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Am Freitag schwarz: Kriminalroman (German Edition)

Am Freitag schwarz: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Am Freitag schwarz: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Sears
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wie der Bordcomputer, die Gangschaltung, das Stereosystem, die Klimaanlage und das elektrohydraulisch versenkbare Aluminiumdach funktionierten.
    »Zeigen Sie mir noch den Kindersitz«, sagte ich.
    Er lächelte. Dann öffnete er den kleinen Kofferraum und förderte eine Plastik-Sitzerhöhung zutage. Sie sah aus wie die Polster, die sie in Denny’s Steakhouse für Kinder bereithielten.
    »So was? Mein Sohn ist eher von der kleinen Sorte.«
    »Einen Babysitz wollten Sie nicht«, gab er zurück.
    Statt lange auf Begriffen herumzuhacken, hoffte ich einfach, dass der Junge groß genug war, um von diesem Ding aus aus dem Fenster schauen zu können.
    Ich glitt auf den Fahrersitz. Er fühlte sich an wie für mich gemacht. Auf der Konsole fand ich eine Halbliterflasche Designer-Wasser, eine kleine goldene Schachtel mit einem Godiva-Trüffelund eine verspiegelte Box mit Papiertüchern. Ich kam mir vor wie beim Einchecken in ein Fünf-Sterne-Hotel.
    Der Wagen war ein Traum. Er fuhr sich bei 150 Stundenkilometern genauso wie bei 70. Man spürte die Geschwindigkeit nicht, es war eher ein Dahingleiten.
    Als ich die Main Street hinunterfuhr, setzte ein fantastischer, leicht diesiger Sonnenuntergang ein. Dunkelrote Quellwolken standen an einem irisierenden Himmel und wurden von hinten rosa und blassorange angestrahlt wie in Lando Calrissians Wolkenstadt. Es war eine fremde Welt. In der andere Regeln galten.
    Schließlich bog ich in die Hoptree Lane ein und rollte die Auffahrt hinauf.
    Das Haus wirkte verlassen. Sämtliche Vorhänge waren zugezogen, nirgends schimmerte Licht. Angie und der Junge konnten sich sonst wo verstecken. Mamma war vielleicht oben in Lafayette, bei Tino. TeePauls Familie war unten in Morgan City. Ich konnte einen ganzen Monat lang in Louisiana herumfahren und meinen Sohn suchen. Aber irgendwo musste ich schließlich anfangen, und der Ort, an den Angie als Erstes flüchten würde, war ihr Zuhause.
    Ich klopfte und rief nach Angie – dann Mamma. Ich rüttelte am Türknauf. Die Leute in Beauville, Louisiana, schließen ihre Tür nicht ab, wenn sie zu Hause sind. Oft schließen sie sie nicht einmal ab, wenn sie weggehen. Diese Tür war abgeschlossen.
    Ich ging meine Möglichkeiten durch. Zurück nach Lafayette? Zu Tino? Ich würde eine halbe Stunde brauchen. Wenn ich mich ans Tempolimit hielt, vierzig Minuten.
    Ich klopfte noch einmal. Immer noch keine Antwort. Also machte ich kehrt und begann die breiten Holzstufen hinunterzugehen. Ich sah es aus dem Augenwinkel – da bewegte sich ein Vorhang.
    Nun hämmerte ich an die Tür. Mit beiden Fäusten. »Mamma? Mach die verdammte Tür auf! Mach auf, oder ich trete sie ein.«
    Ich zählte bis zehn – langsam. Dann trat ich gegen die Tür. Im Krimi sieht das immer so einfach aus. Die Tür gab nicht nach. Nur mein Fuß tat weh.
    Aber es hatte genügt. Mamma fing an zu heulen.
    »Hör gefälligst auf, gegen mein Haus zu treten! Ich hab dir gesagt, wenn du dich noch einmal hier blicken lässt, schicke ich dir Sheriff Thibodeaux auf den Hals. Und nun verschwinde! Ich hab das Telefon schon in der Hand. Ich rufe jetzt an.«
    »Mamma!« Was dachte sie, mit wem sie es zu tun hatte? »Mamma, ich bin’s, Jason. Mach die verdammte Tür auf!«
    »Ich kenne deine Familie, TeePaul. Du kannst nicht einfach hierherkommen und einer alten Frau Angst einjagen. Verschwinde endlich, Junge, oder ich zeige dich an!«
    Ich wollte auf keinen Fall, dass sie die Polizei rief – um am Ende nur eine Verwechslung festzustellen. Die Polizei würde alles verlangsamen und die Dinge kompliziert machen. Also drehte ich mich wieder um und ging schweren Schritts die Stufen hinunter. Unten angelangt, setzte ich mich hin. Und wartete. Es dauerte nur ein paar Minuten.
    Ich hörte, wie der Riegel zurückschnappte und kurz darauf unter leisem Quietschen die Tür aufging.
    »Jason?« Nun ging sie noch weiter auf. »Bist du das? Was um Gottes willen machst du hier?«
    Ich stand auf. »Wo ist Angie, Mamma? Wo ist mein Junge?«
    Eigentlich hatte ich leise sprechen wollen, aber der Ärger machte sich Luft. Erschrocken wich sie einen Schritt zurück.
    »Ach, du hast ja keine Ahnung, Jason! Im Moment sieht es so schlecht aus für meine Kleine. Dieser Mann ist durchund durch böse. Du weißt, wie ich über Scheidung denke – ich habe mich nie von meinem Mann scheiden lassen, egal, was er getan hat. So bin ich nun mal erzogen.«
    Am liebsten hätte ich es aus ihr herausgeschüttelt.
    »Aber ich kann dir sagen, ich

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