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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Ihr erster Ehemann war Baraccus.« »Seid Ihr da ganz sicher?«
    Sie nickte entschieden. »Als Baraccus vom Tempel der Winde zurückkehrte, wartete Magda Searus auf ihn, dort wo er sie gebeten hatte zu warten, in der Enklave des Obersten Zauberers. Sie hatte dort bereits mehrere Tage ausgeharrt, ständig in Angst, er werde niemals zu ihr zurückkehren. Zu ihrer großen Erleichterung kam er dann aber doch. Er gab ihr einen Kuss und schwor ihr seine unsterbliche Liebe, dann schickte er sie, nachdem er ihr ein Gelübde ewigen Schweigens abgenommen hatte, insgeheim mit einem Buch in seine verborgene private Geheimbibliothek. Nachdem sie gegangen war, ließ er seinen Anzug - denselben, den jetzt du trägst, mitsamt den ledergepolsterten Armbändern aus Silber, dem Umhang, der aussieht, als sei er aus Gold gesponnen, und dem Amulett - in der Enklave des Obersten Zauberers zurück, für ebenjenen Zauberer, dessen Geburt in der Welt des Lebens er soeben sichergestellt hatte, mit anderen Worten: für dich, Richard.« »Für mich? Seid Ihr sicher, dass er ausdrücklich für mich gedacht war?«
    »Warum, glaubst du wohl, existieren so viele Prophezeiungen, in denen von dir die Rede ist, die deiner harren und in denen du als >der rechtmäßig Geborenes >(ier Kiesel im Teich< oder auch als >Caharin< bezeichnet wirst? Was meinst du, warum diese um deine Person kreisenden Prophezeiungen wohl in Erfüllung gegangen sind? Oder du imstande warst, einige von ihnen zu verstehen, obwohl sie seit mehreren Jahrhunderten, ja Jahrtausenden niemand mehr entschlüsseln konnte? Oder warum du wieder andere erfüllt hast?«
    »Aber das bedeutet doch nicht, dass er ausdrücklich für meine Person bestimmt war.«
    Mit einer unbestimmten Geste lehnte seine Mutter es ab, seine Behauptung zu bestätigen oder zu widerlegen. »Wer vermag schon zu sagen, was zuerst da war, die subtraktive Seite, die endlich ein Kind fand, in dem sie wiedergeboren wurde, oder der Umstand, dass sie endlich jenes ganz besondere Kind fand, in dem sie wiedergeboren werden sollte? Prophezeiungen bedürfen eines Saatkorns, das ihre Entfaltung in Gang setzt; es muss bereits irgendetwas vorhanden sein, aus dem das, was einst sein wird, hervorgehen kann, selbst wenn es nur um die Weitervererbung deiner Augenfarbe ginge. Irgendetwas muss bewirken, dass sie in Erfüllung gehen. Die Frage ist, ob es in diesem Fall Zufall oder Absicht war.« »Ich würde sagen, eine zufällige Abfolge von Ereignissen.« »Ganz wie du willst. Aber spielt es in diesem Stadium wirklich eine Rolle? Du bist derjenige, der mit dem Talent geboren wurde, das Baraccus aus seinem Gefängnis in einer anderen Welt befreit hat. Du bist derjenige, dessen Geburt er im Sinn hatte, ob nun zufällig oder aufgrund eines speziellen Plans. Am Ende aber zählt nur, was ist: Du bist derjenige, der mit diesem Talent geboren wurde.« Vermutlich hatte sie recht, überlegte Richard; wie es genau zustande gekommen war, änderte nichts daran, was war. Mit einem Seufzen fuhr seine Mutter mit ihrer Geschichte fort. »Wie auch immer. Erst dann, nachdem er seine Vorbereitungen für ein Ereignis getroffen hatte, dessen Zustandekommen er sichergestellt hatte, verließ Baraccus seine Enklave und stürzte sich in den Tod. Die Leute, die damals die Berichte niederschrieben, wussten nicht, dass er bereits lange genug zurück war, um seine Frau auf eine wichtige geheime Mission zu schicken. Und bei ihrer Rückkehr war er bereits tot.«
    Richard drehte sich der Kopf. Er konnte nicht glauben, was er da hörte. Diese ungeahnte Schilderung von Ereignissen aus grauer Vorzeit hatte ihn schwindeln gemacht. Immerhin, von seinem eigenen Besuch im Tempel der vier Winde wusste er, dass dergleichen möglich war. Das dort erlangte Wissen war der Preis dafür gewesen, in die Welt des Lebens zurückkehren zu können, und obwohl ihm dieses Wissen wieder abhanden gekommen war, war ihm eine Ahnung davon geblieben, wie umfassend es gewesen sein musste. Damals war es der Geist Darken Rahls, seines Vaters, gewesen, der diesen Preis - das dort erlangte Wissen im Tausch gegen seine Rückkehr zu Kahlan - von ihm eingefordert hatte. »In ihrem Kummer meldete sich Magda Searus freiwillig als Versuchsperson für ein gefährliches Experiment, das Merritt ersonnen hatte - aus freien Stücken erbot sie sich, Konfessorin zu werden. Sie war sich darüber im Klaren, dass die Aussicht, die unbekannten Gefahren dieser Zauberei nicht zu

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