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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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behauptest, hat es nie gegeben. Es war ein fairer Tausch - ein Wert gegen einen anderen.« Ihre Stimme blieb heiter und gelassen. »Abgesehen davon würde dir das Schwert hierbei gar nichts nützen, Richard.«
    »Eine ziemlich lahme Entschuldigung dafür, dass Ihr es diesem blutrünstigen Samuel überlassen habt.«
    Shota sah ihn erstaunt an. »Hätte ich es nicht getan, wären, wie sich jetzt herausstellt, die Schwestern der Finsternis, die die Kästchen der Ordnung gestohlen haben, wahrscheinlich längst wieder vereint. Dann befänden sich alle drei Kästchen in ihrem Besitz, und sie hätten eines womöglich bereits geöffnet, die Macht der Ordnung entfesselt und uns alle dem Hüter der Toten ausgeliefert. Was sollte dir das Schwert noch nützen, wenn die Welt des Lebens nicht mehr existiert? Wie es scheint, hat Samuel, aus welchem Grund auch immer, eine Katastrophe verhindert.«
    »Er hat das Schwert dazu benutzt, Rachel zu entführen, und dabei beinahe Chase getötet - was offenbar auch seine Absicht war.« »Benutze deinen Verstand, Richard. Das Schwert hat uns gute Dienste geleistet, indem es uns Zeit verschafft hat, wenn auch um einen Preis, der keinem von uns gefällt. Was wirst du jetzt mit der Zeit anfangen, die dir unverhofft in den Schoß gefallen ist und die du sonst gar nicht gehabt hättest? Oder treffender noch: Was würde dir das Schwert jetzt gegen die Gefahr der Imperialen Ordnung nützen? Im Übrigen kann mit dem Schwert jeder ein Sucher sein - oder zumindest so tun als ob. Ein wahrer Sucher dagegen braucht das Schwert der Wahrheit nicht, um diese Rolle auszufüllen.« Sie hatte recht, und das wusste er. Was hätte er mit dem Schwert schon anfangen können? Die ganze Imperiale Ordnung eigenhändig niedermetzeln? Nicci hatte es Jebra eben noch erklärt - die mit der Gabe Gesegneten konnten sich schon allein deswegen nicht gegen eine große Übermacht behaupten, weil sie mit Magie umzugehen wussten, und das Gleiche galt auch für das Schwert. Trotzdem hatte Shota es Samuel überlassen, und nun handelte dieser Samuel offenbar auf Geheiß einer anderen Hexe, einer Hexe, die ausschließlich ihre eigenen Interessen verfolgte. Schlimmer noch, was hatte es für einen Sinn, sich über den Verlust einer einzelnen Waffe aufzuregen, während so viele durch diesen Orden ums Leben kamen und diese Waffe weder ihr Leben schützen noch ihre Freiheit bewahren konnte? Das Schwert war nicht die eigentliche Waffe; was wirklich zählte, war der Geist, der es führte. Der wahre Sucher war er; er war die tatsächliche Waffe. Das konnte ihm Samuel nicht nehmen.
    Und doch hatte er keine Ahnung, wie er der Bedrohung Einhalt gebieten, wie er auch nur eine der Gefahren abwehren sollte, die von allen Seiten über sie hereinbrachen.
    Nicci war nicht weit entfernt stehen geblieben - weit genug, um Shota Gelegenheit zu geben, sich mit ihm zu unterhalten, und doch nahe genug, um augenblicklich eingreifen zu können, falls die Unterhaltung in gegenseitige Drohungen oder etwas anderes ausarten sollte, was ihr nicht gefiel.
    Einen Moment lang starrte er in Niccis blaue Augen, dann wandte er sich wieder um und begegnete Shotas Blick. »Was genau erwartet Ihr von mir?«
    Er hatte gar nicht mitbekommen, dass sie näher getreten war, doch plötzlich stand sie so nah, dass er ihren Atem auf seiner Wange spüren konnte. Dieser enthielt ein schwaches Aroma von Lavendel. Der Duft schien jegliche Anspannung von ihm zu nehmen. »Was ich erwarte«, antwortete sie in vertraulichem Flüsterton, während sie ihren Arm um seine Hüfte gleiten ließ, »ist, dass du begreifst. Wirklich begreifst.«
    Leicht alarmiert von der Vorstellung, dass sie womöglich einen Hintergedanken hatte, kam Richard der Gedanke, dass es wahrscheinlich klüger wäre, sich aus ihrer klammernden Umarmung zu befreien. Aber noch ehe er auch nur einen Muskel rühren konnte, bog sie sein Kinn mit einem Finger nach oben. Und schon im nächsten Moment kniete er im Morast. Ringsum war das Rauschen eines anhaltenden Wolkenbruchs zu hören, das Trommeln auf den Dächern und Markisen, das Prasseln in den Pfützen, das Geräusch von Schlamm, der gegen die Wände irgendwelcher Gebäude spritzt, gegen liegen gebliebene Wagen und die Beine des überall umherhastenden Mobs. In der Ferne blafften Soldaten Befehle. Knochendürre, erbärmlich aussehende Pferde standen, die Beine Schlamm verkrustet, mit hängenden Köpfen teilnahmslos im Regen. Etwas abseits brach eine Gruppe von Soldaten in

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