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Am Ende des Winters

Am Ende des Winters

Titel: Am Ende des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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hielt in jeder Hand eine und stand mitten unter den Angreifern, sprang und drehte sich wie ein Irrsinniger und schlitzte die orangeroten Atemröhren auf, die an den Seiten der Köpfe der Hjjk verliefen. Auch Nittin kämpfte, und sogar die Frauen wuchteten wild und wütend Knüppel, Sicheln, Feldhacken, was immer ihnen in die Hände kam.
     Das plötzliche Erscheinen Harruels in ihrer Mitte feuerte sie alle an. Er spürte eine Erregung, eine wilde Kampfeswut unter den Verteidigern.
    Er entdeckte seinen Sohn, Samnibolon, in der vordersten Linie. Obgleich kaum mehr als ein Kind, schwang er einen Asthaken und hieb damit erbarmungslos auf die starren, vielgelenkigen Beine der Hjjk ein. Harruel stieß einen Freudenschrei hervor bei diesem Beweis für die heldenhafte Natur seines Sohnes und einen zweiten Schrei, als Samnibolon einen der Feinde zum Taumeln brachte. Galihine schmetterte dem verwundeten Hjjk eine kugelköpfige Keule in den Rücken, und Bruikkos machte eine beiläufige Wendung und versetzte ihm mit einem seiner beiden Messer den Todesstoß.
    Stolz und Wein ließen in Harruel die Kampfeslust hoch auflodern. Mit wütender Freude hieb und stach er um sich. Während er sich an Salamans Seite vorankämpfte, setzte er seine gewaltige Größe und sein Gewicht bestmöglich ein und stieß und stach die Hjjk an, um sie aus dem Gleichgewicht zu werfen und stürzte sie auf ihre zahlreichen Knie, ehe er sie mit dem Speer erledigte. Die beste Stelle für den Todesstoß war, wie er entdeckte, die Stelle, wo die Beine an den harten Panzerleib stießen; dort drang der Speer leicht ein, und so stieß er und stieß immer wieder mit guter Zielgenauigkeit und tödlicher Wirkung.
    Dann war er neben Salaman, und gemeinsam rückten sie auf eine Gruppe von drei Hjjks vor, die Rücken an Rücken dastanden und ihre kleinen Schwerter schwangen, als wären es Stichel.
    »Wo sind die hergekommen?« fragte Harruel. »Sind die aus der Vision, die du gehabt hast?«
    »Nein«, sagte Salaman. »Was ich sah, das war eine gewaltige Herde von Zinnobären – und ein Riesenheer von Insektenleuten…«
    »Und wieviele sind denn die da?«
    »Zwanzig, vielleicht. Kaum mehr. Ein Spähtrupp, glaube ich, vor dem Hauptheer ausgeschickt. Lakkamai und Bruikkos sind per Zufall im Wald auf sie gestoßen, und sie kamen sofort auf die Stadt losgestürmt.«
    »Wir werden sie töten, Mann um Mann«, sagte Harruel.
    Und er sah auch bereits acht oder zehn der Insekten-Wesen tot auf der Erde liegen, vielleicht auch mehr.
    Er sprang vorwärts und rammte seinen Speer in die Dreiergruppe der Hjjks, sprengte sie auseinander. Salaman nahm sich zur gleichen Zeit den Linksäußeren vor, streckte ihn zu Boden mit kräftigen Stößen seiner Waffe. Harruel drehte sich um und trieb seinen Speer in den schwarz-gelben Schildpanzer des Geschöpfes, das da unten lag, und er fühlte dabei befriedigt, wie es knackte.
    Ehe er jedoch seine Waffe zurückziehen konnte, rannte der zweite Hjjk auf ihn zu und zeichnete eine feurige Linie über den Arm, und zwar mit seinem Schnabel, wie Harruel sah, nicht mit seiner Klinge. Harruel zuckte zusammen und knurrte. Er hob sein Bein und versetzte dem Hjjk einen furchtbaren Stoß, der ihm den Kiefer zertrümmerte. Nittin tauchte von irgendwoher auf und zerschnitt ihm die Atemschläuche. Tot sank der Hjjk in sich zusammen.
    Zwischen Speerstößen keuchte Salaman: »Wir schaffen es! Es können nicht mehr als sechs, sieben von denen übrig sein. Sie sind gemein, aber sie haben wirklich keine Ahnung, wie man kämpft, was?«
    »Sie kämpfen immer nur in Schwärmen«, sagte Nittin. »Zehn von ihnen auf einen von den Gegnern, so mögen die’s, wie Hresh mir gesagt hat. Aber diesmal haben sie nicht genug Männer geschickt. Hinter dir, Harruel!«
    Harruel wuchtete sich herum und sah zwei Hjjks ihn gleichzeitig angehen. Er mähte beide mit einem weiten Schwung seines Speers zu Boden, dann trieb er das Stumpfende der Waffe in eine schmale freiliegende, empfindliche Halsgrube. Salaman tötete den zweiten Angreifer.
    Harruel grinste. Nun konnte er das Ende des Kampfes bereits absehen, und er begann sich bereits auf den Wein zu freuen, der seiner beim Siegesfest harrte.
    Lakkamai hetzte einen panisch fliehenden Hjjk den Pfad zum Kraterrand hinauf. Konya und Galihine hatten einen weiteren Feind in der Ecke bei Nittins Haus in der Zange. Ein dritter war in diesen Höllengraben von Salaman gestürzt, und zwei der Frauen vom Stamm droschen auf seine Klauen ein, als

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