Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Samstag kam das Sams zurück

Am Samstag kam das Sams zurück

Titel: Am Samstag kam das Sams zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Maar
Vom Netzwerk:
ich bin doch nicht Ihr Hamsterhalter!«
    Dann merkte sie aber, dass ihr Schimpfen diesmal zu spät kam, und ging kopfschüttelnd zurück ins Haus.
    »Deine Zimmerwirtin mag wohl keine Hamster? Ja, das stimmt«, bemerkte Herr Mon, als sie die Tür von Herrn Taschenbiers Zimmer hinter sich geschlossen hatten. »Dann müsste sie sich eigentlich mit Herrn Kules gut verstehen, der kann Hamster auch nicht leiden. Ob ich ihr den Vogel mal vorstellen soll? Ja, ich glaube, das wäre nett.«
    »Nein, das wäre nicht nett«, widersprach Herr Taschenbier. »Tiere in der Wohnung sind ihr ein Gräuel.«
    »Ja, wo sollen sie denn sonst sein?«, fragte Herr Mon erstaunt. »Alle meine Tiere wohnen in meiner Wohnung. Sie sind gewissermaßen wohnungsgewohnt.«
    »Vielleicht solltest du auch nicht immer alle deine Tiere mitbringen, wenn du mich besuchst«, sagte Herr Taschenbier vorsichtig.
    »Wieso alle?«, fragte Herr Mon. »Ich habe doch nur Andi, Fofo, Herrn Kules und Klärchen bei mir. Nero, Nikolaus, Moppel, Ossi, Tucker und Luu habe ich daheim gelassen, die kommen nächsten Montag wieder dran. Aber wenn du nicht willst, dass wir dich besuchen ...«
    »Aber natürlich will ich das, natürlich«, versicherte Herr Taschenbier hastig. »Ich bitte sogar darum.«
    »Sehr nett«, sagte Herr Mon versöhnt, setzte sich aufatmend auf Herrn Taschenbiers Bett, klappte den Karton auf, zog eine weiße Maus heraus und betrachtete sie stolz. »Ist Klärchen nicht hübsch? Ja, das ist sie wirklich«, sagte er. »Nur ein bisschen zerzaust von der Fahrt. Wo ist denn der Kamm? Ich glaube, im Koffer. Ja, da muss er sein.« Er öffnete den großen Koffer.
    Herr Taschenbier schaute ihm neugierig über die Schulter und fragte: »Was ist denn sonst noch drin im Koffer? Er ist ziemlich schwer!«
    »Schwer? Ja, das ist er«, bestätigte Herr Mon geschmeichelt. »Alles Tierfutter, erstklassige Tiernahrung, nur beste Ware.« Er wühlte eine Weile im Koffer, bis er zwischen Dutzenden von Tüten und Packungen einen kleinen Kamm gefunden hatte, und fing an, Klärchens Fell glatt zu kämmen. »Ach, da fällt mir etwas ein«, sagte er. »Nächste Woche kann ich erst am Dienstag kommen. Montag muss ich mit Tucker zum Friseur!«
    »Nicht am Montag?«, fragte Herr Taschenbier bestürzt. »Es muss aber unbedingt Montag sein.«
    »Wieso eigentlich? Das wollte ich dich schon immer fragen. Wieso legst du so großen Wert auf Montag?«
    »Dir kann ich es ja verraten«, antwortete Herr Taschenbier zögernd. »Du darfst es nur nicht weitererzählen. Du musst mich am Montag besuchen, damit am Samstag das Sams wiederkommt.«
    »Das Sams? Was ist denn das?«
    »Ein Sams ist eben ein Sams. Genauer kann ich dir das auch nicht erklären«, sagte Herr Taschenbier.
    »So, du willst es mir also nicht erklären«, sagte Herr Mon beleidigt. »Und was habe ich mit diesem Sams zu tun?«
    »Viel! Wenn eine Woche so aussieht: Sonntag Sonne, am Montag Herr Mon – also du –, am Dienstag Dienst, am Mittwoch Wochenmitte, am Donnerstag Donner und am Freitag frei – dann kommt am Samstag das Sams!«
    »So ist das also!«, sagte Herr Mon aufgebracht. »Ich bin also nur ein Mittel zum Zweck. Ich erzähle immer stolz allen meinen Tierchen, mein alter Schulfreund Taschenbier kann mich so gut leiden, dass er mich jede Woche einlädt. Aber kann er mich überhaupt so gut leiden? Nein, kann er nicht! Er lädt mich nur ein, damit sein Sams wiederkommt. Ich will dir mal was sagen, alter Junge: Das war mein letzter Besuch hier. Auf Wiedersehen!«
    Damit steckte er die Maus in den Karton, klappte den Deckel zu, stand auf und suchte seine Sachen zusammen.
    »Aber Mon, um Himmels willen, das ist ein Irrtum«, rief Herr Taschenbier. »Natürlich kann ich dich gut leiden und lade dich gern ein. Nur, wenn du sowieso kommst, warum dann nicht an einem Montag, verstehst du? So kann ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen ...«
    »Zwei unschuldige Fliegen schlagen? Tierquäler!«, unterbrach ihn Herr Mon empört. »Komm, Herr Kules, auf geht’s, Andi! Verlassen wir dieses Zimmer? Jawoll, das tun wir. Bevor er euch auch noch mit seiner Klappe schlägt wie die armen Fliegen.«
    Und er raffte Karton, Hamster- und Vogelkäfig zusammen und stolzierte empört aus dem Zimmer.
    Herr Taschenbier starrte ihm fassungslos nach, dann fasste er schnell den großen Koffer und schleppte ihn keuchend hinter Herrn Mon her, der in stummer Entrüstung vorausging.
    »Lieber Mon, willst du es dir nicht vielleicht doch noch

Weitere Kostenlose Bücher