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Day's Life: Gay Romance (German Edition)

Day's Life: Gay Romance (German Edition)

Titel: Day's Life: Gay Romance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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Day’s Life
     
    Langsam kühlte die Luft ab. Schweißtropfen standen noch immer auf meiner Stirn, es war unerträglich heiß gewesen am Tag. Ich litt unter den Temperaturen, meine Gelenke schmerzten.
    Ich nahm das Glas in die Hand. Das Wasser war so kalt, dass sich Tropfen außen am Glas gebildet hatte. Ich presste es an mein heißes Gesicht.
    Warten.
    Zwei Schlucke kaltes Wasser. Gemurmel im Hintergrund.
    Außer mir waren noch ein paar Leute in der kleinen Kneipe, die kaum beleuchtet war. Ich roch das Meer und die Camarones, die das Pärchen am Nebentisch aß. Mein Magen drehte sich fast um. Der Himmel war klar, doch über mir verdeckte ein dicht gedecktes Palmendach den Ausblick, was ich bedauerte. Aber ich musste nicht mehr lange warten.
    Eine schlanke schwarze Gestalt näherte sich meinem Tisch. Carlos.
    „Dayton?“
    Ich nickte, trank langsam noch ein paar Schlucke des eisigen Wassers, spürte, wie es sich einen Weg durch meine trockene Kehle suchte.
    „Vince erwartet dich am Strand.“
    Ich stand auf. Ein heißer Schmerz jagte durch meine Knie und ließ mich aufstöhnen.
    Carlos war sofort neben mir. „Geht’s?“
    Ich biss die Zähne zusammen. „Ja.“
    Trotzdem ließ ich es zu, dass er mich stützte. Seine Nähe war mir angenehm, ich konnte sie akzeptieren.
    Carlos führte mich Richtung Strand. Auf dem Feld, über das wir gehen mussten, tanzten Tausende kleiner Glühwürmchen. Ich sah in den Himmel, der voller hell glänzender Sterne war. Wäre ich auch nur ein wenig emotionaler gewesen, hätte mich dieser Anblick wohl zu Tränen gerührt.
    „Deine Abschiedsparty“, sagte Carlos leise.
    Ich räusperte mich, schwieg aber. Ich wollte zu Vince, meine Entscheidung stand fest.
     
    Ich erinnerte mich noch genau an den Tag, als ich ihn das erste Mal gesehen hatte – als wir ihn versehentlich gefangen hatten ...
    „Holt ihn rein! Holt ihn rein, wir haben was Fettes im Netz!“
    Aufregung machte sich unter den Männern breit, sie waren im Jagdfieber und hatten den ganzen Tag noch nichts gefangen. Ich mochte ihr Fieber, ihre Anspannung nicht. Doch ich war mitgefahren, um mich ein wenig abzulenken. Einige Einheimische waren an Bord, vier oder fünf mit dem Kapitän. Zwei Europäer und ein Amerikaner. Junge, raue Burschen auf der Suche nach Abenteuern. Sie waren in meinem Alter, vielleicht ein wenig jünger, doch ich fühlte mich uralt, wenn ich ihnen zusah. Vielleicht auch ein wenig überlegen, trotz der Schmerzen, die mich plagten. Sie waren so unbedarft und unerfahren ...
    Wir hatten den Hafen von Santo Thomas verlassen und uns ein wenig auf dem offenen Meer treiben lassen. Schließlich steuerte unser einheimischer Captain eine kleine Bucht an.
    Jack, der Amerikaner, hatte versucht, mir ein Gespräch aufzudrängen; doch meine einsilbigen Antworten brachten ihn bald zum Aufgeben. Ich wusste, dass sie mich für einen komischen Vogel hielten – und das war ich schließlich auch.
    Jetzt stürmten sie aufgeregt auf die andere Seite des Boots und starrten angespannt in das azurblaue ruhige Wasser.
    Ich blieb stehen. Von meinem Standpunkt aus hatte ich einen besseren Überblick als sie. Obwohl es mich ehrlich gesagt überhaupt nicht interessierte, was sie da nun im Netz hatten.
    Langsam und sehr geschickt zogen die einheimischen Fischer das grobmaschige Netz an der Bordwand nach oben. Ich sah die Spannung in ihren Gesichtern.
    „Das ist ein großer Brocken“, schrie Jack triumphierend.
    Wieder wurde das Netz ein Stück höher gezogen – und ich erstarrte. Es war, als hätte man mich in Eiswasser getaucht; das konnte doch gar nicht wahr sein! Das musste eine optische Täuschung sein! Ich blinzelte angestrengt, die Sonnenstrahlen blendeten mich. Was ich sah, war nicht real – konnte nicht real sein. Doch ich erkannte einen halbwüchsigen nackten Jungen, der anstelle von Beinen eine herrliche blau schimmernde Flosse hatte. Sein Unterleib war der eines Fisches!
    Hatten die anderen Männer das auch schon gesehen? Was passierte ...? Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, geschah vor meinen Augen eine seltsame Veränderung: Die Flosse des Jungen bildete sich in Sekundenschnelle zurück und zwei lange schlanke Beine entstanden. Ich traute meinen Augen nicht! Das Morphium , dachte ich. So etwas Verrücktes !
    Mittlerweile hatten sie das Netz soweit aus dem Wasser gezogen, dass auch die anderen Männer ihren „Fang“ bestaunen konnten. Ich hörte ihre Wortfetzen, doch sie schienen mir auf einmal

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