotas Stirn, dem Aussehen nach die seiner Mutter, legte sich nachdenklich in Falten. »Sagt dir der Name … Baraccus etwas?« Die Härchen in seinem Nacken, die sich gerade erst wieder gelegt hatten, sträubten sich erneut. Vorsichtig legte er ihr die Hände auf die Hüften und schob sie überaus behutsam von sich. »Zu Zeiten des Großen Krieges gab es einmal einen Mann mit Namen Baraccus, der damals Oberster Zauberer war.« Mit dem Finger hob er das Amulett leicht an, das vor seiner Brust hing. »Das hier hat ihm gehört.«
    Seine Mutter nickte. »Genau den meine ich. Er war ein großer Kriegszauberer.«
    »Das stimmt.«
    »Wie du.«
    Richard fühlte sich erröten bei dem Gedanken, dass seine Mutter ihn als »großen Mann« bezeichnete, auch wenn es nur Shota in ihrer Maske war.
    »Er wusste seine Talente zu gebrauchen, im Gegensatz zu mir.« Wieder nickte seine Mutter, wobei sich ihre Mundwinkel, genau wie in seiner Erinnerung, zu einem begütigenden Lächeln nach oben bogen. So hatte sie gelächelt, wenn sie stolz darauf war, dass er eine besonders schwierige Lektion im Kern verstanden hatte. Er fragte sich, ob Shota diese Erinnerung tatsächlich für so wichtig hielt. »Weißt du, was aus ihm wurde, aus besagtem Baraccus?« Beruhigt atmete er tief durch. »Ja, das weiß ich in der Tat. Es gab Ärger mit dem Tempel

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