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Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht

Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht

Titel: Am Haken - Ein maximalistischer Roman ueber das Leben die Liebe und den grossen Hecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Ewo
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mit dir besprechen will, wahrscheinlich werden wir auch die Nächte brauchen, um das alles zu schaffen.« Er sieht mich nachdenklich an. »Aber zurück zu dem, worüber wir vorher gesprochen haben   – du siehst so   … so   … steif & irgendwie angespannt aus. Es ist doch nichts passiert? Ist noch alles, wie es war? Dieser Sommer wird doch hoffentlich wie all unsere anderen unglaublichen Sommer zuvor?«
    Ich grunze etwas in der Art, dass nichts passiert ist. Selbst Jerry weiß nichts von dem Brand und soll auch nichts davon wissen. Er könnte sonst auf die Idee kommen, mir zu »helfen«. Das würde ich nicht ertragen.
    »Ist ja auch gleich   – ich bin mir sicher, dass du jede Menge Power & verrückter Ideen auf Lager hast, Bud«, fährt er fort. »Dein Problem ist nur, sie auszuspucken. Alle Menschen haben einen Hahn, der geöffnet werden kann, damit die Freude herauskommt, & wenn sie erst einmal diesen Hahn gefunden haben, dann wird alles ganz anders. & wenn nicht, dann baut sich in ihnen ein Druck auf, Cousin Bud. Es geht darum, dass die Sachen rauskommen, & darum, zu zeigen, wer du bist, & irgendwie einfach nur hier auf der Welt zu sein, als würdest du dich an nichts stören. & wo wir schon einmal dabei sind   – deine Eltern   – sie machen es noch immer wie bisher? Oder? Ich meine   – das mit der Kleidung & so weiter?«
    Und natürlich tun sie das.
    Ich habe ein großes Problem   – nein, ich habe mehrere   –, aber eines davon sind meine Eltern im Sommer.Ich kann nie wie andere Sechzehnjährige meine Freunde mit nach Hause bringen. Die Sache ist nämlich die: Die beiden laufen splitterfasernackt herum!
    Meine Eltern sind Naturfreunde. Wer nicht weiß, was das bedeutet, der kann sich glücklich schätzen. Naturfreunde glauben, dass die Menschen eine bessere Gesundheit, eine bessere Moral und ein gesünderes Verhältnis zu sich selbst entwickeln, wenn sie nackt herumlaufen. Sie werden auch Nudisten genannt.
    Die Nachbarn nennen sie   … nun ja, ich weiß nicht. Aber ich habe so eine Ahnung, dass es keine besonders netten Bezeichnungen sind. Obwohl meine Eltern Rücksicht auf unsere Nachbarn nehmen: Sie haben eine hohe, dicke Hecke gepflanzt, sodass sie überall im Haus und draußen im Garten nackt herumlaufen können, ohne dass es jemanden stört.
    Niemanden außer mir.
    Man könnte natürlich meinen, ich hätte mich daran gewöhnt. Wie ich mich an ihre anderen Macken gewöhnt habe   – ökologisches Essen, lange Vorträge darüber, wie unsere Erde sauberer sein könnte, wenn nur die Kühe weniger furzten, Listen, die am Kühlschrank hängen und alle Zusatzstoffe in den Lebensmitteln aufweisen sowie die Krankheiten, die sie verursachen können. Ganz zu schweigen von ihren täglichen Übungen. Die machen sie draußen auf der Terrasse auf einer Matte mit einem riesigen silberfarbenen Ball. Abwechselnd rollen, rutschen, sitzen sie auf dem Ball oder fallen von ihm herunter. Wodurch es für andere nahezu unmöglich ist, sich auf der Terrasse aufzuhalten.Diese Übungen, die Einblick in die tiefsten Winkel des Körpers gestatten, sind mir jedenfalls reichlich peinlich.
    Man könnte meinen, dass ich sie mit der Zeit gar nicht mehr sehen würde. Dass es für mich normal oder ganz gleich geworden wäre. Ich weiß. Ich sollte drüber lachen. Stattdessen werde ich rot, wenn mein Vater den Rasen mäht, während die Sonne seinen nackten Hintern bräunt. Ich bekomme eine Gänsehaut, wenn meine Mutter nackt auf dem Sofa sitzt. Ich mag gar nicht daran denken, dass sie nur mit ihrer Haut bekleidet das Mittagessen kochen.
    »Doch, ja, sie   … äh   … du weißt   … wie immer   … ja«, stottere ich.
    »Die sind einfach unglaublich«, sagt Jerry und vertraut mir an, dass er wünschte, seine Eltern würden auch ihre Kleidung fallen lassen.
    Ich möchte kein Bild von Jerrys nackten Eltern vor meinem inneren Auge sehen. Also murmle ich etwas und verschließe die Ohren.

14.   NICHT GUCKEN
    Zu Hause steht die Haustür wie üblich sperrangelweit offen, damit der Sommer das warme Haus gut durchlüften kann. Jerry schmeißt seinen Rucksack in den Flur und wir gehen durch das Haus auf die Terrasse.
    »Wir dachten schon, ihr kommt nicht mehr!«, ruft mein Vater von der Hollywoodschaukel aus, auf der er ausgestreckt liegt.
    Meine Mutter ist gerade dabei, den Tisch zu decken, und kommt angeeilt, um Jerry in die Arme zu schließen.
    Schrecklich nackt.
    Auch mein Vater steht auf.
    Ohne eine Faser am

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