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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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kamen, dass das Tempel-der-Winde- Projekt in Gefahr gebracht worden war. Als dies geschah, war Lothain nur zu bereit, die gesamte an dieser Mission beteiligte Mannschaft unter Anklage zu stellen und dafür zu sorgen, dass sie samt und sonders hingerichtet wurden. Er wollte unbedingt verhindern, dass jemand am Leben blieb, der das tatsächliche Ausmaß dessen, was sie getan hatten, verraten konnte. Von Anfang an war es Lothains Plan gewesen, ihr genaues Vorgehen geheim zu halten, damit keine wirkungsvollen Gegenmaßnahmen ergriffen werden konnten. Die von Lothain für die Tempel-Truppe ausgewählten Spione gingen bereitwillig in den Tod und nahmen ihr Geheimnis mit ins Grab. Indem er die gesamte Tempel-Truppe anklagte und bestrafte, konnte er die ganze von ihm erdachte Verschwörung geheim halten, denn er eliminierte jeden, der über den tatsächlich angerichteten Schaden informiert war. Das gab ihm die Gewissheit, dass seine Sache eines Tages jeglichen Widerstand hinwegfegen, seine Anhänger die Welt beherrschen würden. Sobald es dazu kam, würde er der größte Held des Krieges sein. Blieb nur noch ein geringfügiges Problem. Nach dem Prozess bestanden die Verantwortlichen darauf, jemand müsse den Tempel der Winde abermals aufsuchen, um den Schaden wieder zu richten. Natürlich durfte Lothain nicht zulassen, dass dies ein anderer übernahm, denn der würde zwangsläufig das wahre Ausmaß der Sabotage aufdecken und womöglich ungeschehen machen können, also erklärte er sich bereit, selbst zu gehen. Das war von Anfang an sein Plan gewesen - wenn nötig, würde er selbst der Tempel-Truppe folgen und so die Wahrheit unter Verschluss halten. Da er der Oberste Ankläger war, nahm ihm jeder seine absolute Entschlossenheit ab, die Dinge wieder ins Lot zu bringen. Als Lothain schließlich am Tempel der Winde eintraf, sorgte er nicht nur dafür, dass der angerichtete Schaden nicht wiedergutzumachen war, sondern er benutzte das dort erlangte Wissen, um alles noch erheblich zu verschlimmern und auf diese Weise sicherzustellen, dass niemand die undichte Stelle finden und verschließen konnte.
    Anschließend vertuschte er sein Tun, indem er es so aussehen ließ, als sei alles wieder im Lot. Nur: Die von ihm unter Verwendung des Tempel wissens vorgenommenen Veränderungen entpuppten sich als so umfassend, dass die Sicherheitsalarmvorrichtungen ausgelöst wurden. Im Tempel, in jener anderen Welt, wusste Lothain nichts von den roten Monden, die dieser in der hiesigen Welt geschaffen hatte, weshalb er bei seiner Rückkehr gefasst wurde. Aber selbst das war ihm gleichgültig; er sah dem Tod mit Freuden entgegen, freute sich darauf, für das Erreichte mit ewigem Ruhm im Leben nach dem Tode belohnt zu werden - ganz so, wie Nicci die Denkweise der Menschen in der Alten Welt beschrieben hat. Nun mussten die Zauberer in der Burg unbedingt das Ausmaß des von Lothain angerichteten Schadens kennen, der aber weigerte sich selbst unter Folter zu verraten, wie umfassend sein Plan gewesen war. Um herauszufinden, was sich damals tatsächlich zugetragen hatte, wurde Magda Searus Konfessorin. Aber sie war in dieser Arbeit unerfahren und hatte ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen. Zwar machte sie von ihrer Konfessorinnenkraft Gebrauch, nur war ihr damals noch nicht bewusst, wie wichtig es war, auch die richtigen Fragen zu stellen.« Richard sah hoch in das Gesicht seiner Mutter. »Kahlan erzählte mir einmal, dass es im Grunde ganz einfach sei, ein Geständnis zu bekommen. Schwierig ist es vielmehr, ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie man die richtigen Fragen stellt, um die Wahrheit zu erfahren. Merritt hatte die Konfessorinnenkräfte erst kurz zuvor erdacht, deshalb war noch niemandem die Funktionsweise dieser Kräfte klar.
    Kahlan war zeit ihres Lebens darin ausgebildet worden, es richtig zu machen, damals aber, vor Tausenden von Jahren, fehlte Magda Searus noch das rechte Verständnis, um die richtigen Fragen zu stellen, noch dazu in der richtigen Reihenfolge, um die Wahrheit zu erfahren. Sie war zwar der Meinung, Lothain zu einem Geständnis seiner Taten bewogen zu haben, dennoch gelang es ihr nicht, das wahre Ausmaß seines Verrats aufzudecken. Er war ein Spion, und obwohl man sich zum ersten Mal einer Konfessorin bediente, konnte er nicht demaskiert werden. Mit dem Ergebnis, dass das wahre Ausmaß des von Lothains Männern in der Tempel-Truppe durchgeführten Umsturzes nie ans Licht kam.«
    Die Stirn vor Konzentration in Falten

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