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Am zwölften Tag: Denglers siebter Fall (German Edition)

Am zwölften Tag: Denglers siebter Fall (German Edition)

Titel: Am zwölften Tag: Denglers siebter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Schorlau
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Kopf auf die Steinplatte fallen. Osterhannes nimmt ein großes Messer und zeigt es Kimi. »Damit schneid ich dich jetzt auf. Mit dem anderen Messer zerleg ich dich. Du wirst es spüren. Du wirst spüren, wie ein richtiger Metzger arbeitet.«
    Kimi sieht den Mann mit dem Messer über sich stehen. Er sieht den irren Blick des Mannes und schreit. Er schreit, so laut er kann. Doch die Spinne lacht. »Schrei nur, schrei nur, du hast genug gegrunzt in deinem Leben.«
    Osterhannes greift in seine Tasche, zieht ein Handy hervor und wählt eine Nummer. »Klaus? Osterhannes hier. Spezialauftrag für dich. Komm in einer dreiviertel Stunde mit dem Kombi vorbei und hol was ab. Das muss in die Fabrik. Musst du zum Marinierten einfädeln. Ja, es muss sein. Wird dein Schaden nicht sein.« Er sieht auf die Uhr. »Ja, in einer dreiviertel Stunde. Pass auf, dass dich niemand sieht. Weißt ja Bescheid.«
    Dann fährt er mit dem großen Messer zärtlich über Kimis Rücken. »Es dauert eine Weile«, sagt er. »Du kannst ruhig schreien. Laut. So viel du willst.«

133. Auffahrt des Klinikums Oldenburg, morgens
    »Nein, Frau Dengler, wir passen auf Ihren Sohn und die beiden anderen jungen Leute auf«, versichert Hauptkommissar Schuster Hildegard. »Aber Jakob, Cem und Laura können uns bei einer wichtigen Sache weiterhelfen. Vielleicht.«
    Er dreht sich um. »Also, alles einsteigen.«
    Jakob und Laura springen auf den Rücksitz eines blauen Polizei- VW -Kombis. Cem folgt, sorgfältig eine Videokamera samt Stativ tragend. Als Letzter steigt Georg Dengler in den Wagen. Dann setzt sich der Konvoi in Bewegung. Vorne ein Streifenwagen, dahinter ein VW mit Ginter, Schuster und Streich und zuletzt der Kombi mit Dengler und den Jugendlichen.
    »Ob wir Kimi wirklich finden?«, fragt Laura.
    »Hoffentlich hab ich nicht zu viel versprochen«, sagt Cem.
    »Nach den Gesetzen der Logik, die uns in den letzten Tagen ihre überwältigende Beweiskraft geliefert haben, indem sie uns das Leben gerettet haben, müssten wir Kimi genau bei Osterhannes antreffen«, sagt Jakob.
    Dengler sagt nichts.

134. Anwesen Carsten Osterhannes, vormittags
    Das Tor zu Osterhannes’ Anwesen steht offen. Die große Grasfläche um die Villa und um das angebaute kleinere Schlachthaus wird von einigen osteuropäisch aussehenden Männern gemäht. Die Tür zu dem Schlachthaus steht offen, und ein Mann in einem blauen Kittel kommt gerade heraus und trägt zwei offenbar schwere Säcke zu einem dunklen Mercedes-Kombi, dessen Hecktür offen steht. Dengler registriert, dass schon drei ähnlich aussehende Säcke auf der Ladefläche stehen. Wie eine kleine Prozession bewegen sich die Polizisten, die Jugendlichen und Dengler auf die offene Tür zu.
    Ginter nimmt Streich beiseite. »Überprüfen Sie mal den Kerl!« Und deutet auf den Mann, der gerade die Säcke in den Mercedes wuchtet. Streich nickt und geht nach links.
    Sie treffen Osterhannes in dem Schlachtraum, dem Mittelpunkt des Gebäudes. Osterhannes sieht erschöpft aus. Er hat eine weiße, blutverschmierte Metzgerschürze um. Auch die Ärmel seines Hemdes und die Hose – alles blutverschmiert. Sogar im Gesicht leuchten Blutsprenkel.
    »Bundeskriminalamt, mein Name ist Ginter.« Die Hauptkommissarin hebt ihren Ausweis dicht vor Osterhannes’ Gesicht. »Sie sind Carsten Osterhannes?«
    Der Mann nickt.
    »Wir suchen einen rumänischen Arbeiter, der für Sie beziehungsweise für einen Ihrer Subunternehmer gearbeitet hat. Er hat dort seit zwei Monaten keinen Lohn bekommen. Wir haben Grund zu der Annahme, dass er sein ausstehendes Geld direkt von Ihnen holen wollte. Haben Sie zwischen gestern Abend und heute Vormittag einen rumänischen Arbeiter namens Kimi Radu gesehen? Hat er sie bedroht?«
    Das Handy der Hauptkommissarin klingelt. Sie geht nicht dran.
    Osterhannes schüttelt den Kopf.
    »Meine einzige Begleitung hier war ein Schwein. Ich habe es geschlachtet.« Er zuckt mit den Schultern.
    »Das beruhigt mich. Und das war’s dann auch schon. Bitte entschuldigen Sie die …« Ihr Handy klingelt erneut. Sie drückt den Anrufer weg.
    »Wir haben aber noch ein paar Fragen!« Laura tritt vor.
    »Wir wollen wissen, warum Sie Tausende Tiere auf erbarmungslose Weise quälen!«
    »Und warum Sie Ihre Arbeiter ausbeuten für zwei und drei Euro die Stunde«, schreit Cem.
    »Wissen Sie, dass das Fleisch, das Sie verkaufen, die Menschen krank macht?«, ruft Jakob.
    »Schaffen Sie die Kinder raus«, sagt Osterhannes ruhig. »Dies ist eine

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