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Am Tag, als die Liebe kam

Am Tag, als die Liebe kam

Titel: Am Tag, als die Liebe kam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven , Pößneck GGP Media GmbH
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ich die Gelegenheit dazu gehabt hätte. Es war mir nicht möglich, unter vier Augen mit ihr zu sprechen, weil alle plötzlich mit den Hühnern ins Bett wollten. Ich habe etwas später sogar noch an ihre Zimmertür geklopft, um mich mit Lily auszusprechen. Sie hat nicht reagiert.“
    „Vielleicht dachte sie, Sie wollten mehr als eine Unterhaltung“, erwiderte Louise spontan und errötete sofort. Schnell beugte sie sich vor und füllte umständlich das Spülmittel in die Maschine.
    Erstaunt zog er die Brauen hoch. „Und was verleitet Sie zu dieser Annahme? Lily steht Ihnen anscheinend sehr nahe und hat Ihnen daher bestimmt anvertraut, dass ich so etwas noch nie von ihr verlangt habe.“
    „Ja, aber mit einer offiziellen Verlobung ändert sich die Situation.“ Louise versuchte verzweifelt, zu retten, was zu retten war. Geräuschvoll schloss sie die Klappe der Spülmaschine und schaltete diese ein, wobei sie Alex Fabian immer noch den Rücken zudrehte. Sie wusste einfach nicht, wie sie ihm in die Augen sehen sollte.
    „Wirklich?“ Louise spürte, dass er sich auf ihre Kosten amüsierte. „Da ich noch nie verlobt war, muss ich mich dem Urteil einer erfahrenen Frau beugen. Was verlangt der gute Ton von mir? Muss ich sofort in Lilys Zimmer stürmen und über sie herfallen, oder darf ich es auf nächste Nacht verschieben? Ich war eigentlich in die Küche gekommen, um mir einen Kaffee zu machen, da ich mich noch an meinen Laptop setzen wollte. Aber wenn das Protokoll es verlangt, opfere ich mich natürlich und ändere meine Pläne.“
    „Das finden Sie wohl lustig, was?“ Ihre Empörung veranlasste sie, sich umzudrehen und ihn anzublicken.
    „Nein. Wenn Sie die wahren Zusammenhänge kennen würden, hätten Sie diese Frage auch gar nicht gestellt.“ Er zuckte die Schultern. „Das Wasser kocht. Soll ich Kaffee für uns beide machen?“
    Louise war kompromissbereit. „Ich hätte gern Kräutertee. Dann kann ich besser einschlafen.“
    Alex Fabian nickte. „Braves Mädchen! Um gut einzuschlafen, gibt es nämlich noch weitaus wirkungsvollere und angenehmere Methoden. Aber vielleicht haben Sie die noch nicht ausprobiert.“
    Zu ihrem Entsetzen errötete sie schon wieder. Hilflos ging sie zum Schrank und nahm zwei Becher heraus. Dann schob sie ihm das Glas mit dem Instantkaffee zu.
    „Bevor Sie aus dem Zimmer stürmen und die Tür hinter sich zuknallen, möchte ich Ihnen noch etwas sagen.“ Gewissenhaft maß er das Pulver für seinen Kaffee ab und goss anschließend heißes Wasser darüber. „Sie können wirklich großartig kochen.“
    „Danke.“ Der Kaffee verbreitete einen verführerischen Duft, doch Louise blieb standhaft. Sie biss sich auf die Lippe und hängte einen Beutel Kamillentee in ihren Becher.
    „Haben Sie schon einmal daran gedacht, einen Partyservice aufzuziehen? Sie könnten bestimmt ein Vermögen damit verdienen.“
    „Nein, danke!“ Sie lächelte höflich. „In Zukunft werde ich nur noch für meinen Mann kochen.“
    Flüchtig betrachtete Alex Fabian ihre Linke. „Existiert er schon in der Realität oder nur in Ihren koffeinfreien Träumen?“
    „Ich bin verlobt! Ich dachte, das wüssten Sie.“
    „Ach ja, Ihr Vortrag über vorehelichen Sex. Ich dachte, es wäre eine Finte und Sie wollten mir damit Geständnisse über mein Sexualleben entlocken.“
    „Hat Lily Ihnen nichts über mich erzählt?“
    „Lily hat mir sehr wenig erzählt. Auch ich war nicht gerade offen. Deshalb kann ich mich also nicht beklagen“, erklärte er. „Und wer ist der Glückliche?“
    „Jemand, den ich schon mein ganzes Leben lang kenne. Er stammt aus diesem Dorf und leitet die hiesige Niederlassung eines international bekannten Antiquitätenhändlers.“
    „Hat er auch einen Namen?“
    „David Sanders“, erwiderte Louise. „Und warum interessiert Sie das?“
    „Damit ich weiß, wie ich ihn auf der Hochzeitsfeier anreden muss“, antwortete er. „Denn als Lilys Ehemann bekomme ich doch bestimmt eine Einladung.“
    Lilys Ehemann! Sosehr sich Louise auch bemühte, sie konnte sich Alex Fabian in dieser Rolle nicht vorstellen. „Natürlich.“ Sie zog den Teebeutel aus dem Wasser. „Möchten Sie vielleicht Milch?“ lenkte sie das Gespräch auf ein neutrales Thema.
    „Nein, danke. Schwarzer Kaffee ist anregender.“
    „Stimmt, Sie wollten ja noch arbeiten. Lassen Sie sich bitte nicht von mir aufhalten.“
    „Ich arbeite doch schon.“ Er lächelte gewinnend. „Ich baue meiner Schwägerin eine Brücke.“

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